Gut gelaunt kam er auf den Kunstrasenplatz in Strahlungen, weil der, "Dank an Horst Hein, picobello von Schnee geräumt" worden war. Und er, der Trainer des TSV Aubstadt aus der Fußball-Regionalliga Bayern, Victor Kleinhenz, verließ ihn nach dem 7:0-Sieg ebenso gut gelaunt nach eineinhalb Stunden flottem Angriffsfußball, wenn auch nur in eine Richtung.
Dem Testgegner SG Ehrenberg war ja zu verdanken, dass kurzfristig Ersatz gefunden worden war, als der geplante Gegner, der Tabellenzweite der Regionalliga Nordost Rot-Weiß Erfurt, absagen musste, weil er eigentlich tags zuvor zu einem Nachholspiel hätte antreten sollen. Das dann aber abgesagt wurde. Obwohl der Letzte der Verbandsliga Hessen Nord, der Landesliga in Bayern entsprechend, die zwei je eine Halbzeit sich in ihrem Tor warm haltenden Keeper des TSV Aubstadt, Maximilian Weisbäcker und Lukas Wenzel, kein einziges Mal prüfen konnte, erfüllte das Spiel seinen Zweck.

Dabei habe man in der ersten Trainingswoche vermehrt Wert auf die Abwehrarbeit gelegt. "Heute war viel Spielfreude zu sehen, ebenso wie auf dem Trainingsplatz", der zurzeit ja dieser in Strahlungen ist. "Es war viel Begeisterung, viel positive Energie auf dem Platz, unabhängig von dem Wintereinbruch zwischendurch", verriet Victor Kleinhenz.
Victor Kleinhenz: "Wir wollen an das erfolgreichste Vereinsjahr des TSV Aubstadt anknüpfen"
"Man merkt, dass sich die Jungs viel vorgenommen haben. Wir sehen uns alle auch in der Verpflichtung nach dem erfolgreichsten Vereinsjahr 2022, wollen daran anknüpfen und auch in diesem neuen wieder für positive Schlagzeilen sorgen", so Kleinhenz weiter. Gleichwohl kennt der junge, aber erfahrene Coach die Abläufe: "Bekanntlich ist am Anfang immer viel Begeisterung dabei. Die Kunst wird jetzt die nächsten Wochen sein, dass wir bei der Stange bleiben, den einen oder anderen Rückschlag verarbeiten und unserem eingeschlagenen Weg treu bleiben."

Dieses Spiel hatte Kleinhenz sichtlich auch dazu genutzt, einigen eher unbekannten jungen Spielern Gelegenheit zu geben sich zu zeigen und sie gierig darauf zu machen bzw. zu halten, in diesem Kader weiterhin ein Teil zu sein. Nicht geplant war natürlich, dass alle sieben Tore von drei Offensivkräften erzielt wurden, die bisher nicht gerade Stammkräfte waren.
Andre Rumpel trifft mit Schmackes und mit Feingefühl für den TSV Aubstadt
Die ersten beiden erzielte mit Andre Rumpel ja wenigstens ein Ergänzungsspieler, der in der Liga schon öfter frischen Wind gebracht hatte, wenn er eingewechselt wurde. Diesmal durfte er von Anfang an ran, erzielte das 1:0 in der ersten Minute mit Schmackes, sodass der aus Unterweißenbrunn stammende Keeper Simon Voll keine Abwehrchance hatte.

Beim 2:0 machte es Rumpel mit viel Feingefühl, einem Heber über Voll hinweg, sodass fortan der eisige Wind nur noch den paar Zuschauern, nicht aber den Spielern was anhaben konnte. Fiel das 1:0 in der ersten Minute, so war es beim 3:0 die letzte der ersten Halbzeit. Luka Maric, Stammspieler der TSV-Zweiten in der Kreisliga, besorgte es nach Umschaltaktion mit feiner Einzelleistung. Ansonsten gab es nicht viel umzuschalten, weil die Ballbesitz-Verhältnisse doch zu einseitig waren.

Noch eine bemerkenswert mutige Szene im ersten Abschnitt war jene, als Schiedsrichter Marcel Krauß (Fladungen) ein Handspiel zwecks Torverhinderung sah und Rot für den Ehrenberger Pascal Eich zeigte, beides aber auf Intervention von Spielern beider Seiten und nach Rücksprache mit einem Assistenten wieder zurücknahm. Hut ab.
Lorenz Daneyko gelingt innerhalb von elf Minuten ein Hattrick
In der zweiten Halbzeit erzielte zunächst der frisch eingewechselte U19-Spieler Lorenz Daneyko binnen elf Minuten einen Hattrick zum 6:0 (51., 56., 61.), wobei gestandene Regionalligaspieler, Joshua Endres, Christopher Bieber und Marcel Volkmuth, die präzise Vorarbeit leisteten und er mit Torriecher nur richtig stehen musste. Nach dem 7:0 durch einen feinen Lupfer konnte sich Luka Maric ein zweites Mal freuen.
Sodass Kleinhenz hinterher "ein generelles Lob an die zwei U23-Spieler Jannik Reubelt und Luka Maric sowie die zwei U19-er Lenny Kraus und Lorenz Daneyko" verteilte, "die uns im Training sehr guttun, weil sie frischen Wind reinbringen und eine optimale Einstellung haben. Sie haben natürlich noch viele Baustellen, die es zu bearbeiten gilt. Aber sie sind mit großem Eifer dabei."
Das nächste Testspiel bestreitet der TSV Aubstadt am Samstag, 28. Januar, 14 Uhr, beim West-Regionalligisten 1. FC Köln II.
Tore: 1:0, 2:0 Andre Rumpel (1., 19.), 3:0 Luka Maric (45.), 4:0, 5:0, 6:0 Lorenz Daneyko (51., 56., 61.), 7:0 Luka Maric (80.).