Das Aufsteigerduell in der Fußball-Kreisliga Rhön war eine klare Sache. Mit 6:2 (4:2) setzte sich die DJK Salz/Mühlbach gegen den SV Aura durch. Sechs Punkte liegen nun zwischen Salz/Mühlbach und Aura, das auf einem der beiden Abstiegsrelegationsplätze verharrt.
"Ich bin höchst zufrieden mit meinen Jungs", sagte DJK-Spielertrainer Oliver Stumpf nach 90 unterhaltsamen Minuten. Neben acht Treffern bekamen die 100 Zuschauerinnen und Zuschauer – einer von ihnen plärrte mehrere frauenfeindliche Parolen über den Sportplatz – mindestens nochmal so viele Großchancen geboten.

Nach fünf gegen Schondra, drei gegen Bad Königshofen und nun sechs Gegentreffern in Salz wird Aura in den kommenden Wochen dringend seine Abwehr stabilisieren müssen, um im Kampf um den Klassenerhalt bestehen zu können. "Wir wissen, wo wir ansetzen müssen. Beziehungsweise müssten, denn viele Optionen haben wir nicht", sagte Auras Trainer Thomas Lutz. Der Ausfall von Abwehrchef Dominik Graser, der noch lange fehlen wird, ist aktuell nicht zu kompensieren.
Salz/Mühlbach geht schon in der ersten Minute in Führung
Das erste Mal überwunden war die SV-Abwehr schon in der ersten Minute, als Tom Reichert ein Missverständnis ausnutzte. Salz/Mühlbach erhöhte auf 3:0, ehe Aura per Doppelschlag verkürzte. "Mit dem 4:2 haben wir ihnen den Wind gleich wieder aus den Segeln genommen", atmete Stumpf auf. Nach dem Seitenwechsel ließen die Gastgeber zwei weitere Tore folgen.
Entschleunigt hatte der DJK-Spielertrainer das Thema Fußball in den vergangenen Monaten. Ganz bewusst hatte er den Spielern über den Winter sechs Wochen lang freigegeben. Als es dann wieder losging, bot er in der Halle Einheiten an, die die Themen Koordination und Kraft im Fokus hatten. "Die sind klasse angenommen worden. Vor allem von den Jungen", sagte Stumpf. Gelaufen wurde individuell. Aber mit der Maßgabe, dem Trainer die Daten zu schicken.
Haarklein überprüft habe er die Angaben seiner Schützlinge nicht, sagte Stumpf und schmunzelte. Das sei schon deshalb nicht nötig gewesen, weil der Wahrheitsgehalt der Angaben spätestens beim ersten Training sowieso offensichtlich wurde.
Die Zeichen stehen auf Kontinuität bei der DJK Salz/Mühlbach
Stumpf selbst hatte seinen Vertrag beim Aufsteiger in der Winterpause verlängert – genauso wie seine Assistenten Michael Ganß und Marcel Wehr. Auf Kontinuität stehen die Zeichen auch in Sachen Klassenzugehörigkeit, gerade nach dem Erfolg gegen Aura. "Wir haben vor der Winterpause erkannt, dass wir Kreisliga-Niveau haben. Jetzt, in der zweiten Saisonhälfte, nehmen wir uns deshalb vor, etwas mutiger aufzutreten."
So setzen Stumpf, Ganß und Wehr auf ein sehr offensiv ausgerichtetes 3-4-3-System, in dem Tom Reichert und Philip Stapf laufstark und temporeich über die Außen kommen. "Heute hat das genau so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben", sagte Stumpf.
Die DJK Salz/Mühlbach hat nach der Winterpause schon zweimal sechs Tore erzielt
Mut, das ist nicht nur in Salz und Mühlbach so, speist sich im Sport auch aus Ergebnissen. Der 6:1-Erfolg zum Auftakt nach der Winterpause beim TSV-DJK Wülfershausen und das 1:1-Unentschieden vergangene Woche gegen Aufstiegskandidat SV Riedenberg hatten die DJK in ihrem Weg bestärkt.
Dass der längst noch nicht bis zum Ende gegangen ist, wissen Stumpf und seine Mitspieler. Über die Hälfte der Liga steckt aktuell mehr oder minder tief im Abstiegskampf. "Ja, das macht die Aufgabe kompliziert. Aber das macht auch Spaß", sagte Stumpf.
Fußball: Kreisliga Rhön, Männer
DJK Salz/Mühlbach - SV Aura 6:2 (4:2)
Salz/Mühlbach: Wittenberg – M. Schmitt, Seufert, Cornely – Bach, O. Stumpf, Scholz, Chr. Schmitt – Reichert, M. Stumpf, Stapf. Eingewechselt: Müller, Blum, Neugebauer, Denson.
Aura: Kaiser – Falkenstein, Danz, S. Graser, Waldig – Schießer – Kaiser, Keßler, Raab, J. Schmitt – Ott. Eingewechselt: J. Graser, Haelbig, Zink, Sauer, Schlereth.
Schiedsrichter: Johannes Balling (Eßleben). Zuschauende: 100. Tore: 1:0 Tom Reichert (1.), 2:0 Michael Schmitt (12.), 3:0 Marco Stumpf (24.), 3:1 Jannik Schmitt (33.), 3:2 Luca Raab (34.), 4:2 Philip Stapf (36.), 5:2 Matteo Bach (62.), 6:2 Christopher Schmitt (70.).