Dieses Auswärtsspiel des Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen, aktuell Tabellendritter (24:10), am Donnerstag um 19 Uhr beim Tabellenführer TTF Liebherr Ochsenhausen (26:8), ist ein prickelndes Spitzenspiel. In dem die Gäste im Fall einer Wiederholung des Hinspielsiegs (3:2) mit dem Spitzenreiter gleichziehen können.
Dabei ist dieser Februar beim TSV die Zeit der (Vor-)Entscheidungen, um Klarheit zu schaffen, wie es sportlich in dieser Saison weitergeht und personell in der nächsten. Zum einen ging es um die Zusammenstellung des Kaders für die neue Spielzeit 2025/26. Diese Baustelle ist abgenommen und bezugsfertig. Weil Jin Ueda in Richtung seiner japanischen Heimat und Martin Allegro Richtung Grenzau den TSV verlassen, musste die sportliche Führung um Andreas Albert, Matthias Braun und Tomas Kosica ganze Arbeit leisten.

Als Bastian Steger (43) und Filip Zeljko (27) verlängert hatten, setzte Andre Bertelsmeier (19), zurzeit noch beim Zweitligisten 1. FC Köln beschäftigt, seine Unterschrift unter den Vertrag. Schließlich komplettierte der Österreicher Daniel Habesohn (38) nach neun Jahren in Mühlhausen die Minimal-Besetzung eines Quartetts. Vor einer Woche gab es dann ein weiteres Stück Klarheit: Kilian Ort (28), auf den der TSV wegen akuter Rückenprobleme zwei Saisons hatte verzichten müssen, gab aus eben diesen Gründen das Ende seiner Profi-Karriere bekannt. Nicht zu vergessen: Er, der Ur-Königshöfer und Dauer-TSVler, war eigentlich der Auslöser dafür, dass es in der Region den einzigen bayerischen Bundesligisten gibt.
Mit drei Siegen unter den besten vier Teams
Sportlich darf Bad Königshofen nach der 1:3-Heimniederlage gegen den Rekordmeister Borussia Düsseldorf und nach dem 3:2-Auswärtssieg in Grenzau von der Wiederholung der Play-off-Teilnahme auch diese Saison träumen. Zur Klärung der häufig gestellten Frage, was denn Play-offs bedeute: Die vier besten der zwölf Bundesligisten nach Hin- und Rückrunde tragen anschließend das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft aus. Eins spielt gegen Vier und Zwei gegen Drei, mit Hin- und Rückspiel und, wenn nötig, Entscheidungsspiel beim Ersten beziehungsweise Zweiten. Die Sieger stehen im Finale, das in der Frankfurter Süwag Energie Arena ausgetragen wird.
Fünf Liga-Spiele haben die Königshöfer bis Ende März noch zu bestreiten: Nach diesem in Ochsenhausen geht es drei Mal daheim und ein Mal auswärts zur Sache gegen Bad Homburg (Montag, 3. März), in Bergneustadt (Freitag, 7. März), gegen Grünwettersbach (Sonntag, 16. März) und gegen Saarbrücken (Samstag, 29. März). Mit drei Siegen aus diesen fünf Spielen wäre der TSV sicher unter den Top Vier, vielleicht sogar mit zwei, weil sich potenzielle Kontrahenten gegenseitig Punkte abnehmen.
Gegner tritt mit seinen besten Leuten an
Wer allerdings für die Aussichten der Königshöfer den Hinspielsieg als Maßstab nimmt, muss sich korrigieren. Damals, am zweiten Spieltag, traten die Oberschwaben mit zwei Ersatzleuten an, ohne den besten Nicht-Chinesen der Welt, den Brasilianer Hugo Calderano, und ohne den Franzosen Simon Gauzy. Deren heutige Bilanz liegt mit 13:1 beziehungsweise 11:5 im absoluten Spitzenfeld der Bundesliga.
Jin Ueda (16:8) gewann gegen Tiago Abiodun und Bastian Steger (10:9) gegen Bogdan Pugna. Das Doppel Steger/Allegro holte den Siegpunkt. Der Japaner Shunsuke Togami gewann beide Einzel gegen Zeljko und Ueda jeweils 3:0. Mit ihm und den beiden Topspielern Calderano und Gauzy sind die "Ochsen" eigentlich unschlagbar. Diesem Top-Trio ist sogar der Titelgewinn zuzutrauen – wenn es denn die vertraglichen Vereinbarungen bezüglich internationaler Turniere zulassen.
Und genau unter dieser Prämisse wurde der Kader des TSV Bad Königshofen in der Vergangenheit und Gegenwart zusammengestellt. Bisher fiel nie ein Spieler aus, weil ihm ein Turnier wichtiger war.