"Ab morgen konzentrieren wir uns wieder voll auf das, was für uns wichtiger ist: das Play-off-Spiel gegen Bayreuth." FC-05-Trainer Tobias Strobl wollte das Aus im Ligapokal-Viertelfinale so schnell als möglich abhaken. Zumal es für ihn an diesem Dienstagabend in Eichstätt nur zweit-, wenn nicht gar drittrangig war. Denn die Schweinfurter verloren nicht nur das Spiel mit 0:2 (0:0), sondern auch noch Vitus Scheithauer mit einer schweren Knieverletzung sowie Lukas Ramser mit einer fragwürdigen Roten Karte.
Scheithauer fällt dem "Acker" zum Opfer
Die für Strobl "definitiv keine war", da Ramser nicht mit Absicht gefoult habe, sondern nur einen Schritt gegen Florian Lamprecht zu spät gekommen war (55.). Dass die Summe der Tiefschläge Auswirkungen auf das eigene Play-off-Rückspiel am Samstag in Bayreuth haben könnte, glaubt Strobl nicht, denn "das war auf diesem Acker heute kein Fußball, das war eine andere Sportart. Das ist jedem der Jungs klar, dass das nichts mit Bayreuth zu tun haben wird."
Dem "Acker" zum Opfer gefallen war nach einer guten Stunde Scheithauer, der hängenblieb und sich böse das Knie verdrehte. "Das hat übel geknackt", so Strobl. Der Spieler musste ins nahe gelegene Krankenhaus gebracht werden.
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In der Tat war das schon vor den Nackenschlägen ein Unterschied wie Tag und Nacht: Mit der unglaublich hohen Intensität der beiden Schweinfurter Play-off-Siege gegen Bayreuth (2:1) und in Aschaffenburg (2:0) hatte der Ligapokal-Ausflug wenig bis nichts zu tun. Die B-Elf, in der aus der Aschaffenburg-Startformation nur Kevin Fery, aus der Bayreuth-Startelf zusätzlich Nico Rinderknecht stand, brauchte eine gute halbe Stunde, um sich erst zu sortieren, dann zu finden und schließlich gefährlich zu werden. Da durften die Nullfünfer froh sein, dass Eichstätt angesichts des späten Trainingsauftakts und des ersten Pflichtspiels seit über einem halben Jahr auch nicht in seinen Rhythmus fand.
Starke 05-Phase vor der Pause
Immerhin stand da dem FC 05 ja der amtierende bayerische Amateurmeister gegenüber, ein Titel halt aus 2019. Und der hätte, bei aller Harmlosigkeit, tatsächlich in Führung gehen können: Gegen den links durchgebrochenen Julian Kügel rettete der für Luis Zwick zum Zug gekommene Ersatzkeeper Jan Reichert in letzter Not (39.). Zuvor hatte Kügel schon zwei dezent elfmeterverdächtige Situationen gehabt.
Mehr los war letztlich vor dem VfB-Tor, wenngleich erst in den Schlussminuten der ersten Halbzeit. Doch Amar Cekic stand erst ein Abwehrbein (38.), dann, nach toller Marinkovic-Vorarbeit mit der Hacke, die Querlatte (43.) im Weg. Kevn Ferys Schuss wurde gerade noch geblockt (44.).
Miseren-Kette für die Schweinfurter
Nur: Von diesem zwischenzeitlichen Elan war bei den Schweinfurtern nach dem Wechsel nicht mehr sonderlich viel zu sehen. Auch, weil spielerische Qualität nicht unbedingt das Thema des Abends auf dem holprigen und tiefen Platz war. Aber man musste auch anerkennen: Die Eichstätter hatten trotz der fehlenden Praxis keinerlei Mängel in der Physis. Der VfB demonstrierte Wille und gab alles. Der schnelle Lohn: Christian Heinloth schaltete, als alle mit einem Elfmeterpfiff gerechnet hatten, am schnellsten, erspurtete sich den Ball und vollendete zum 1:0 (49.).

Die nächsten Tiefschläge für den FC 05: die Rote für Ramser (55.) und Scheithauers Horror-Verletzung (65.). Die Folge der Miseren-Kette: Nach einem Heinloth-Heber war Lucas Schraufstetter mit dem Abstauber zum 2:0 zur Stelle (70.). Die späten Versuche von Amar Suljic und Amar Ckeic in der Nachspielzeit blieben ohne Resultat.
Play-off-Gewinn schon am Samstag möglich
Raus also aus dem Ligapokal, rein in dessen Trostrunde. Jetzt ist der TSV Aubstadt der Gegner (Datum noch offen), gegen den es dann um den Einzug in die Toto-Pokal-Restrunde geht. Alles nebensächlich jedoch für Strobl im Moment.
Der blickte dafür interessiert nach Bayreuth, wo die SpVgg gegen Aschaffenburg mit 4:0 siegte. Aufgrund dieses Ergebnisses würde dem FC o5 am Samstag ein Punkt reichen, um die Play-offs vorzeitig gewonnen zu haben. "Wir können es aus eigener Kraft da schon ziehen. Das war unser Ziel und nur das zählt jetzt."
Die Statistik des SpielsFußball-Regionalliga: Ligapokal, ViertelfinaleVfB Eichstätt - FC 05 Schweinfurt 2:0 (0:0)Eichstätt: Junghan - Graßl, Waffler, Zitzelsberger, Lamprecht - Fries - Heinloth (72. Wolfsteiner), Federl, Schraufstetter, Kügel - Eberle (90.+1 Lushi)Schweinfurt: Reichert - Pfarr, Scheithauer (65. Maier), Yarbrough, Laverty - Fery (46. Thomann), Rinderknecht (59. Böhnlein), Ramser - Cekic - Manu (59. Sujic), Marinkovic.Schiedsrichter: Elias Tiedeken (Neusäß). Zuschauer: 250. Tore: 1:0 Christian Heinloth (49.), 2:0 Lucas Schraufstetter (70.). Rot: Lukas Ramser (Schweinfurt/55., Foulspiel). Gelb: Jonas Fries, Fabian Eberle, Julian Kügel - Amar Suljic.