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Fußball: Regionalliga Bayern: Verrücktes Spiel gegen Pipinsried: Der TSV Aubstadt erntet mit viel Glück den Lohn für das Pech der letzten Wochen

Fußball: Regionalliga Bayern

Verrücktes Spiel gegen Pipinsried: Der TSV Aubstadt erntet mit viel Glück den Lohn für das Pech der letzten Wochen

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    Umkämpftes Duell im Mittelfeld zwischen Jens Trunk (rechts) vom TSV Aubstadt und Pipinsrieds Daniel Jelisic (links).
    Umkämpftes Duell im Mittelfeld zwischen Jens Trunk (rechts) vom TSV Aubstadt und Pipinsrieds Daniel Jelisic (links). Foto: Rudi Dümpert

    Der TSV Aubstadt, in den vergangenen Wochen gegen die Würzburger Kickers und den 1. FC Nürnberg II von Fortuna mit Verachtung gestraft, wurde am Samstag beim 1:0-Sieg gegen den Tabellenvorletzten FC Pipinsried vom Glück und der Effizienz geküsst. Dabei ist nur schwer zu vermitteln, dass der Gastgeber schlimmstenfalls 0:5 hätte zurückliegen können, ehe ihm das Tor des Tages gelang. Wobei Fortuna noch einmal zusätzlich am Glücksrad gedreht haben muss, indem die beiden möglichen Innenverteidiger Christian Köttler und Steffen Behr an Sehnenverletzungen an der Hand laborieren und deshalb der gebürtige Coburger Jannik Fippl, der Schütze des 1:0, in die Startelf rückte. Ausgerechnet der Neuzugang, dessen letzter Verein der FC Pipinsried war.

    Beim FC Pipinsried ist nach dem Wirbel der letzten Tage keine Verunsicherung zu spüren

    Dieses Spiel, teils in der Sonne, teils im Novembernebel, machte deutlich, dass Fußball so schön und spannend sein kann, aber nicht gerecht und schon gar nicht berechenbar, sondern manchmal verrückt. Die Mannschaft von TSV-Trainer Victor Kleinhenz brachte anscheinend die Köpfe doch nicht frei von der vermeintlich hohen Favoritenrolle nach dem 5:2-Sieg im Hinspiel und den chaotischen Zuständen beim FC Pipinsried in den letzten Tagen. Einem Verein, in dem es knistert, brodelt und kracht.

    Zumindest über die Außendarstellung in den Medien konnte der Eindruck entstehen, dass Pipinsried ein gefundenes Fressen und nur die Höhe des Siegs des TSV Aubstadt eine Frage sein könnte. Umso größer die Überraschung, wenn sich diese Mannschaft auf einmal als eine total funktionierende, verschworene Einheit präsentiert, sich nicht versteckt, sondern selbst zunehmend Druck aufbaut und zu einer Torchance nach der anderen kommt. In der ersten Hälfte der ersten Halbzeit schienen die Aubstädter die Oberbayern aus dem 570-Einwohnerdorf überrollen zu wollen. Da funktionierten noch die Kombinationen bei hohem Tempofußball.

    Die beste Chance des TSV Aubstadt hat ein Pipinsrieder Spieler

    Doch nur in der 34. Minute musste Keeper Felix Thiel mit einer Glanzparade die Führung der Gastgeber verhindern. Es wäre ein Kopfball-Eigentor von Daniel Jelisic gewesen. Übrigens jener Thiel, der im Mai noch beim FV Illertissen den Aubstädtern den BFV-Pokalfinalsieg vermasselte, durch zwei gehaltene und einen selbst verwandelten Elfer. Diese Chance war aber auch die einzige der Gastgeber bis zum Tor des Tages in der 80. Minute. Dazwischen befreiten sich die Gäste zunehmend aus der Umklammerung und trugen selber einen Gegenstoß besser als den anderen in den Strafraum vor, so dass die Belastungsfähigkeit der TSV-Abwehr förmlich überstrapaziert wurde und das Glück eine immer größere Rolle spielte.

