Mannschaft, Trainer und Stab des TSV Aubstadt hatten nach dem 0:0 vergangenen Samstag in Burghausen während ihrer sechsstündigen Heimreise im Bus Zeit und Gelegenheit genug, das Spiel zu analysieren, Positives und Negatives abzuchecken und die Konsequenzen daraus zu ziehen. Am Montag früh ging es gleich auf den Trainingsplatz, um daran zu arbeiten im Vorgriff auf das anstehende Heimspiel gegen die SpVgg Ansbach an diesem Samstag (Anpfiff: 14 Uhr.). Und am Dienstag wieder. "Zumindest die Spieler, die Urlaub hatten. Damit sie danach schön Fasching feiern konnten", erklärt Trainer Julian Grell die Situation.
"Daraus lernen schon", ergänzte er. "So viel nicht falsch, sondern auch einiges richtig gemacht haben, musst du schon, wenn du nach fünfeinhalb Stunden im Bus rausgehst und in Burghausen einen Punkt holst. Freilich gab es ein paar mehr Möglichkeiten nicht für die, sondern für uns, das Spiel auch zu gewinnen." Man könne sagen, dass man "ein ordentliches Spiel gemacht hat, aber auch, dass wir vergessen haben, es zu gewinnen. Genau daran arbeiten wir ja, auf dem Platz und im Gespräch".

Es gehe freilich darum, das Positive herauszuziehen. "Wir wollen uns aber auch entwickeln. Und da dürfen wir keine Zufriedenheit an den Tag legen, sondern müssen eine gewisse Galligkeit entwickeln, um voranzukommen." Er habe sich aus den letzten 30 Minuten erhofft, aus der Überlegenheit, die man sich erarbeitet hatte, etwas zu machen. "Da fehlte halt der letzte Schritt, der letzte Biss." Ob es mit einem gesunden Max Grimm vorne drin besser geklappt hätte? "Hätte bringt jetzt nichts. Fakt ist, dass wir auf einen Gegner treffen, der gut gestartet ist, eine tolle Mentalität und auch individuell was zu bieten hat. Wir müssen die Gier entwickeln, um das Spiel gewinnen zu können."
Klare Ansage von Trainer Julian Grell
Am Donnerstag gab es dann noch eine Trainingseinheit. Und diesen Samstag muss sich im Heimspiel gegen die SpVgg Ansbach zeigen, ob man schon Ergebnisse sieht. "Wir wollen dieses positive Ergebnis in Burghausen nun mit einem Sieg veredeln, das muss auch unser Anspruch sein", habe er der Mannschaft gesagt. Und: "Wir wollen gar nicht um den heißen Brei rumreden, wir wollen gewinnen und müssen umsetzen, was wir können und es zeigen."
Die SpVgg Ansbach ist mit einem 2:1-Sieg gegen den FC Augsburg II gestartet. In der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt sieht man dies auch als eine Folge der in der Winterpause getroffenen Maßnahmen, mit denen man den Traditionsverein auf die nächste Ebene heben wolle. Man habe einen eigenen Kunstrasenplatz, Ziel sei die sportliche Weiterentwicklung auf und neben dem Platz. Neben diversen Baumaßnahmen an der Infrastruktur wurde im Trainerstab an der Zukunft gebastelt. Die Verlängerung mit Cheftrainer Niklas Reutelhuber um zwei Jahre und die Verpflichtung des neuen Co-Trainers Matthias Rascher seien klare Zeichen "für Kontinuität und Stabilität".

Mit ihrem Nachwuchsleistungszentrum sind die Ansbacher in der Jugendarbeit, bedingt auch durch die Größe des Vereins und der Region, den Aubstädtern um Längen voraus. Michael Griebel kümmert sich als Verbindungstrainer um die Integration und Entwicklung junger Talente. In regelmäßigen Abständen gibt es gemeinsame Trainingseinheiten mit den Jugendlichen.
Adrian Hatman kehrt nach Sperre in den Kader zurück
Der Traditionsverein, Heimatverein des ehemaligen TSV-Kapitäns Ben Müller, spielt seit 2022 in dieser Liga, war aber 2001 schon einmal drittklassig in der damaligen Regionalliga Süd. Vor dieser Partie sind die Ansbacher Tabellenzwölfter mit 26 Punkten, drei weniger als die Aubstädter (9./29), aber auch mit zwei weniger ausgetragenen Spielen. Was beide gemeinsam haben, ist das Interesse, schnellstmöglich den Klassenerhalt in trockene Tücher zu bringen. Auf dem Weg dahin kommt diesem Spiel eine herausragende Bedeutung zu.
Im Hinspiel am 31. August 2024 trennte man sich 1:1. Da waren beide noch im Tabellenkeller. Das letzte Heimspiel gewann die Grell-Elf mit 2:0. Julian Grell kennt selber aus seiner aktiven Zeit die Protagonisten der Mittelfranken, in der Offensive Torjäger Patrick Kroiß, Michael Sperr und Niklas Seefried. Grells Auswahl ist im Vergleich zur vergangenen Woche nur um einen Spieler gewachsen. Adrian Hatmans Sperre ist abgelaufen. Christian Köttler und Creighton Braun sind noch verletzt, Ingo Feser sammelt Spielpraxis in der Landesliga-Reserve. Für Max Grimm (Handbruch) kommt das Spiel wahrscheinlich noch zu früh.