Weniger das 25:25 gegen den TV Kirchzell und damit der erste Punktgewinn in dieser Saison war die Nachricht des Samstagabends von den Handballern des HSC Bad Neustadt. Sondern das überraschende Comeback eines Mannes, der das Trikot des Drittligisten zum letzten Mal im Jahr 2008 getragen hatte: Sebastian Kirchner.
Nach zwei Jahren beim HC Erlangen und sechs beim HSC 2000 Coburg hatte der direkt unterhalb der Bürgermeister-Goebels aufgewachsene Kirchner im Sommer 2016 seine Karriere beendet. Zuletzt einen Handball in den Fingern hatte der 33-Jährige vor zweieinhalb Jahren, als er kurzzeitig bei der von seinem Vater Rainer trainierten zweiten Mannschaft des HSC aushalf. Bei einem "super Gespräch mit Trainer Frank Ihl", so Kirchner, ließ er sich überzeugen, wieder für die Rotmilane aufzulaufen.
Frage: Sebastian, Sie standen bei Ihrem Comeback etwas mehr als 20 Minuten auf dem Feld. Wie viel Kraft haben Sie jetzt noch in den Flügeln?
Sebastian Kirchner: Ich habe fünf Mal trainiert in den letzten zwei Wochen. Man darf aber nicht vergessen, dass ich fünf Jahre raus bin und tatsächlich erst jetzt den Ball mal wieder in der Hand hatte. Das hat man in der einen oder anderen Situation auch gesehen. Vielleicht werden meine Würfe auch wieder schärfer und präziser, wenn es die Schulter hergibt. In erster Linie geht es im Moment darum, einige spielerische Elemente zu setzen und dem ein oder anderen Luft zum Verschnaufen zu geben. Es macht mir einfach Spaß, der Mannschaft zu helfen.
Ist die Rückkehr kurz- oder langfristig angelegt?
Kirchner: Mein Vertrag läuft bis Saisonende. Wir müssen abwarten, was mein Körper sagt. Gerade tut alles weh: die Achillessehne, die Leiste. Aber ich wollte mich für die Jungs durchkämpfen. Stück für Stück und dann schauen wir mal, wie es weitergeht.
Nach vorher fünf, meist deftigen Niederlagen gab es gegen Kirchzell den ersten Punktgewinn. Ist der Klassenerhalt noch drin für den HSC Bad Neustadt?
Kirchner: Wir müssen jetzt erst einmal die Niederlagenserie aus den Köpfen bekommen. Und zusehen, dass wir das Trainingsniveau heben und dass wir positiv an die Sache herangehen. Mich persönlich würde es sehr freuen, wenn wir nächste Woche in Coburg zwei Punkte holen.