Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten

Fußball: Regionalliga Bayern: Krise beim Regionalligisten TSV Aubstadt: Mit Josef Francic soll der Umschwung gelingen

Fußball: Regionalliga Bayern

Krise beim Regionalligisten TSV Aubstadt: Mit Josef Francic soll der Umschwung gelingen

    • |
    • |
    Ab sofort stehen Julian Grell (rechts) und Josef Francic (links), wie hier im April 2024, beim TSV Aubstadt wieder gemeinsam an der Seitenlinie.
    Ab sofort stehen Julian Grell (rechts) und Josef Francic (links), wie hier im April 2024, beim TSV Aubstadt wieder gemeinsam an der Seitenlinie. Foto: Anand Anders

    Fußball ist halt doch eine reine Ergebnis-Sportart. So hatte der TSV Aubstadt mit seiner neu zusammengestellten Mannschaft von Juli bis November 2024 alle Skeptiker überrascht, sich schnell als Team gefunden und einen scheinbar sicheren Mittelfeldplatz mit acht Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone erarbeitet. Nach der Winterpause war es wie verhext. Von sechs Spielen, in die man mit großen Hoffnungen ging, konnte keines gewonnen, nur zwei Unentschieden erreicht werden. Die vier Niederlagen fielen jeweils mit einem Tor Unterschied aus. Die zwei Heimniederlagen (je 2:3) gegen Schwaben Augsburg und Ansbach waren unnötig wie ein Kropf. In drei Spielen blieb man ohne Torerfolg, die Tor-Quote beträgt 5:9.

    Die Folge: Aubstadt ist in der Tabelle abgerutscht und steht im Saisonendspurt auf einmal auf einem Abstiegs-Relegationsplatz. In solchen Fällen werden nicht nur im Profibereich Mechanismen in Gang gesetzt, wird reagiert und alles hinterfragt. Ob dann die richtigen Entscheidungen getroffen werden, erweist sich erst später, aber immer auf den Erfolg bezogen, selten auf Personen. Und so kam diese Woche auch beim TSV Aubstadt eine Reaktion auf die 0:1-Heimniederlage gegen den noch amtierenden Meister der vergangenen Saison, die Würzburger Kickers.

    Der Trainer bekommt Unterstützung von einem erfahrenen Mann

    "Neue Impulse" wolle man setzen, wurde seitens des Vereins argumentiert, um "das übergeordnete Ziel des Klassenerhalts in der Regionalliga Bayern zu erreichen." Für die letzten sieben Spiele gab es eine Veränderung im Trainerteam, allerdings in anderer Form, als man vermuten könnte. Der Trainer wurde nicht entlassen, er bekam Unterstützung von einem erfahrenen Mann. Julian Grell (38), bisher der Cheftrainer, und Josef Francic (58) sollen für den Rest der Saison als Duo die Verantwortung tragen. Beide hatten bereits vor zwei Jahren, nachdem Victor Kleinhenz gehen musste, die Mannschaft zum Klassenerhalt geführt. Im Gegenzug wurden die bisherigen Co-Trainer Alexander Sarwanidi und Martin Beck "freigestellt, da das Trainerteam nicht unnötig groß sein soll."

    Francic selber ist Rekordhalter als Trainer beim TSV Aubstadt, entwickelte ihn neun Jahre lang von der Landesliga bis in die Regionalliga, war zuletzt im Nachwuchsbereich tätig. "Die Vereinsführung hat die Ergebnis-Krise der letzten Wochen beobachtet und analysiert", erklärt er. "Man war sich einig, dass man alles ausschöpfen müsse und wolle, was uns zur Verfügung steht." Der Verein habe Grell Hilfe und Verstärkung angeboten. "Mir wäre es lieber gewesen, dass es anders zu lösen gewesen wäre. Wenn es der Verein aber will und ich werde darum gebeten, dann ist das für mich keine Frage, dass ich das mache und meine Erfahrung und mein Wissen mit einbringe. Ich bin froh, dass Julian diese Zusammenarbeit angenommen hat."

    Josef Francic soll die Köpfe der Spieler erreichen

    Bei allen drei Einheiten diese Woche war Francic mit am Trainingsplatz. Wie die Mannschaft auf die Ereignisse reagiert habe? "Sie war halt von Woche zu Woche geknickter, weil die Ergebnisse fehlen. Man kann da trainieren und reden, am Ende zählen aber nur die drei Punkte. Das hinterlässt natürlich Spuren." Gewiss sei die Mannschaft in der Pflicht, Spiele und Punkte zu gewinnen. "In der letzten Verantwortung dem Verein gegenüber stehen aber der Trainer und der Trainerstab. Ja, es ist schon schmerzhaft. Die zwei Co-Trainer sind charakterlich starke Menschen, die alles gegeben haben."

    Dass er mit der vollen Kenntnis der Mannschaft einsteigen und loslegen konnte, ist eher nicht der Fall. "Einen Teil der Spieler kenne ich, die Hälfte muss ich aber erst noch kennen lernen, besonders die in der Winterpause kamen. Wir hatten aber drei gute Einheiten." An der Kondition und Athletik fehle es der Mannschaft nicht. Die Hauptaufgabe von Francic ist zunächst psychologischer Art, liegt darin, die Köpfe der Spieler zu erreichen, eventuell an der Taktik zu justieren und zusammen mit Julian Grell mit einer Stimme zu sprechen.

    Die Aufgabe in Vilzing (Samstag, 14 Uhr), einem Ortsteil von Cham in der Oberpfalz, könnte zum Einstand kaum schwieriger sein. In die Winterpause ging man dort auf einem Abstiegsplatz. Heraus kam die Mannschaft von Trainer Josef Eibl, die mit 26,91 Jahren den höchsten Altersdurchschnitt der Liga hat, wie neu geboren, war bisher das erfolgreichste aller 18 Team: Mit ein paar Neuzugängen und ein paar genesenen Verletzten. Von den sechs Spielen wurden vier gewonnen und zwei Unentschieden geholt. Die Gegner waren keine Laufkundschaft: 2:0 beim FC Augsburg II, 4:2 in Bayreuth, 1:1 in Würzburg, 2:0 in Aschaffenburg, 3:0 gegen Bayern München II und 1:1 beim FCN II. Im direkten Vergleich mit Aubstadt führt der Gastgeber nach sechs Ligaspielen mit vier zu zwei Siegen. Zumindest die untere Hälfte der Liga schaut diesen Samstag nach Vilzing.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden