Sportlich ist das Play-off-Viertelfinale zwischen den Schweinfurter Mighty Dogs und den Ulmer Devils in der Eishockey-Bayernliga ein Duell auf Augenhöhe. Ergebnistechnisch sind die Schwaben aber mit 2:0 im Vorteil, wodurch für den ERV schon am zweiten Wochenende ein gewisser Druck entsteht. Gehen erneut beide Partien in Ulm (14. Februar, 20 Uhr) und daheim (16. Februar, 18 Uhr, Icedome) verloren, wäre die Saison für die Schweinfurter bereits beendet.
Bei zwei Siegen würde sich der ERV mindestens ein drittes Heimspiel verdienen. Denn wenn die Best-of-seven-Serie am Sonntag nicht entschieden sein sollte, würde Spiel fünf in Ulm bereits am kommenden Dienstag (20 Uhr) stattfinden. Am letzten Wochenende der Serie würde dann das Heimrecht getauscht, sodass ein eventuelles entscheidendes siebtes Spiel wieder in Ulm ausgetragen würde, das sechste zuvor in Schweinfurt. Viel Konjunktiv, aus dem es nun Indikativ zu machen gilt.

"Wir werden alles daran setzen, bereits in Ulm zu gewinnen. Wir haben die ersten beiden Spiele nochmal analysiert. Es bleibt dabei, dass wir die individuellen Fehler weiter abstellen müssen. Dafür müssen wir schneller spielen. Wir versuchen da noch zu oft, etwas besonders schön zu machen", sagte Trainer Semjon Bär. Dazu werde sein Team von Beginn auch genau das körperbetonte Spiel an den Tag legen, dass am vergangenen Sonntag die Aufholjagd nach dem 0:3-Rückstand möglich machte.
Und zwar mit fast exakt dem Personal, dass am letzten Freitag in Ulm auflief. Denn Verteidiger Lukas Krumpe fehlt krankheitsbedingt weiterhin. Zu ihm gesellte sich nun noch Stürmer Yannis Steffens. Dieser hatte am Sonntag den gesperrten Leonardo Ewald ersetzt, der nun wieder zur Verfügung steht.
Gespräche mit wichtigen Spielern weit fortgeschritten
Da sich die Saison möglicherweise dennoch schnell dem Ende zuneigt, stellt sich mancher, der es mit den Mighty Dogs hält, die Frage, welche Spieler dieser Mannschaft, die im Saisonverlauf eine tolle Entwicklung genommen hat, auch im kommenden Jahr zu sehen sein wird. "Wir haben mit fast allen Spielern schon gesprochen und sehr gutes Feedback bekommen. Alle fühlen sich wohl und können sich vorstellen, auch in der nächsten Saison für uns aufzulaufen", gibt der sportliche Leiter, Gerald Zettner, einen kleinen Einblick in die laufenden Planungen.
Dies gelte auch für die starke erste Reihe um Kapitän Dylan Hood, Routinier Petr Pohl und den zweiten Kontingentspieler Tomas Cermak, der nach einer schwachen ersten Saison in dieser Spielzeit in Schweinfurt wie in der Bayernliga richtig angekommen ist. "Natürlich müssen wir schauen, ob wir dann auch finanziell immer zusammenkommen, aber bei einigen Gesprächen sind wir schon ziemlich weit, sodass ich guter Dinge bin, dass wir auch bald Vollzug melden können." Ziel sei es in jedem Fall, den durch den vorzeitigen Klassenerhalt gewonnenen Planungsvorsprung zu nutzen, um das Gerüst der Mannschaft frühzeitig unter Vertrag zu haben. "Das macht dann die Suche nach punktuellen Verstärkungen auch einfacher."
Keine Rosen zum Valentinstag
Zudem werde der Verein beobachten müssen, wie sich die Ausländerregelung in der Bayernliga entwickle. Vor Saisonbeginn hatten sich mehrere Teams aus der freiwilligen Übereinkunft verabschiedet, nicht mehr als zwei ausländische Spieler einzusetzen, davon aber kaum oder gar nicht Gebrauch gemacht. "Wir müssen abwarten, wie sich das weiterentwickelt", sagte Zettner.
Zumindest für das kommende Wochenende liegt die volle Konzentration aber auf den Play-off-Spielen gegen Ulm. Dabei wird es auch darum gehen, dass der 14. Februar nicht schon wieder Valentins Tag wird. Denn VfE-Stürmer Valentin Der stellte den ERV mit starken Leistungen sowie zwei Toren und zwei Assists bislang vor einige knifflige Aufgaben. Zum Valentinstag wollen die Schweinfurter diesmal weder Geschenke noch Rosen verteilen, sondern maximal eine Einladung aussprechen: zu mindestens einem weiteren heißen Tänzchen im Icedome.