Spitzenspiel in der Kreisklasse Schweinfurt 1: Der Tabellenführer DJK Büchold (50 Punkte) empfängt am Sonntag (15 Uhr in Büchold) den Tabellenzweiten SG Sömmersdorf/Obbach/Geldersheim (47 Punkte). "Für den Gegner steht mehr auf dem Spiel, als für uns", sagt Niko Wolf, Trainer der Bücholder, vor dem Gipfeltreffen. Sein Team nämlich gehört schon jetzt zu den größten Überraschungen der aktuellen Saison im Spielkreis. Als Liganeuling könnte nun der direkte Durchmarsch in die Kreisliga gelingen. Sphären, in die der Verein aus dem 700-Seelenort das letzte mal vor 36 Jahren vordrang.
Niko Wolf kann man den richtigen Riecher nicht absprechen. Nach seiner Trainerstation bei der DJK Wülfershausen/Burghausen legte der Fuchsstädter in der vergangenen Saison eine Pause ein und trainiert seit dieser Runde einen Dorfverein, der wie wenige andere noch eigenständig ist, über guten Nachwuchs und jede Menge Euphorie im Verein verfügt.
Büchold ist seit September ungeschlagen
Das Selbstbewusstsein seiner Elf könnte aktuell kaum größer sein. Seit Ende September ist sie ungeschlagen. "Wir haben die Euphorie vom Aufstieg letzten Mai direkt mitgenommen." Auch über die Winterpause ging der "Flow" mit vier Siegen und drei Unentschieden nicht verloren. Jetzt hat die Wolf-Elf drei richtungsweisende Spiele vor der Brust: gegen den Zweiten Sömmersdorf/Obbach/Geldersheim, den formstarken FC Garstadt und den Dritten TSV Grafenrheinfeld.
Eigentlich war das Ziel der Klassenerhalt, verrät der 36-Jährige. Dahinter konnte frühzeitig ein Haken gemacht werden. "Ich möchte natürlich so lange wie möglich oben mitspielen und noch ein bisschen die anderen Mannschaften ärgern", sagt der Coach. "Keiner erwartet etwas von uns."
Die Leichtigkeit ist nach Sömmersdorf zurückgekehrt
Daher kann die junge Mannschaft, die mit dem Routinier und spielenden Co-Trainer Johannes Feser (18 Saisontore) einen echten Knipser in ihren Reihen hat, der für den FC Fuchsstadt – gemeinsam mit seinem jetzigen Trainer – einst höherklassig unterwegs war, befreit aufspielen. "Wenn es für einen Platz unter den ersten Drei reicht, wäre das eine Sensation für den gesamten Verein", betont Wolf.
Bei der SG Sömmersdorf/Obbach/Geldersheim herrscht vielleicht nicht die ganz große Euphorie, dafür ist die Leichtigkeit beim Kreisliga-Absteiger endlich zurückgekehrt. "Die Mannschaft fühlt sich sehr wohl in der Kreisklasse", erklärt Peter Keller, erster Vorsitzender des SV Sömmersdorf. In der letzten Saison gab es in der Kreisliga viel auf die Mütze. Vielleicht zu viel.
Das torgefährlichste Team der Liga
Coach Pero Skoric wurde im Frühjahr 2022 durch Matthias Bohn ersetzt. Geholfen hatte das nichts. Mit nur 21 Punkten ging es direkt runter in die Kreisklasse.
Die Saison 2021/22 nagt noch an der Spielgemeinschaft aus drei Vereinen. Mit weniger Druck und mehr Siegen kam jetzt der Spaß zurück auf den Platz. Der neue Trainer Marcel Hartmann (zuvor TSV Heidenfeld) steht selbst mit auf dem Platz und ist mit 16 Treffern hinter seinem Sturmpartner Julian Brändlein (23 Tore) zweitbester Schütze im torgefährlichsten Team der Liga.
Sömmersdorf ist noch auf Trainersuche
"Wir wollen ganz vorne mit dabei bleiben", berichtet Keller. Ob die SG dann im Erfolgsfall die Rückkehr in die Kreisliga antreten würde, steht noch in den Sternen. Noch sind zu viele Baustellen offen, verrät Keller. Hartmann wird nach nur einer Saison aus persönlichen Gründen sein Traineramt niederlegen. Ein Nachfolger konnte bislang nicht verpflichtet werden.
Auch die Kaderplanung ist noch nicht sehr weit fortgeschritten. "Mitte Mai werden wir eine Entscheidung treffen", kündigt Keller an. Jetzt geht der Blick erstmal auf den Showdown in Büchold. Vor drei Wochen trennten sich die Kontrahenten im Hinspiel auf schwerem Geläuf in Sömmersdorf mit einem 2:2.