15 Partien sind absolviert, an diesem Wochenende beginnt in der Fußball-Bezirksliga Ost bereits die Rückrunde. Während an der Tabellenspitze etablierte Vereine wie der FC Gerolzhofen, der FC Sand und der FC Strahlungen auf Verfolgungsjagd auf den bisher ziemlich souveränen Ligaprimus FC Bad Kissingen sind, stecken die drei Aufsteiger SG Eltmann, Türkiyemspor SV-12 Schweinfurt und FT Schweinfurt II im Tabellenkeller. Grund genug, ein Halbzeitfazit mit den Liganeulingen zu ziehen und auf Teil zwei der Saison zu blicken.
SG Eltmann (12./15 Punkte/21:28 Tore)
Die SG Eltmann scheint endgültig reinzufinden in die Bezirksliga. Zwei Siege hat der Aufsteiger aus den Haßbergen in den letzten vier Spielen geholt, darunter das wichtige 3:0 beim direkten Konkurrenten FTS II, nachdem es zuvor eher weniger gut gelaufen war. "Dabei sind wir ganz gut gestartet, haben die Aufstiegseuphorie zunächst ganz gut mitnehmen können", blickt Trainer Matthias Strätz zurück auf die ersten Spiele der ersten Bezirksliga-Saison der Vereinsgeschichte. In der die Umstände nicht die besten sind, etwa weil man zahlreiche Verletzte zu beklagen hatte (und teils immer noch hat).

Unter anderem vermisst die Mannschaft mit Kapitän und Standardspezialist Dominik Preissner (Kreuzbandriss) eine der zentralen Figuren schmerzlich. "Nach den ersten Spielen sind wir dann irgendwie in ein Loch reingefallen und haben uns immer wieder selbst das Leben schwer gemacht", sagt Strätz. Offensiv habe die SGE zu wenig Nadelstiche gesetzt, sich defensiv zudem zu viele Fehler geleistet, die "eben in dieser Liga sofort bestraft werden", sagt der Trainer. "Wir waren am Boden. Aber wichtig ist, dass wir wieder aufgestanden sind."
Und wie. Derzeit steht Eltmann vor den Abstiegs- und Relegationsplätzen. "Ich finde, dass wir seit Wochen zeigen, dass wir in die Bezirksliga gehören", sagt Strätz. Sie werden es die nächsten 15 Spiele unter Beweis stellen müssen. "Wir wollen bis zur Winterpause noch möglichst viele Punkte sammeln und hoffen, dass im nächsten Jahr dann auch wieder einige Verletzte fit zurück sind." Wichtig sei, dass die Mannschaft zusammenhalte. "Dann ist alles möglich. In dieser Klasse kannst du gegen jeden verlieren. Aber du kannst auch fast jeden schlagen", gibt sich Strätz, der sich bisher auch wieder auf die Treffsicherheit von Torjäger Marc Fischer (zehn Hinrundentreffer) verlassen kann, optimistisch.
Türkiyemspor SV-12 (14./9 Punkte/15:54 Tore)
In der vergangenen Saison hatte Türkiyemspor am letzten Spieltag im direkten Duell um Platz eins beim TSV Grettstadt mit einem Sieg den direkten Aufstieg perfekt gemacht. Doch in der Bezirksliga will es für den SV-12 bisher nicht wirklich rund laufen. Nach der Hinrunde steht Türkiyemspor auf Abstiegsrelegationsplatz 13.

Apropos 13: Nach genau so viel absolvierten Partien gab es nach einem 1:9 in Gochsheim den großen Knall: Trainer Murat Akgün trat von seinem Posten zurück. Für die restlichen Partien bis zum Jahresende ist der bisherige Co-Trainer Mert Topuz der Übungsleiter, unter dem allerdings der schnelle Umschwung zumindest in den ersten beiden Spielen (0 Punkte, 1:13 Tore) ausgeblieben ist.
Spätestens Anfang nächsten Jahres wollen sie aber am Hutrasen ihren neuen Cheftrainer präsentieren. Egal unter welchem Coach, auf Türkiyemspor wartet so oder so eine schwierige Rückrunde, denn mit nur 15 erzielten Treffern stellt der Verein die drittschlechteste Offensive der Liga. Dazu kommt, dass auch die Abwehr alles andere als sattelfest ist: 54 Gegentreffer stehen bereits zu Buche, nur Schlusslicht Schwarzach (74) ist schlechter. Es gibt also zahlreiche Baustellen. Immerhin dürfte sich die Personallage, die traditionell in den Sommermonaten alles andere als gut ist, wieder verbessern. Auch das ist ein Lichtblick, genauso wie der noch nicht allzu große Abstand auf die Nichtabstiegsplätze.
FT Schweinfurt II (15./7 Punkte/9:43 Tore)
Für die Landesliga-Reserve der FT Schweinfurt ist es bisher eine bittere Saison. Mit gerade einmal sieben Zählern und einem Torverhältnis von 9:43 – kein Team hat nach 15 Partien weniger Treffer erzielt – steht die Mannschaft von Spielertrainer Benjamin Freund nach der Hinrunde auf dem vorletzten Tabellenplatz. Am letzten Hinrundenspieltag verlor die FTS II sogar beim bis dahin punktlosen (!) Tabellenletzten SC Schwarzach.

Dabei war bei der FTS II nach dem umjubelten Aufstieg über den Umweg Relegation die Euphorie an der Maibacher Höh' groß gewesen. Und der Start in Bezirksliga gut: Gleich zum Auftakt gab es ein 1:1 gegen Bad Kissingen, das die Liga klar anführt, nach fünf Spieltagen waren immerhin sieben Zähler auf dem Konto. Doch danach kam bisher kein einziger mehr dazu. "Wir haben in den Begegnungen danach reichlich Lehrgeld bezahlt", ärgert sich Freund rückblickend, hat aber auch durchaus die eine oder andere Erklärung parat: "Am Ende des Tages haben wir halt mit ganz vielen jungen Spielern spielen müssen, weil wir auch keine Verstärkung von oben bekommen haben. Teilweise haben wir eine U 23 auf dem Platz gehabt. Christoph Redzepovic und ich sind die einzigen Älteren. Und dann bezahlt man einfach Lehrgeld."
Daraus müsse man nun für die Rückrunde schnell lernen, wenn man die Klasse am Ende doch noch halten wolle. Ob derartige Hoffnungen berechtigt sind? "Die Jungen machen noch ganz viele einfache Fehler, laden den Gegner zu Toren ein und dann wird es halt auf diesem Niveau schwer", sagt Freund. Die Hoffnung aber geben sie am Kleinflürleinsweg nicht auf.