Gleich drei Testspiele innerhalb einer Woche absolviert aktuell der FC 05 Schweinfurt im Rahmen der Vorbereitung auf die neue Saison in der Fußball-Regionalliga Bayern, die am Freitag, den 19. Juli, mit dem Heimduell gegen den unterfränkischen Rivalen TSV Aubstadt beginnt. Am vergangenen Sonntag unterlag das Team von Trainer Victor Kleinheinz der Bundesliga-Reserve von Eintracht Frankfurt mit 1:2, am Donnerstagabend besiegte der FC 05 den Bayernligisten TSV Abtswind klar und verdient mit 4:0.

Nicht zum Einsatz kam dabei der angeschlagene Joshua Endres, der erst zu Wochenanfang verpflichtet worden war. Er wird wohl auch beim nächsten Test am Samstag beim Landesligisten DJK Dampfach (16 Uhr) fehlen. Mit dabei sein wird wohl Luka Trslic. Obwohl erst 23 Jahre, könnte der Innenverteidiger eine der zentralen Figuren der Saison beim FC 05 werden.
Frage: Zum Trainingsauftakt war der Kader fast schon komplett. Man hat den Vorteil, sich einzuspielen.
Luka Trslic: Ich glaube schon. Wir haben gute Charaktere dazubekommen, viele kommen aus der Region, man kennt sich. Und man merkt schon, dass eine gute Stimmung im Team herrscht. Es ist gut, dass der Coach von Anfang an mit allen Spielern arbeiten und in den ersten Wochen Grundlagen schaffen kann. Am Ende müssen wir es dann am ersten Spieltag aber auch umsetzen.
Lukas Billick, Ihr bisheriger Kollege in der Innenverteidigung, hat seine Karriere beendet. Sind Sie nun der, der in der Abwehrkette die Anderen führt?
Trslic: Das will ich so nicht sagen. Es wird auf mehrere Schultern verteilt werden. Wir haben ja auch Regionalliga-erfahrene Spieler hinzugewonnen. Aber ich versuche schon, Verantwortung zu übernehmen. Ich durfte letztes Jahr viele Spiele machen und glaube, ich weiß jetzt, wie es funktioniert. Ich will in diese Rolle hineinwachsen. Aber ich will mich nicht als Abwehrchef betiteln.
57 Gegentore gab es in der vergangenen Saison, die Defensive ist ausbaufähig…
Trslic: Unser Ziel ist es, kompakt zu stehen. Das ist ganz wichtig in der Regionalliga, genauso, wie zweite Bälle zu holen. Wir wissen ja alle, dass in der Liga gern mal auf die Kette zugespielt wird, mit langen Bällen. Da müssen wir die zweiten Bälle holen und die Innenverteidiger absichern. Man merkt aber, dass der Trainer genau weiß, wie er da rangehen will. Er sagt uns klar, wie wir verteidigen sollen. Es ist unsere Pflicht und auch meine Aufgabe, dass wir diese Saison nicht wieder so viele Gegentore kassieren.
Das Ziel ist es, schön zu spielen? Oder erfolgreich zu spielen?
Trslic: Beides. Wir wollen im Sachs-Stadion schönen Fußball zeigen, das erwarten die Fans. Wir haben einen Trainer, der attraktiven Fußball spielen lassen will. Aber wie gewinnt man Spiele? Mit Einsatz, Willen, Herz. Und den Fans im Rücken. Damit ist unsere Aufgabe beschrieben.
Der Meister steigt dieses Mal direkt auf. Ist das im Hinterkopf?
Trslic: Die Region wünscht sich den Aufstieg. Man sagt ja immer, dass Schweinfurt der schlafende Riese sei. Aber ich will jetzt nicht sagen, dass es das Saisonziel ist, sondern schaue lieber von Spiel zu Spiel. Ich bin Fan davon, erst einmal am Boden zu bleiben und hart zu arbeiten. Es heißt ja beim FC 05 nicht umsonst "wir arbeiten Fußball".
Ihr gutes Kopfballspiel ist eines Ihrer Markenzeichen. Wo gibt es bei Ihnen Verbesserungspotential?
Trslic: Ich bin mit meinen 23 Jahren noch ein junger Spieler. Ich weiß, dass ich durch meine Position viel in Zweikämpfe muss. Ich liebe Eins-gegen-Eins-Duelle. Aber ich muss daran arbeiten, am Ball ruhiger zu werden, kreativer am Ball zu sein, aber auch hinten drin eine klare Linie zu spielen. Ich weiß auch, was der Trainer von mir erwartet, wo er Verbesserungspotential sieht. Das kann für mich der nächste Schritt sein, dass ich noch ein paar Prozent draufpacke und es ein Komplettpaket wird.
Sie haben in der vergangenen Saison einige Spiele wegen Sperren verpasst…
Trslic: Ich bin, wie gesagt, ein junger Spieler. Vielleicht habe ich deshalb in der einen oder anderen Situation falsch agiert. Aber aus Fehlern lernt man. Ich habe das in der Sommerpause aufgearbeitet, nochmal einige Szenen angeguckt, um zu analysieren, wie ich besser agieren kann. Und das werde ich auf alle Fälle umsetzen. Ich muss in gewissen Situationen einfach cleverer verteidigen.
Wann wäre es am Ende eine gute Saison?
Trslic: Wenn sich jeder weiterentwickelt hat. Fußballerisch wie auch menschlich. Aber natürlich gehört auch dazu, dass wir so viele Siege einfahren, wie wir können. Wir wollen unbedingt eine Heimmacht werden mit den Fans, die uns so toll unterstützen. Wir wollen wieder möglichst viele Zuschauer ins Sachs-Stadion bringen. Wenn das klappt, dann ist es eine positive Saison.