Am Ende strahlten Spieler und Verantwortliche des TSV Aubstadt am Samstagnachmittag mit der spät zum Vorschein gekommenen Sonne um die Wette. Nach einer komplizierten Woche mit den beiden Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten Hankofen-Hailing und Buchbach gelang zum Abschluss der Vorrunde gegen den FC Eintracht Bamberg der so dringend benötigte Heimerfolg in der Fußball-Regionalliga Bayern. 5:2 (3:1) hieß es nach 90 Minuten, in denen die Aubstädter jedoch zwischendurch wieder einmal richtig zittern mussten. "Nach den jüngsten beiden Niederlagen tut uns dieser Erfolg natürlich unheimlich gut. Wir haben nun trotz einer schwierigen Vorrunde 21 Punkte auf dem Konto. Darauf lässt sich aufbauen", sagte TSV-Trainer Julian Grell.
Stürmer Marco Nickel rückt ins Zentrum der Viererkette
Dabei waren die Vorzeichen vor dem Duell gegen den Tabellenvorletzten aus Oberfranken alles andere als gut. Nachdem Kapitän Steffen Behr in Buchbach seine fünfte gelbe Karte gesehen hatte und am Samstag gesperrt zuschauen musste, fing sich am Donnerstag auch noch Abwehrchef Tim Hüttl eine fiebrige Erkältung ein. Grell war also gezwungen, seine Abwehrformation komplett umzubauen und sorgte dabei für eine dicke Überraschung. So rückte Mittelstürmer Marco Nickel in das Zentrum der Viererkette auf eine Position, auf der er zuvor noch nie gespielt hatte.

"Ein bisschen habe ich mich da an Christopher Bieber erinnert, der das so in der Vergangenheit ja auch schon einmal bei uns gespielt hat", erklärte Grell seinen taktischen Schachzug. "Wir wollten auf dieser wichtigen Position einen Führungsspieler mit einer gewissen Mentalität haben. Marco hat das dann zusammen mit Lukas Mrozek auch sehr gut gemacht." Dabei hatte die neu formierte Viererkette zunächst auch wenig zu tun. Von Beginn an bestimmten die Aubstädter das Geschehen, doch Bambergs Torhüter Benedikt Willert brachte die TSV-Offensive zunächst mit starken Paraden bei den Chancen von Max Grimm (2.) und Luke Hemmerich (22.) zur Verzweiflung.

Längst überfällig war wenig später der Führungstreffer von Marvin Weiß, der eine Flanke von Timo Pitter erfolgreich verwertete (25.). Als drei Minuten später eine scharfe Hemmerich-Hereingabe vom Strafraumeck direkt im Tor einschlug, deutete vieles auf einen entspannten Nachmittag aus Aubstädter Sicht hin. Doch aus dem Nichts verkürzten die Gäste nach einem schnellen Konter und einem noch abgefälschten Schuss mit ihrer ersten Torchance. "Danach ging bei uns sofort wieder das Arbeiten im Kopf los. Umso wichtiger war das 3:1 direkt vor der Pause", sah es Grell.

Trotz dieser Zwei-Tore-Führung ging den Hausherren nach dem Seitenwechsel dann aber Stück für Stück die Kontrolle über die Partie verloren. "In dieser Phase waren wir mit dem Ball zu passiv und dann sieht man auch, dass Bamberg sich im Vergleich zur Vorsaison spielerisch weiter entwickelt hat", sagte Grell. Der kurz zuvor eingewechselte Andreas Pfahlmann brachte die Gäste so wieder auf ein Tor heran (74.) und hatte nur zwei Minuten später allein vor dem Tor sogar den Ausgleich auf dem Fuß. Da Böhnke in dieser Situation aber ebenso glänzend reagierte wie kurz darauf gegen Lukasz Jankowiak und die Aubstädter nach einem Eckball das erlösende vierte Tor erzielten, hatten sie an ihrem Kirmeswochenende am Ende doch allen Grund zum Feiern.
Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
TSV Aubstadt - FC Eintracht Bamberg 5:2 (3:1)
Aubstadt: Böhnke - Heinze, Mrozek, Nickel, Hemmerich - Trunk - Pitter (88. Scheurer), Weiß (85. Köttler), Hatman (75. Koch), Maier - Grimm (89. Degelman).
Bamberg: Willert - Baumgartl (46. Schneider), Kettler, Leistner - Auer (70. Kaiser), Valdez (83. Alli) - Hartwig, Schönwiesner (73. Pfahlmann), Linz - Jankowiak, Hushcha.
Schiedsrichter: Elias Wörz (Friesenried). Zuschauende: 595. Tore: 1:0 Marvin Weiß (25.), 2:0 Luke Hemmerich (28.), 2:1 Radzivon Hushcha (35.), 3:1 Loris Maier (43.), 3:2 Andreas Pfahlmann (74.), 4:2 Tobias Linz (83., Eigentor), 5:2 Owen Degelman (90.).