Es war ein hartes Brot für die 16-jährige Helena Rostiahai von der Karate-Abteilung der TG Schweinfurt bei den deutschen Karate-Meisterschaften der Juniorinnen und Junioren in der Barbarossa-Halle in Kaiserslautern, bis sie schließlich mit ihren Teamkolleginnen aus der Kampfgemeinschaft "Bayern Blue" die Bronzemedaille in den Händen hielt. Das geht aus einer Mitteilung von Thomas Zatloukal von der Turngemeinde Schweinfurt 1848 hervor.
Vielleicht wäre es sogar das Finale geworden, heißt es dort, denn Rostiahai hatte zuvor ihre Gegnerin Mia Mussweiler aus Mayen, eine zweifache deutsche Meisterin, am Rande einer Niederlage, die das Aus in der ersten Runde für das spätere Siegerteam aus Rheinland-Pfalz bedeutet hätte. Aber kurz vor Ende des Duells wurde noch eine – "zumindest zweifelhafte", so Zatloukal – Technik von Mussweiler zum 4:5-Endstand gewertet und das bayerische Team in die Trostrunde verwiesen.
Dort zeigten Nova Lowry (Forchheim), Christina Fratila (Waldkraiburg), Lana Hrvoic (Traunreut) und Helena Rostiahai Kampfgeist und setzten sich gegen die Teams aus Bochum und Rheinfelden-Ravensburg jeweils mit 2:0 Siegen durch. Besondere Leidensfähigkeit musste aber Rostiahai beweisen, die, so Zatloukal, "nach zwei harten und unerlaubten Treffern in den Unterleib gegen Mussweiler", im Verlauf der Trostrunde unbeabsichtigt einen ungebremsten Fußtritt zum Kopf kassierte.
Doch aufgeben kam für die in Dittelbrunn lebende Ukrainerin nie in Frage. "Genau das ist ihre große Qualität, sie ist eine absolute Kämpfernatur. Deshalb ist Bronze auch mehr als verdient", schlussfolgerte Trainer Thomas Zatloukal nach den Kämpfen. Über 900 Sportlerinnen und Sportler waren nach Kaiserslautern gekommen und die besten zwölf Frauen-Teams aus Deutschland zum nationalen Vergleich angetreten.