Es war eine Mischung aus Enttäuschung, Frust und Ratlosigkeit, die Trainer Julian Grell nach der 0:1-(0:1)-Heimniederlage des TSV Aubstadt gegen die SpVgg Hankofen-Hailing ins Gesicht geschrieben stand. Acht Spiele in Folge waren die Aubstädter zuletzt ungeschlagen geblieben, ehe sie am Samstagnachmittag erstmals seit dem 23. August wieder als Verlierer in der Fußball-Regionalliga Bayern vom Platz gingen. Und das ausgerechnet gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, der bis dato auswärts gerade einmal zwei Punkte geholt hatte.
TSV-Trainer Julian Grell richtet deutliche Worte an sein Team
"Diesmal gibt es absolut nichts zu beschönigen, das war eine katastrophale Leistung. Mir fällt tatsächlich nichts ein, was wir gut gemacht haben. In all den Jahren als Spieler und Trainer kann ich mich nicht an solch schwaches Heimspiel einer Aubstädter Mannschaft erinnern", fand Grell nach dem Spiel deutliche Worte. Es war in der Tat ein Totalausfall, der sich so in den vergangenen Wochen überhaupt nicht angedeutet hatte und den sich die Aubstädter obendrein zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt leisteten.
Die erste Hiobsbotschaft war dabei bereits vor Spielbeginn in der NGN-Arena bekannt geworden, denn auf dem Spielberichtsbogen fehlte überraschend der Name von Marcel Volkmuth. Der Aubstädter Publikumsliebling, seit Wochen die Konstante im TSV-Mittelfeld, humpelte stattdessen in Zivil durch die NGN-Arena. Wie sich herausstellte hatte sich der 25-Jährige bereits in der Vorwoche gegen die SpVgg Bayreuth das Innenband gerissen und wird nun am Montag operiert. "In diesem Jahr werde ich wohl leider nicht mehr spielen können", bestätigte Volkmuth eine längere Ausfalldauer.

Gegen die SpVgg Hankofen-Hailing wurde der Mittelfeldspieler am Samstag dann gleich einmal schmerzhaft vermisst. Von Beginn an fanden die Hausherren überhaupt nicht ins Spiel, kamen oft einen Schritt zu spät und präsentierten sich im Spiel mit dem Ball völlig ideenlos. "Die Basics wie Laufbereitschaft und Zweikampfstärke haben wir komplett vermissen lassen. Das Fehlen von Marcel darf da aber sicher nicht als Ausrede gelten", meinte Grell.

Der hatte in den kompletten 90 Minuten nicht einen gefährlichen Torabschluss seines Teams gesehen und ärgerte sich obendrein über einen katastrophalen Bock, der das Spiel Mitte der ersten Halbzeit bereits entschied. Nach einem kurz ausgeführten Abstoß spielte Abwehrchef Tim Hüttl den Ball unbedrängt genau in die Füße von Andreas Wagner, dessen Abschluss aus 16 Metern Hüttl zudem auch noch ins eigene Tor lenkte. "Dieses Tor hat irgendwie zu unserer Leistung an diesem Tag gepasst", sagte Grell.
Interne Aufarbeitung vor dem Spiel am Dienstag in Buchbach
Der TSV-Coach wurde in der Halbzeitpause lauter, brachte mit Lukas Mrozek einen neuen Innenverteidiger und zog dadurch Kapitän Steffen Behr eine Reihe nach vorne ins defensive Mittelfeld. Besser wurde das TSV-Spiel dadurch in den zweiten 45 Minuten aber auch nicht, sodass sich zu keinem Zeitpunkt eine Wende ankündigte. "Am Montag werden wir das Spiel intern mit den Spielern aufarbeiten und dabei auch Tacheles reden. In Buchbach fordere ich von der Mannschaft am Dienstag unabhängig vom Ergebnis auf jeden Fall eine Reaktion", kündigte Grell abschließend an.
Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
TSV Aubstadt - SpVgg Hankofen-Hailing 0:1 (0:1)
Aubstadt: Böhnke - Heinze, Hüttl, Behr, Hemmerich - Trunk (46. Mrozek), Hatman (57. Grimm) - Pitter (66. Falaye), Weiß (70. Ott), Maier - Nickel.
Hankofen-Hailing: Maier - Rabanter, Laimer, Schwarzensteiner, B. Wagner - Lermer, Pichlmeier (90. Gänger), Pex (63. Ouro Agrignan) Stockinger (63. Hofer) - Richter (75. Lummer), A. Wagner (82. Harlander).
Schiedsrichter: Thomas Ehrnsperger (Rieden). Zuschauende: 482. Tor: 0:1 Andreas Wagner (29.).