FC Lichtenfels – TSV Gochsheim 3:0 (1:0)
Als längst jede sportliche Brisanz aus dem Gastspiel des TSV Gochsheim beim FC Lichtenfels raus war, schlugen die Emotionen hoch. "Das Spiel stand vor dem Abbruch", so TSV-Trainer Stefan Riegler. "Die Mannschaft wollte den Platz verlassen, wenn ich nicht auf den Platz gegangen wäre, dann wäre die Mannschaft runter gegangen und das zu recht. Aber vielleicht hätten wir eine Strafe oder sogar einen Punktabzug bekommen, das wollte ich vermeiden."
Warum die Aufregung? In der 77. Minute hatte sich ein Lichtenfelser Zuschauer mehr als daneben benommen und den Gochsheimer Fnan Tewelde rassistisch beleidigt. Der war sofort über die Bande gesprungen und hatte dem Mann lautstark, aber rein verbal die Meinung gegeigt – und dafür von Referee Kai Hoffmann die Rote Karte zu sehen bekommen. "Eine glatte Fehlentscheidung", war Riegler doppelt sauer. "Ich hoffe, er bekommt keine Sperre."

Immerhin beruhigten sich die Gemüter, weil der FC Lichtenfels das einzig richtige tat, die Personalien des Mannes aufnahm, ihn aus dem Stadion entfernte und Anzeige stellen wird. "Der Verein hat sich hervorragend verhalten", lobte Gochsheims Coach.
Der FC Lichtenfels behält sich juristische Schritte vor
Christoph Fischer, Abteilungsleiter beim FC Lichtenfels, bestätigte sowohl den Vorfall an sich als auch das Eingreifen der eingeteilten Ordner, die den Schreihals vom Vereinsgelände geleitet hätten. "Das geht voraussichtlich vor das Sportgericht", ahnt Fischer auf Nachfrage, dass der Fall noch Konsequenzen nach sich ziehen wird. "Sollten wir als dann Verein belangt werden, würden wir juristische Schritte gegen die Person einleiten," ist der Vorfall für Fischer noch nicht erledigt. Noch liege ihm allerdings der Schiedsrichter-Bericht nicht vor.

Rein sportlich war die Partie da längst entschieden. Die Oberfranken führten 3:0 und hatten sicher die Aufstiegsrunde erreicht. "Nachdem wir aus diesem Spiel dann sowieso keine Punkte in die Abstiegsrunde mitnehmen konnten, war es schwer sich noch mal aufzubäumen", wusste Riegler.
Insgesamt hatten die Gochsheim nur schwer in die Partie gefunden. "Das war nicht das Zweikampfverhalten, das ich gewohnt bin." Mit dem 2:0 durch Lukasz Juskowiak nur 30 Sekunden nach Wiederanpfiff war das Match entschieden (46.).
Gochsheim: Husic – Tewelde, Heimrich (58. Sommer), Mekic, Lamberty – Zweiböhmer (85. Eisend) – Berisha (85. P. Demar), Derra, Ketterl – Sprenger (67. Yeniay), Gmehling (67. D. Demar).
Schiedsrichter: Kai Hoffmann (Röthenbach a.d. Pegnitz). Zuschauer: 320. Tore: 1:0, 2:0 Lukasz Juskowiak (8., 46.), 3:0 Adrian Brehm (74.). Rot: Fnan Tewelde (77./Gochsheim, Zuschauerbeleidigung).