Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Ruhpolding: Beim Biathlon-Weltcup funktionieren die Staffeln

Ruhpolding

Beim Biathlon-Weltcup funktionieren die Staffeln

    • |
    • |
    Wimmelbild mit Beppos: Eingerahmt von den Ruhpoldinger Maskottchen freuen sich (von links) am Samstag Denise Herrmann-Wick, Anna Weidel, Vanessa Voigt und Sophia Schneider über den zweiten Platz im Staffelrennen hinter den Norwegerinnen.
    Wimmelbild mit Beppos: Eingerahmt von den Ruhpoldinger Maskottchen freuen sich (von links) am Samstag Denise Herrmann-Wick, Anna Weidel, Vanessa Voigt und Sophia Schneider über den zweiten Platz im Staffelrennen hinter den Norwegerinnen. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Alois Reiter blieb wirklich nichts erspart. Mit wenig Schnee, Plusgraden und Regen hatte der Wettkampfleiter beim Weltcup in Ruhpolding zu kämpfen. "Wenn die Strecke bis zum letzten Rennen am Sonntag hält, dann mache ich drei Kreuze", hatte sich der ehemalige Biathlet gewünscht. Mit großem Aufwand hatte die Mannschaft von Reiter ein weißes Band aus selbst produziertem Schnee in die Chiemgau Arena gelegt. Am Schlusstag des Biathlon-Weltcups wehte im Massenstartrennen der Männer auch noch Laub in die Loipe. Doch die Strecke hielt trotz heftig einsetzenden Regens bis zum Abschluss mit dem Massenstartrennen der Frauen am Sonntag.

    Mit den Resultaten zumindest in der Mannschaft können die Gastgeber zufrieden sein. Nach dem zweiten Platz der Männer-Staffel am Freitag zogen tags darauf die Frauen nach. In der Besetzung mit Anna Weidel, Vanessa Voigt, Sophia Schneider und Schlussläuferin Herrmann-Wick musste sich das Team des Deutschen Skiverbandes (DSV) nach insgesamt zehn Nachladern nur den siegreichen Norwegerinnen geschlagen geben. Der Rückstand im Ziel betrug lediglich 15,3 Sekunden. 

    Der Fokus der Biathleten liegt auf der WM in Oberhof

    Der Fokus aller Nationen liegt jetzt auf der Weltmeisterschaft in Oberhof vom 8. bis 19. Februar. DSV-Sportdirektor Felix Bitterling will keine konkreten Medaillenvorgaben machen. "Wir wollen bei jedem Wettkampf dabei sein. Bei den Staffeln wollen wir angreifen. Von strikten Medaillenvorgaben halten wir in unserem Team aber nichts."

    Bei den Männern fahren die Norweger als unangefochtene Favoriten in gut drei Wochen nach Thüringen. Johannes Thingnes Bö feierte am Sonntag seinen insgesamt schon 64. Weltcup-Erfolg. Dabei spielte der Gesamt-Weltcup-Führende mit der Konkurrenz, die in erster Linie aus dem eigenen Land kommt. Bö verwies im Massenstartrennen seine Teamkollegen Vjetle Sjastad Christiansen und Sturla Holm Laegreid auf die Plätze zwei und drei. Der bekannt gute Schütze Justus Strelow landete als bester Deutscher auf Rang acht. Benedikt Doll lief auf den 15. Platz. "Die Ski waren überragend heute. Schade, wenn man es nicht nutzen kann. Fünf Fehler sind einfach zu viel, es hat ein bisschen die Leichtigkeit gefehlt", sagte der enttäuschte Doll, der die zweitbeste Laufzeit hinter Sieger Bö hatte.

    Beste Deutsche Herrmann-Wick setzte in Ruhpolding aus

    Für Oberhof sieht sich der im Weltcup bestplatzierte Deutsche gerüstet: "Die Form passt im Hinblick auf die WM." Im abschließenden Massenstart der Frauen lief Vanessa Voigt als beste Deutsche auf den fünften Platz. Die heißeste deutsche Medaillenhoffnung für Oberhof war zu diesem Zeitpunkt schon unterwegs nach Antholz, wo ab Donnerstag die nächsten Weltcups anstehen. Laut DSV fühlte sich die 34-jährige Sächsin "nach den intensiven Belastungen der vergangenen Tage nicht zu 100 Prozent fit". Nach Rücksprache mit den Ärzten und den Trainern wollte die 34-Jährige kein Risiko durch eine weitere Wettkampf-Belastung eingehen. Nichts fürchten die Sportler jetzt mehr als eine Grippe oder einen Infekt. "Gesund bleiben ist jetzt das A und O", hatte Herrmann-Wick nach dem erfolgreichen Staffelrennen gesagt. In der Höhe von Antholz (1500 Meter) will sich die Olympiasiegerin den letzten Schliff für den Saison-Höhepunkt holen.

    Mit Höhentraining hatte sie in den vergangenen Jahren stets gute Erfahrungen gemacht. Anschließend Olympia-Gold in Peking gewonnen. Am Schießen muss die stärkste Läuferin im Frauenfeld noch feilen. Auf eine ungewöhnliche Weise, wie Frauen-Trainer Kristian Mehringer verriet: "Nach den Weltcups in Antholz wird sie die Waffe fünf, sechs Tage zur Seite legen und dann wieder konzentriert am Schießen arbeiten." Die Pläne der Sportler stehen. Fehlt nur noch der Schnee, der am Sonntagnachmittag im heftigen Regen von Ruhpolding dahinfloss. Da half dann auch kein Brezensalz, auf das der Ruhpoldinger als Heilmittel in der Schneepräparierung schwört.

    In Oberhof lagert das weiße Gold noch in den Schneedepots. Die Organisatoren wollen erst spät mit der Belegung der Loipen beginnen, um ihre wichtigste Ressource zu schonen. Der Winter, der bisher einfach kein Winter sein will, bleibt spannend. Auch neben der Loipe.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden