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Tischtennis: Bundesliga: Maksim Grebnev wechselt zum TSV Bad Königshofen

Tischtennis: Bundesliga

Maksim Grebnev wechselt zum TSV Bad Königshofen

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    Maksim Grebnev (im Bild) wechselt zur kommenden Saison innerhalb der Tischtennis-Bundesliga vom TTC OE Bad Homburg zum TSV Bad Königshofen.
    Maksim Grebnev (im Bild) wechselt zur kommenden Saison innerhalb der Tischtennis-Bundesliga vom TTC OE Bad Homburg zum TSV Bad Königshofen. Foto: Rudi Dümpert

    Die Lücke, die durch den Abgang von Abdel-Kader Salifou entstanden ist, konnte für die nächste Saison geschlossen werden. Für den Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen wird in der Saison 2021/22 Maksim Grebnev antreten. Voraussichtlich zusammen mit dem bisherigen Stammtrio Bastian Steger, der jüngst bis 2023 verlängert hat, Kilian Ort und Filip Zeljko. Bei Ort und Zeljko stehen die Vertragsunterzeichnungen noch aus. Grebnev spielt in dieser Saison für Bad Königshofens TTBL-Konkurrent TTC OE Bad Homburg.

    Wenn Grebnev und Zeljko sich um den Platz in der Mannschaft duellieren, kann das beiden und dem TSV nur zum Vorteil gereichen. Bekanntlich kann Trainer Koji Itagaki für jedes Spiel neu entscheiden, wen er auf welcher Position aufstellt. Grebnev kam zur Vertragsunterschrift am Donnerstag mit Dmitri Mazunov nach Bad Königshofen. Unter Mazunov trainiert Grebnev in der Trainingsgruppe in Neu-Ulm.

    Manager Albert hält Grebnev für einen Rohdiamanten

    Maksim Grebnev spielte seit seinem siebten Lebensjahr bei seinem Heimatverein in Podporozje, einer Kleinstadt, 280 Kilometer von St. Petersburg entfernt. Er ist, nach Einschätzung von TSV-Manager Andy Albert, mit seinen 19 Jahren "ein Rohdiamant, von dem ich mir eine ähnliche Entwicklung erhoffe, wie sie Mizuki Oikawa oder Darko Jorgic bei uns vollzogen haben". Bei deren Verpflichtung als 17-Jährige hatte Albert ein gutes Näschen bewiesen. Beide kamen mit einer Weltranglisten-Position Mitte 200 und werden inzwischen im vorderen Drittel der Top 100 geführt.

    Diese Liste ist allerdings seit Corona-Ausbruch so gut wie eingefroren und besitzt nur noch statistischen Wert. Grebnev wird sogar nur an Nummer 558 notiert. Seine Punkte stammen ausschließlich von Jugend-Turnieren. Zusammen mit seinem russischen Landsmann Lev Katsman gewann er 2019 bei der Jugend-Europameisterschaft im Doppel und mit dem Team die Gold- sowie bei der Jugend-Weltmeisterschaft die Silbermedaille. Grebnev ist 1,72 Meter groß und wiegt 72 Kilogramm.

    Sein Trikot ist schon beflockt: Maksim Grebnev (Zweiter von links) unterzeichnete im Beisein der Geschäftsführer Udo Braungart (links) sowie Andy Albert (rechts) und Trainer Koji Itagaki (Zweiter von rechts) seinen Vertrag beim Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen
    Sein Trikot ist schon beflockt: Maksim Grebnev (Zweiter von links) unterzeichnete im Beisein der Geschäftsführer Udo Braungart (links) sowie Andy Albert (rechts) und Trainer Koji Itagaki (Zweiter von rechts) seinen Vertrag beim Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen Foto: Rudi Dümpert

