Was hat sie nicht alles erreicht als Biathletin: Drei Mal war Kati Wilhelm Olympiasiegerin, fünf Mal Weltmeisterin. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere wurde die heute 41-Jährige aus dem südthüringischen Steinbach-Hallenberg 2006 zur deutschen Sportlerin des Jahres gekürt.
Dass sie die Erinnerungen an ihre sportlichen Erfolge gerne mit anderen teilt, dafür war schon ihre erste „kulinarische und musikalische Biathlonreise“ im vergangenen Jahr der beste Beweis. In ihrem 2014 eröffneten Lokal „Heimatlon“ unternahm sie mit ihren Gästen eine vergnügliche Exkursion zu den wichtigsten Stationen ihrer Sportlerkarriere.
Auch ihre zweite Biathlonreise vor einigen Tagen im fast voll besetzten „Heimatlon“ unterstrich die Popularität, die Kati Wilhelm auch sieben Jahre nach dem Ende ihrer sportlichen Laufbahn immer noch genießt. Diesmal führte die Reise zu Stationen in Osteuropa, die für sie auf ihrem Weg zur Weltspitze von Bedeutung waren: nach Zakopane in Polen, wo sie im Jahr 2000 Europameisterin wurde, nach Nove Mesto in Tschechien und Pokljuka in Slowenien, wo sie 2001 ihren ersten Weltmeistertitel holte.
Zischende Geräusche
An eine weitere Station, ein Trainingslager in Sofia Anfang der 2000er Jahre, erinnerte sie sich aus einem bestimmten Grund noch ganz genau. „Von einem Kugelfang hatten die in Bulgarien damals wohl noch nichts gehört“, erzählte sie. „Da die Laufstrecke in der Nähe der Zielscheiben vorbeiführte, haben wir plötzlich zischende Geräusche gehört und uns sicherheitshalber sofort auf den Boden geworfen.“
Dass zwischen Kati Wilhelms Geschichten die dazu passende Musik gespielt und osteuropäische Gerichte serviert wurden, gehörte zum Konzept des Abends. Bigos zum Beispiel war dabei, ein polnischer Eintopf mit Kraut und Fleisch, oder Potica, eine slowenische Dessert-Spezialität. Auch ihre große Medaillensammlung präsentierte die zweifache Mutter, die mit Andreas Emslander, dem Cheftechniker der deutschen Biathleten, zusammenlebt. In der Ende November beginnenden neuen Saison wird sie wieder als Expertin der ARD die Weltcuprennen mit kommentieren.
Vor drei Jahren hat Kati Wilhelm ihr Lokal in ihrem Heimatort Steinbach-Hallenberg eröffnet – und sie findet oft Gelegenheiten, öffentlichkeitswirksam darauf aufmerksam zu machen. So saß sie unlängst in der MDR-Talkshow „Riverboat“ und antwortete auf die Frage von Moderator Jörg Pilawa, warum sie nach Beendigung ihrer Karriere Gastwirtin geworden ist: „Ich liebe es, beschäftigt zu sein und wollte nach meinen sportlichen Erfolgen etwas an meinen Heimatort zurückgeben.“
Die neue Weltcup-Saison im Biathlon beginnt am 27. November in Östersund/Schweden, die Weltcup-Rennen in Oberhof in Thüringen finden vom 2. Januar 2018 bis zum 7. Januar 2018 statt.