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Fussball: Kreisliga SW 2: Totgeglaubte leben tatsächlich länger: die Wiederauferstehung des SC Hesselbach

Fussball: Kreisliga SW 2

Totgeglaubte leben tatsächlich länger: die Wiederauferstehung des SC Hesselbach

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    Die Hesselbacher um Jonas Herbst (links) und Jannik Müller (rechts) haben die Trendwende geschafft. Derzeit steht der SC in der Kreisliga Schweinfurt 2 auf einem Relegationsplatz.
    Die Hesselbacher um Jonas Herbst (links) und Jannik Müller (rechts) haben die Trendwende geschafft. Derzeit steht der SC in der Kreisliga Schweinfurt 2 auf einem Relegationsplatz. Foto: Ralf Naumann

    Es sind noch einige Wochen bis Ostern. Und obwohl es noch März und selbstverständlich auch niemand gekreuzigt worden ist, hat die Fußball-Kreisliga Schweinfurt 2 schon jetzt ihre eigene Geschichte der Wiederauferstehung. Denn der SC Hesselbach, schon längst tot geglaubt und als fester Absteiger eingeplant, ist wieder da.

    Die ersten 15 Partien dieser Saison eine Vorrunde zum Vergessen zu nennen, ist mehr oder minder eine Untertreibung. Denn viel schlechter kann es einfach nicht laufen. Das Team von Neu-Coach Frank Bonfig, der im Sommer noch die SG Üchtelhausen/Zell-Weipoltshausen-Madenhausen über die Relegation in die Kreisliga geführt hatte, hatte keine einzige Partie in der Vorrunde gewonnen, überhaupt nur einen Punkt geholt und vierzehnmal verloren. 0:23 lautete das Torverhältnis nach den ersten fünf Spielen.

    Kein Wunder also, dass nahezu alle Konkurrenten den SC als fixen Absteiger eingeplant hatten. Doch sie selbst hatten niemals aufgegeben, erklärt Bonfig: "Nur einen Punkt in der Vorrunde zu holen, ist brutal. Wobei die Jungs nie den Kopf in den Sand gesteckt haben, nie aufgesteckt haben", erzählt der Polizist. "Ich bin oft gefragt worden, wie ich mich motiviert habe, dranzubleiben. Aber die Jungs, die ich hatte, haben sich richtig bemüht, haben Fortschritte gemacht. Und das hat mich immer wieder aufgebaut."

    Die Stimmung sei nie schlecht gewesen. Momentan jedoch sei sie hervorragend. Und das liegt am jüngsten Aufwärtstrend, der seit Beginn der Rückrunde Ende Oktober anhält. Seither haben die Hesselbacher fünf der sieben Pflichtspiele gewonnen, nur eines verloren. Knackpunkt war laut Bonfig der "sicher glückliche" 1:0-Auswärtssieg beim TV Haßfurt, als der SC teils nur zu siebt agierte (Bonfig: "Da hatte uns der Schiedsrichter absolut auf dem Kieker") und Hesselbach dennoch den Vorsprung irgendwie über die Zeit kämpfte. Und dank des 2:0-Erfolgs am Wochenende gegen Schonungen steht die Mannschaft erstmals sogar nicht auf einem der direkten Abstiegsplätze, wo sich nun Gädheim und Sylbach tummeln.

    Mit den Rückkehrern kommt in Hesselbach die Wende

    Wenig überraschend liegt die Kehrtwende am Personal. "Irgendwann hatten wir endlich wieder alle Urlauber und Weltreisenden zurück", sagt Bonfig. Seitdem gehe es aufwärts. "Ich bin vorher ja teilweise zu Spielen gekommen und musste fragen, wer denn die Spieler sind. Weil wir immer mit irgendwelchen Aushilfen auffüllen mussten, um überhaupt eine Mannschaft zusammenzubekommen."

    Julian Mauder ist nach einer Operation wieder einsatzbereit und außerdem schnüren inzwischen wieder zwei Routiniers die Fußballschuhe für den SC: Björn Schlereth und Ex-Coach Tobias Härterich, den Bonfig zum Abwehrmann umfunktioniert hat. "Die Erfahrung der beiden ist ungemein wichtig. Das gibt vor allem den jungen Spielern Stabilität", meint der Trainer. Mit Luca Pfister und Jonas Herbst laufen in Hesselbach zwei Teenager im Mittelfeld auf, die extrem von der Erfahrung Schlereths und Härterichs profitieren würden. Zudem kehrte mit Leon Feser, ein Hesselbacher, quasi ein verlorener Sohn von der Reserve der FT Schweinfurt in die Heimat zurück.

    Acht Spiele sind noch zu spielen. Gelänge dem SC tatsächlich noch der Klassenerhalt, es wäre wohl eine der spektakulärsten Aufholjagden der Kreisliga. Doch soweit will der Trainer nicht denken. "Das wird nicht immer so weiter gehen", meint er. "Aber wir waren ja schon tot geglaubt und leben immer noch. Wenn wir es in die Relegation schaffen sollten, wäre das ein Riesenerfolg." Entscheiden werden wohl die Partien gegen die direkte Konkurrenz, die dem SC noch allesamt bevorstehen. Sicher sein, meint Bonfig, könne man sich nie. Aber: "Wir haben den Glauben wieder."

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