    Außer einer weiteren guten Entwicklung sollte man von ihm beim TSV keine Wunderdinge erwarten. Er kam mit 14 Jahren nach Deutschland und wurde in einem Tischtennis-Zentrum in Saarbrücken ausgebildet. In der Saison 2019/20 spielte er in der 2. Bundesliga für den TTC Fortuna Passau mit einer 16:12-Bilanz. Beim Aufsteiger TTC OE Bad Homburg war diese noch laufende Saison seine erste in der TTBL. Bisher kam er auf eine 2:7-Bilanz. Was etwas konkreter für ihn spricht, sind die Siege gegen Tobias Rasmussen (3:2) und besonders gegen den Ex-Bad-Königshöfer Darko Jorgic (3:1) sowie seine knappe 2:3-Niederlage gegen Timo Boll. In den beiden Spielen gegen Bad Königshofen kam er nicht zum Einsatz.

    Grebnev: "Freue mich auf diese kleine Familie mit großer Seele"

    Warum er sich für sein zweites Jahr in der Bundesliga den TSV Bad Königshofen ausgesucht habe? "Zunächst, weil ich ein Angebot bekommen und mich sehr darüber gefreut habe. Ich verfolge diese Mannschaft und diesen Klub nämlich schon einige Jahre und habe mitbekommen, dass dort eine sehr gute Stimmung herrscht und ein guter Zusammenhalt." Diese Einschätzung habe sich bestätigt, als er kürzlich mit Bad Homburg hier war, beim 3:1 des TSV aber Ersatzmann blieb. "Sie kennen mich doch noch gar nicht und haben mich alle so herzlich aufgenommen. Ich freue mich auf diese kleine Familie mit großer Seele."

    Darko Jorgic habe vor fünf Jahren bei seiner Vorstellung als Ziel angegeben, "eines Tages der beste Spieler der Welt" sein zu wollen. Und Grebnev? "Dieses Ziel hat jeder Spieler und das will ich auch sein. Nächste Saison möchte ich erst einmal so viel wie möglich gewinnen, damit ich länger hier bleiben darf." Eine Aussage, die zu seinem Lebensmotto passt. Das lautet: "Immer angreifen, immer kämpfen und nie aufgeben."

    Grebnevs Weg könnte in die Top 20 der Welt führen

    Was kann der TSV nun von Maksim Grebnev erwarten? Keiner kann darüber wohl besser Auskunft geben als sein Heim-Trainer Dmitri Mazunov, der auch Coach des TTC Neu-Ulm ist. Er kennt Grebnev von der täglichen Trainingsarbeit und die TTBL in- und auswendig seit 1992 als Spieler und Trainer bei sechs verschiedenen Vereinen: "Maksim ist in seinem Jahrgang 2002 sicherlich einer der besten Spieler in Europa mit einem sehr guten Entwicklungspotenzial. Wenn ich ihn vorsichtig einschätze, denke ich eines Tages an Top 30 oder 20 in der Welt." Dazu müsse er aber noch sehr viel und hart an sich arbeiten.

    Insofern sei der TSV Bad Königshofen für Grebnev der richtige Verein. "Hier kann er sehr viel lernen, zum Beispiel von einem Bastian Steger. Im Sportlichen, aber auch wie man sich vorbereitet oder wie man reagiert während eines Spiels. Da gibt es so viele kleine Details." Mazunov charakterisiert Grebnev als "sehr beweglich, sehr explosiv und sehr, sehr schnell auf den Beinen." Er müsse aber noch mehr Stabilität in sein Spiel bekommen.

    Grebnev gilt als impulsiv und müsse noch lernen, seine Emotionen in den Griff zu bekommen, findet Mazunov. "Das ist oft ein Problem bei jungen Spielern: Sie wollen es mit der Brechstange machen." In manchen Situationen reiche auch ein einfacher, aber gut platzierter Ball. "Das Zauber-Wort ist Geduld, bei ihm selber und bei den Leuten, die mit ihm arbeiten: in Bezug auf sein Spiel und auf seinen Karriere-Aufbau."

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