    Aubstadts Max Schebak (vorne) erobert den Ball, während Ingo Feser (links hinten) Pipinsrieds Nickoy Ricter abblockt.
    Aubstadts Max Schebak (vorne) erobert den Ball, während Ingo Feser (links hinten) Pipinsrieds Nickoy Ricter abblockt. Foto: Rudi Dümpert

    Es brachte die mit einer Riesen-Moral und wirklich gutem Fußball aufwartenden Gäste schier zur Verzweiflung. Nein, dieser Samstag sollte Aubstadts Zahltag des Lohns für jene unglücklich verlorenen Spiele gegen Unterhaching, Fürth II, Würzburg und Nürnberg sein. Zuerst warfen sich die Gäste noch mit ihren Körpern in die Schüsse, dann begannen sie selber gefährliche Angriffe einzufädeln und Torchancen zu kreieren, so dass den Grabfeldern nur noch das Glück helfen konnte. Gleich viermal verhinderte der Pfosten oder die Latte ein Tor der Pipinsrieder. 

    Jannik Fippl macht es besser als in Nürnberg und erzielt das Tor des Tages

    Als Kleinhenz erst drei Spieler auf einmal einwechselte, darunter der fast die komplette Hinrunde verletzte Marvin Weiß, und später noch einmal ein Zweierpaket, war wenigstens wieder neue physische und psychische Kraft im Spiel. Womit sich die Hausherren wenigstens erst mal vom Druck der Gäste befreien konnten, die doch tatsächlich mehr als den einen Punkt wollten – und auch verdient gehabt hätten. Und die Verkrampfung, die durch den Schock dieser Riesen-Chancen zurückblieb, löste sich etwas. Wodurch wenigstens wieder mal ein Einwurf nahe der Torauslinie heraussprang, den Jannik Fippl besser als in der Schlussminute in Nürnberg traf und durch unzählige Beine hindurch zum 1:0 ins Netz wuchtete.

    Da war er also, der "dreckige Sieg", den sich Patrick Hofmann vorher gewünscht hatte. Apropos dreckig: So sauber war das Foul auch nicht von Hofmanns Gegenspieler, der ihn in der fünften Minute der Nachspielzeit an der Torauslinie elfmeterreif nieder riss. Hofmann verletzte sich dabei so schwer, dass er in die Klinik abtransportiert werden musste. Die Spielleiterin Angelika Söder pfiff auch, doch es war der Schlusspfiff. "Der Sieg war mehr als glücklich", räumte TSV-Trainer Victor Kleinhenz ein. "So viele Kontersituationen haben wir gefühlt die letzten zehn Spiele zusammen nicht zugelassen. Die letzte Gier nach den Ballverlusten hat gefehlt. Der Gegner hatte extrem viel Qualität. Wir haben zwei Mal sehr gut gespielt und verloren. Heute ein zweites Mal nach Hankofen schlecht gespielt und das zweite Mal gewonnen. Von daher soll es mir recht sein."

    Die Statistik des SpielsFußball: Regionalliga Bayern, MännerTSV Aubstadt - FC Pipinsried 1:0 (0:0)Aubstadt: Wenzel – Langhans, Hüttl, Fippl, Feser – Müller, Trunk (65. Hofmann) – Pitter (79. Rumpel), Schebak (65. Piwernetz), Endres (65. Weiß) – Nickel (79. Gündling).Pipinsried: Thiel – Langen, Willibald, Rauscheder, Dzemailji – Pudic (88. Amdouni), Jelisic (88. Milican) – Ricter (69. Agbowo), Idrizovic, Yilmaz (79. Munky Seo) – Jike.Schiedsrichterin: Angelika Söder (Ochenbruck). Zuschauende: 435. Tor: 1:0 Jannik Fippl (80.). Gelb: Timo Pitter, Ben Müller - Daniel Jelisic, Faton Dzemailji.Quelle: rd

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