Pavel Bares (drei Tore) und Petr Pohl (zwei Tore/ein Assist) sorgten am Valentinstag dafür, dass den ERV-Fans mächtig warm ums Herz wurde. Denn beide hatten großen Anteil daran, dass die Mighty Dogs in der Play-off-Viertelfinal-Serie der Eishockey-Bayernliga gegen Ulm auf 1:2 verkürzten. Mit einem 6:1 sorgten die Schweinfurter am Ende für klare Verhältnisse, nachdem die ersten beide Duelle sehr ausgeglichen gewesen waren.
Dabei fanden die Mighty Dogs im ersten Drittel noch nicht zu dem von Trainer Semjon Bär geforderten körperbetonten Spiel, blieben aber stets fokussiert und gingen mit einem 0:0 in die erste Pause. Das Mitteldrittel begann dann mit einer kalten Dusche durch Ulms Julian Tischendorf, der 17 Sekunden nach Wiederbeginn zur Führung für die Gastgeber traf. Bares Antwort in Form seines ersten Tores ließ aber keine zwei Minuten auf sich warten und markierte den Beginn eines furiosen Schweinfurter Auftritts, dem die Hausherren in der Folge nichts mehr entgegenzusetzen hatten.

Wer gehofft hatte, dass es sich bei dem Auswärtserfolg um einen Wirkungstreffer handelt, sah sich im Heimspiel allerdings getäuscht. Zwar kamen die Schweinfurter vor mehr als 1000 Fans im Icedome durchaus zu Chancen, ließen diese aber liegen und konnten auch ihr Powerplay erneut nicht in Tore ummünzen. Stattdessen nutzten die Ulmer ihre Gelegenheiten kaltschnäuzig zur 2:0-Pausenführung, während sich beim ERV zunehmend Undiszipliniertheiten einschlichen. Eine davon führte im Mitteldrittel schnell zum 0:3. Ein Spielstand, den die Mighty Dogs in der Vorwoche noch hatten drehen können, wovon sie am Sonntag aber meilenweit entfernt waren.
Klappt es mit einem weiteren Heimspiel?
"Wir haben heute alles, was wir uns vorgenommen hatten, genau umgekehrt gemacht", war auch Bär entsprechend ratlos. Zu fahrig die Angriffsaktionen, zu groß die Abstände in der Defensive, in der mit Lukas Krumpe (krank) und Michal Bezouska (beruflich verhindert) zwei wichtige Säulen fehlten. So war die Messe schon nach zwei Spielabschnitten beim Stand von 0:5 gelesen und alle Beteiligten konnten sich mental bereits auf Spiel fünf der Serie einstellen, dass am Dienstag (18. Februar, 20 Uhr) in Ulm steigt und in dem sich die Schweinfurter mit einem Sieg ein weiteres Heimspiel verdienen wollen.
Entsprechend bekam Goalie Benedict Roßberg im Schlussdrittel eine verdiente Verschnaufpause während seine Vorderleute sich mühten, zumindest noch einen eigenen Treffer auf die nagelneue, digitale Anzeigetafel im Icedome zu zaubern. Ein Kunststück, das zuerst Alexander Asmus nach einem beherzten Solo gelang (47.). In Spiel fünf braucht es nun wieder das andere Schweinfurter Gesicht und deutlich weniger Strafzeiten, um die in dieser Saison schon häufig gezeigten Comeback-Qualitäten der Mighty Dogs unter Beweis zu stellen.
Eishockey: Bayernliga, Play-offs
ERV Schweinfurt – VfE Ulm/Neu-Ulm, Stand: 1:3
VfE Ulm/Neu-Ulm – ERV Schweinfurt 1:6 (0:0, 1:3, 0:3)
Tore: 1:0 (21.) Julian Tischendorf (Dominik Synek, Martin Podesva), 1:1 (23.) Pavel Bares (Georg Pinsack, Lucas Kleider), 1:2 (28.) Collin Freibert (Leonardo Ewald, Michal Bezouska), 1:3 (34.) Bares (Philipp Faulhaber, Ewald), 1:4 (41.) Bares (Petr Pohl, Bezouska 4-5), 1:5 (47.) Pohl (Dylan Hood, Tomas Cermak), 1:6 (49.) Pohl (Daniel Herzog, Cermak). Strafminuten: 6/12. Schiedsrichter: M. Alt/M. Vorgeitz (F. Thomas, L. Schamberger). Zuschauende: 1175.
ERV Schweinfurt – VfE Ulm/Neu-Ulm 2:6 (0:2, 0:3, 2:1)
Tore: 0:1 (5.) Bohumil Slavicek (Felix Anwander, Stefan Rodrigues), 0:2 (14.) Synek (Slavicek 4-4), 0:3 (24.) Simon Klingler (Slavicek), 0:4 (27.) Valentin Der (Louis Herbrik), 0:5 (35.) Rodrigues (Fabian Birner/Klingler), 1:5 (47.) Alexander Asmus (Freibert,Daniel Herzog), 1:6 (54.) Slavicek (Synek, Rodrigues), 2:6 (58.) Nils Melchior (Georg Pinsack). Strafminuten: 20/10. Schiedsrichter: S. Alt/C. Ober (T. Laudenbach/M. Verhoeven). Zuschauende: 1043.