Zehn Tage hat es gedauert, ehe Fußball-Regionalligist FC 05 Schweinfurt den Nachfolger für den am 1. April entlassenen Trainer Tobias Strobl präsentierte: Christian Gmünder kommt von der Bundesliga-U-19 des SSV Ulm und übernimmt sein Amt im Sommer. Bis dahin coacht weiter Interimstrainer Jan Gernlein den Tabellendritten. FC-05-Sportdirektor Robert Hettich sagt in einer Pressemitteilung des Vereins über den 42-jährigen Gmünder: „Er ist bodenständig, ist strukturiertes Arbeiten mit Profis gewohnt, bringt Expertise als Spielerscout mit und hat jahrelange Erfahrung im Nachwuchsbereich gesammelt.“

Für FC-05-Geschäftsführer Markus Wolf ist Gmünder „genau der Richtige für den Weg, den wir gehen wollen: für einen soliden Aufbau, bei dem wir auch auf Talente setzen wollen“. Ein Weg, der sich auch dokumentiert in den bisherigen Neuverpflichtungen Severo Sturm (TSV Abtswind, 22 Jahre) und Julius Landeck (TSV Großbardorf, 20). Sowohl Wolf als auch Hettich hatten zuletzt angedeutet, dass es ein Jahr der Konsolidierung werden dürfte - mit einer "guten Mannschaft" (Hettich), aber ohne postulierte Titelambitionen.

Vor seinem Engagement in Ulm arbeitete Gmünder beim Zweitligisten FC Heidenheim, von 2016 bis 2018 als Co-Trainer der Profimannschaft unter Frank Schmidt, von 2018 bis 2020 in der Nachwuchsabteilung. Beim damaligen Zweit- und Drittligisten VfR Aalen war Gmünder zuvor als Leiter der Fußballschule und Co-Trainer tätig.
„Weil er als Trainer Talente entwickelt hat und in Nachwuchsleistungszentren tätig war, wird er in seinen Überlegungen immer auch den FC-05-Nachwuchs und junge Spieler der Region im Blick haben“, so Hettich. In der Saison 2021/22 war es den Verantwortlichen nicht gelungen, Talente aus der A-Jugend an die erste Mannschaft heranzuführen.
Als Fußballer in Mannheim, Heidenheim und Reutlingen aktiv
Gmünder selbst sagt: „Mit den Werten, für die der FC 05 auf wie abseits des Platzes steht, kann ich mich total identifizieren", spielt er auf den Slogan "Wir arbeiten Fußball" an. "Ich war als Spieler ein Arbeiter und bin es heute als Trainer umso mehr.“
Als Fußballer war Gmünder unter anderem für den SV Waldhof Mannheim, Heidenheim (zwei Drittliga-Spiele) und den SSV Reutlingen aktiv. Mit dem SC Pfullendorf war er 2004 in der damaligen Regionalliga Süd auch in Schweinfurt zu Gast beim 1:0-Heimsieg des FC 05.

„Jeder weiß, dass die Mannschaft und das Umfeld ein großes Potenzial haben", sagt Gmünder. "Ich habe richtig Bock auf diese Aufgabe." Aktuell steht der Allgäuer mit seiner Ulmer U19 nach 17 Spielen mit 13 Punkten auf dem drittletzten Tabellenplatz der Staffel Süd/Südwest, feierte jedoch am Wochenende einen im Abstiegskampf wichtigen 3:2-Sieg in Heidenheim.
