Vor der Saison hatte die Nachricht für Schlagzeilen gesorgt: Felix Zöller hatte aus beruflichen Gründen erklärt, nicht mehr als ein Teil des Trainerduos bei der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach zur Verfügung zu stehen. Thomas Cäsar blieb als zweite Hälfte übrig und übernahm alleinverantwortlich das Spielertraineramt beim Fußball-Landesligisten.
Zur Winterpause steht der Klub mit 30 Punkten auf Platz neun. Ist Cäsar damit zufrieden? Wie sieht seine Zwischenbilanz aus? Bekommt er in der Winterpause einen Co-Trainer? Und wird es eine ruhige Restsaison werden? Wir haben den 33-Jährigen zum Interview getroffen.

Frage: 23 Spiele sind vorbei, wie sieht die Zwischenbilanz aus?
Thomas Cäsar: Wir hatten bisher Höhen und Tiefen, aber das war vor der Saison auch erwartbar. Wir hatten ja einen größeren Umbruch. Aber man muss ganz klar sagen: Wie sich die Mannschaft entwickelt und zusammengefunden und wie sich der Teamgeist entwickelt hat, das macht Spaß. Die Zwischenbilanz zur Winterpause ist deshalb positiv und wir können beruhigt und normal in der restlichen Saison weiterarbeiten.
Sie haben alle Spiele dieser Saison als alleinverantwortlicher Trainer bei der DJK absolviert. Ist es einsam auf der Bank?
Cäsar: Es war so, dass ich in dieser Saison bisher ganz viel auf dem Platz gestanden habe, was auch dem kleineren Kader geschuldet ist. Ich war nur in zwei Spielen komplett auf der Bank. Aber für mich ist das letztlich nebensächlich, denn ich habe meinen Torwarttrainer und Betreuer sowie unsere Physiotherapeutin auf der Bank mit dabei. Jeder in unserem Trainerteam hat seinen Aufgabenbereich. Wir sind ein eingespieltes Team, bei dem ein Rädchen ins andere greift.
Brauchen Sie jetzt dringend mal Urlaub?
Cäsar: Also man muss jetzt schon sagen – und ich denke, das sehen alle Mannschaften und Trainerkollegen so – 23 Spiele bis zum Winter sind schon echt viele, es gab immer wieder Englische Wochen. Die Jungs und auch ich sind froh, dass jetzt mal eine längere Pause kommt. Die Saison startet ja erst am 8. März wieder. Man kann jetzt also schon mit zwei Monaten Pause planen. Das tut gut. Und es ist ja auch immer schön, wenn man die Weihnachtszeit entspannt genießen und ein paar andere Dinge erledigen kann.
Es hieß vor dem Saisonstart, in der Winterpause bekommen Sie einen neuen Co-Trainer.
Cäsar: Da gibt es keinen neuen Stand zu vermelden. Wir sind bei dem Thema immer noch super entspannt. Fakt ist, dass der Verein weiter dran ist. Ich glaube, wenn die Saison anders gelaufen wäre, hätte der Verein da schon mehr in die Wege geleitet. Es werden immer wieder mal Gespräche geführt und vielleicht wird sich noch im Winter was tun. Vielleicht aber auch erst zur neuen Saison. Ich bin mit dem Verein so verblieben, dass wir erstmal in die Winterpause gehen. Ich muss mal durchschnaufen, und dann finden in den nächsten Tagen und Wochen Gespräche statt, ob und wie es nächste Saison weitergeht.
Gibt's Tendenzen?
Cäsar: Der Verein will, dass ich weitermache. Ich hatte bisher noch kaum Zeit, mir Gedanken zu machen. Das passiert jetzt in der Winterpause in aller Ruhe. Das sind mit der DJK immer sehr vertrauensvolle Gespräche, deswegen bin ich da entspannt.
Zwei Drittel der Punkte hat die DJK vor heimischer Kulisse geholt…
Cäsar: Man muss sagen: Wir hatten zu Saisonbeginn auswärts ein bisschen Probleme, waren noch nicht mutig genug und haben noch nicht das Zutrauen in unsere Stärke gehabt. Das haben wir aber in den letzten Auswärtspartien abgelegt und es deutlich besser gemacht. Wir haben aus den letzten drei sieben Zähler geholt. Und daheim machen wir einfach unsere Hausaufgaben, 20 Punkte sind echt gut. Es wäre sogar noch etwas mehr drin gewesen, etwa gegen Großbardorf oder Vatan Spor. Da haben Kleinigkeiten entschieden. Da müssen wir uns verbessern. Und das werden wir auch in Angriff nehmen.
Sechs Punkte beträgt aktuell das Polster auf die Abstiegsrelegationsplätze. Droht noch Abstiegsgefahr oder wird es eine Saison in ruhigem Fahrwasser?
Cäsar: Mit Beginn der Vorbereitung der restlichen Saison im Winter müssen wir richtig Vollgas geben. Wir haben nach der Pause mit Mönchröden und Röllbach gleich richtungsweisende Spiele. Da müssen wir top vorbereitet sein. Man darf sich in keiner Weise ausruhen. Jetzt ist zwar Pause angesagt, aber wenn wir wieder starten, muss der Fokus komplett darauf liegen, dass wir uns weiter verbessern. Und wenn wir das schaffen, bin ich absolut davon überzeugt, dass wir die nötigen Punkte holen, um den Klassenerhalt im Mai, vielleicht ja auch schon früher, feiern zu können.