Beim FC Strahlungen gibt es zurzeit nur strahlende Gesichter. Von den Vorgängen in der vergangenen Saison gewarnt, gaben die Fußballer vor dieser Runde in aller Bescheidenheit den Klassenerhalt in der Bezirksliga Ost als Ziel aus. Nun steht vor dem letzten Spieltag der Hinrunde Platz vier mit 28 Punkten – der zweite Platz ist in Reichweite. Am Sonntag geht es zu Türkiyemspor SV-12 (13./9) nach Schweinfurt.
"Da gibt es gar nichts zu korrigieren", hält Spielertrainer Daniel Leicht nachvollziehbar am vor Monaten formulierten Saisonziel fest. Und ergänzt: "Natürlich freuen wir uns, dass wir schon so viele Punkte haben, sehen das aber im Hinblick auf den Klassenerhalt. Wir haben das in der letzten Saison erlebt, als wir bis zur Winterpause sehr gut gespielt hatten und super dastanden. Aber im Frühjahr ist nicht mehr viel gegangen."
Der Kader ist breiter geworden
Es waren gewiss auch Verletzungen und krankheitsbedingte Ausfälle, die niemandem anzukreiden und auch nicht zu verhindern sind. Ansonsten könne man aus jener Rückrunde auch gelernt haben. "Ja, ich hoffe, dass wir daraus gelernt haben. Vielleicht waren wir auch zu sehr zufrieden mit der Hinrunde. Dann ist die Wintervorbereitung nicht optimal gelaufen, die Ergebnisse haben nicht gepasst und es hat sich so ein Schlendrian eingeschlichen. Es ist dann schwierig, wenn man einen negativen Lauf hat, den Hebel umzulegen", sagt Leicht.
Woran es liege, dass der FC Strahlungen jetzt so gut dasteht? Der FC Bad Kissingen dürfte ja kaum aufzuhalten sein. Aber ein Punkt Rückstand auf den FC Sand und den FC Gerolzhofen verspricht einen spannenden Dreikampf, wenn nicht sogar noch mehr Interessenten dazu stoßen. "Wir sind in der Breite des Kaders gewachsen", erklärt Daniel Leicht, der mit dem TSV Aubstadt den Durchmarsch von der Landes- bis in die Regionalliga mitgestaltet hat. "Mit Elias Reiher und Hannes Schmitt aus Großbardorf sowie Fabian Kuhn aus der U19 von Aubstadt haben wir gute Neuzugänge bekommen, die uns schon sehr weiter helfen. Außerdem ist die Trainingsbeteiligung in letzter Zeit sehr hoch und intensiv, folglich auch der Konkurrenzkampf."
Das alles mache sich positiv bemerkbar, findet Leicht, der die Mannschaft gemeinsam mit Marco Nöth trainiert. Zudem sei die Stimmung im 24-Spieler-Kader sehr gut. Wenn sie sich nicht häufen, komme man mit Verletzungen auch klar. Man hat für jede Position einen Ersatz, bedingt auch durch die flexible Einsetzbarkeit mehrerer Spieler. "Das alles trägt dazu bei, dass wir sehr erfolgreich sind", sagt Leicht. Dass man im einen oder anderen Spiel auch das nötige Glück hatte, gleiche sich im Verlauf einer langen Saison eh meistens aus.
Viele Tore garantieren viele Zuschauer
Was den FC Strahlungen von manch anderem Bezirksligisten an Zuschauer-Unterstützung abhebt, kommt jener Gesamtstimmung in der Mannschaft wie im Verein insgesamt entgegen. "Strahlungen ist allgemein ein sehr fußballverrücktes Dorf", macht das Daniel Leicht "froh und sogar ein bisschen stolz. Die Mannschaft, wie sie sich präsentiert, spiegelt genau das wider, was den FC Strahlungen ausmacht: Zusammenhalt, Freude am Fußballspielen, es passt einfach alles drumherum. Die Zuschauer kommen gerne, weil bei uns auch immer viele Tore garantiert sind. Vorne treffen wir viel, defensiv könnte es ein bisschen besser sein".
Zu null habe man erst zweimal gespielt. "Es gibt immer ein Spektakel. Die Mannschaft gibt immer alles und damit können sich die Zuschauer identifizieren. Ich bin stolz auf sie, wie es aktuell läuft", sagt Leicht. Ob der heimische Kunstrasenplatz in den Winter hinein ein Vorteil für die Mannschaft sein kann, sieht Leicht nicht als erwiesen an. "Wenn man es gewohnt ist, ja, weil der Ball sich ganz anders verhält. Wir trainieren da auch immer und müssen auswärts doch auf Rasen spielen. Ich denke, das hält sich die Waage."