Nach dem Schlusspfiff des Unparteiischen Dominic Hofmann hielten sich Spieler beider Teams die Hände an den Kopf, um ihre Enttäuschung über den Ausgang des Spiels zu signalisieren. Dabei boten sich der TSV Grafenrheinfeld und der FV Niederwerrn/Oberwerrn ein intensives und für die Spielklasse recht hochwertiges Spitzenspiel. Mit dem Punktgewinn können allerdings beide Teams nicht allzu viel anfangen.
Einen Jubelschrei stieß Niederwerrn/Oberwerrn-Trainer Matthias Fiedler dann nach Schlusspiff doch noch aus, als er die Ergebnisse der übrigen Spiele in der Kreisklasse Schweinfurt 1 sah. "Sennfeld hat gewonnen", rief er zu seinen Spielern. Der Nachbar siegte überraschend beim Spitzenteam FC Arnstein. Damit bleibt es um den vakanten dritten Platz, der dann am Ende der Runde Relegation zur Kreisliga bedeutet, alles offen.

Sechs Punkte hinter Arnstein rangiert derweil die Fiedler-Elf nach dem 1:1 beim Spitzenreiter Grafenrheinfeld. Der Rückstand hätte aber auch gut und gerne auf vier Punkte schmelzen können, hätten die Grafenrheinfelder nicht in der letzten Spielminute den eigentlich überlegten Abschluss von FV-Stürmer Oliver Kuhn irgendwie noch von der Linie gekratzt. Es wäre der nicht ganz unverdiente Siegtreffer der Gäste gewesen.
Zwar ging die erste Hälfte dann doch, nicht nur wegen Moritz Binders Treffer, an den Ligaprimus. In der zweiten Hälfte verlor die Heimelf jedoch zunehmend den Faden, die Gäste wiederum erhöhten den Druck und trafen folgerichtig durch ein Traumtor von Alexander Senff zum 1:1. Viel ging im Angriffsspiel des FV Niederwerrn/Oberndorf über den Landesliga-erprobten Nikos Bude, der sich die Bälle oft im Halbfeld holte, zum Dribbling ansetzte und dann in aller Regel von der Grafenrheinfelder Defensive unsanft gebremst wurde.
Schiedsrichter behält die Übersicht trotz vieler Fouls
Bei den vielen fälligen Freistößen aus dem Halbfeld und von den Außen waren die Gäste äußerst gefährlich. Der Gastgeber dagegen verlagerte sich mit laufender Spielzeit weitgehend auf das Umschaltspiel, meist mit Kapitän Luca Binder als zentrale Figur. Geprägt war die mitunter auch mal hitzige Partie vor allem von vielen Zweikämpfen und Fouls. Referee Hofmann behielt letztlich aber immer die Übersicht.
"Mit einem Punkt beim Spitzenreiter können wir leben", sagte FV-Trainer Fiedler dann aber dennoch nach Spielende. "Von uns war es in der zweiten Halbzeit eine sehr gute Leistung." Auf die gilt es in den verbleibenden Spielen aufzubauen. Fiedler, der den Verein nach acht Jahren in Richtung SpVgg Hambach verlassen wird, will sich unbedingt mit dem Aufstieg verabschieden. "Wir haben noch direkte Duelle, es ist noch alles drinnen."
Aufsteigen und damit zurück in die Kreisliga möchte auch der TSV Grafenrheinfeld. Momentan steht der TSV auf Platz eins, zwei Punkte vor dem TSV Ettleben II und acht Punkte vor dem Vierten SV Mühlhausen/Schraudenbach. "Es ist klar ärgerlich, wenn man im Kampf um ganz oben daheim zwei Punkte liegen lässt", fand TSV-Trainer Fabian Riegler nach Schlusspfiff. "Es ist noch alles offen. Da wird niemand durchmarschieren und alles gewinnen, dafür ist die Liga zu stark."
Fußball: Kreisklasse Schweinfurt 1, Männer
TSV Grafenrheinfeld – FV Niederwerrn/Oberwerrn 1:1 (1:0)
Grafenrheinfeld: Schmich – Faulhaber, Ju. Binder, Burkard, Bienia, Breitenbach, M. Binder, Rehl, Ja. Binder, L. Binder, Mauder. Eingewechselt: Bernhardt, Pfeuffer, Pohli, Bollstetter.
Niederwerrn/Oberwerrn: Krebs – Tresnak, Schreiber, Schubert, Rüth, Herder, Senff, Kruppa, Bude, Perry, Halbach. Eingewechselt: Klass, Kuhn, Spyra, Zeißner, Keller.
Schiedsrichter: Dominic Hofmann (SV Schwanfeld). Zuschauende: 120. Tore: 1:0 Moritz Binder (16.), 1:1 Alexander Senff (66.).