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Fußball: Regionalliga Bayern: Und plötzlich ist ein 0:0 gegen Aschaffenburg zu wenig: Wo sich der FC 05 Schweinfurt noch steigern muss

Fußball: Regionalliga Bayern

Und plötzlich ist ein 0:0 gegen Aschaffenburg zu wenig: Wo sich der FC 05 Schweinfurt noch steigern muss

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    Auch er hatte eine gute Chance zur Schweinfurter Führung: FC-05-Flügelstürmer Severo Sturm (Mitte), der sich hier gegen die Aschaffenburger (von links) Veit Klement, Hamza Boutakhrit, Arda Nadaroglu und Jan-Philipp Stein durchsetzt.
    Auch er hatte eine gute Chance zur Schweinfurter Führung: FC-05-Flügelstürmer Severo Sturm (Mitte), der sich hier gegen die Aschaffenburger (von links) Veit Klement, Hamza Boutakhrit, Arda Nadaroglu und Jan-Philipp Stein durchsetzt. Foto: Marion Wetterich

    Vor dem Derby gegen Viktoria Aschaffenburg hätten Spieler und Verantwortliche des Fußball-Regionalligisten FC 05 Schweinfurt, wohl auch die Meisten der 1370 Zuschauenden, das 0:0 dankend angenommen. Nach einer intensiven ersten Halbzeit und einer ziemlich zerrupften zweiten wäre sogar ein noch besserer Saisonstart möglich gewesen. Ein respektables Chancenplus hatten die Nullfünfer - die am Ende gar noch einen Verlust hinnehmen mussten: Torjäger Adam Jabiri sah in der Schlussphase Gelb-Rot und fehlt am kommenden Freitag auswärts beim SV Schalding-Heining. 

    Nicht nur darob fühlte sich Trainer Marc Reitmaier innerlich ein wenig zerrissen: "Wir hätten im letzten Drittel zielstrebiger und genauer sein müssen. Zu unserem Matchplan gehörte es, mindestens ein Tor zu erzielen, das haben wir nicht geschafft." Das auf die Null hinterm Doppelpunkt angelegte Spiel der Nullfünfer lässt zwar Umschaltspiel, ja, auch geordnetes Angriffsspiel zu, weniger freilich Sturmläufe. Da müsse man, so Reitmaier die vergleichsweise wenigen Möglichkeiten besser nutzen. "Wir werden nicht so viele Spiele mit 5:4 gewinnen, aber einige mit 1:0." 

    Gegen Aschaffenburg war das allemal drin. Weil die Viktoria seltsam vorsichtig wirkte hie und da (vielleicht auch, weil Coach Simon Goldhammer den FC 05 als Titel-Mitfavoriten ausgemacht hat), in den entschlosseneren Phasen aber auch rigoros vom Schweinfurter Abwehrverbund wegverteidigt wurde. Allen voran von Oldie und Kapitän Lukas Billick, der die drei Viererketten-"Frischlinge" Marc Hänschke, Luca Trslic und Nils Piwernetz zu einer engagierten Gesamtleistung mitriss.

    FC-05-Torhüter Lukas Wenzel in 90 Minuten nur einmal gefordert

    Der 35-Jährige köpfte, grätschte und schubste alles aus der Gefahrenzone – und spielte anschließend unter Druck noch formidable Pässchen. "Wir haben die Geschlossenheit, die wir mit unserem Kader benötigen, gezeigt. Aschaffenburg ist eine gute Mannschaft. Aber sie ist nur so gut, wie wir es zulassen. Ich bin stolz auf die Jungs." Richtig hinlangen musste FC-Schlussmann Lukas Wenzel, der bei einigen Strafraumszenen wachsam die Schärfe rausnahm, nur einmal: gegen Lars Kleiner (22.).

    Weswegen Goldhammer die Erleichterung anzumerken war, keinen Fehlstart hingelegt zu haben bei seinem Punktspiel-Debüt: "Den Punkt nehmen wir gerne mit." Dass es gereicht hat, hatte er Torhüter Max Grün zu verdanken, der gegen Jabiri (16.), Severo Sturm (30.), Fabio Bozesan (31.) und Taha Aksu (82.) stark hielt. Und Innenverteidiger Hamza Boutakhrit: Der lieferte sich mit Jabiri 90 Minuten ein packendes Privatduell - bis sich der 39-jährige Schweinfurter in der Nachspielzeit zu heftig "wehrte" und mit Gelb-Rot runtermusste. Er fehlt dem FC 05 schmerzlich in Schalding-Heining. "Wir spielen dort auf einem kleinen Platz gegen einen Aufsteiger vor heißer Kulisse. Gerade da ist ein Center wichtig", so Reitmaier. 

    Zweiter Tagesausflug binnen vier Tagen: Pokal-Tour nach Penzberg

    Der sich nun etwas ausdenken muss. Wie schmal der Kader ist, beweisen die nur zwei Auswechslungen des 40-Jährigen ("für einige kommt Regionalliga noch zu früh"), der mit jeder Verschiebung innerhalb der Wunschformation eine neue Lücke aufreißt. Der gegen Aschaffenburg erst eingewechselte Aksu könnte beginnen und dafür entweder Sturm oder Bozesan von Außen in die Spitze rutschen. Oder der flexibel anspielbare Tom Feulner rückt von der 10 auf die 9. Oder es haut mit Markus Einsiedler hin. Dessen Spielgenehmigung ist noch nicht eingetrudelt, zudem ist die 34-jährige, bullige Stürmer-Nachverpflichtung leicht angeschlagen.  

    Helfen könnte den Schweinfurtern, die sich in Summe leidenschaftlich, kämpferisch, entschlossen, aber nach der Pause auch etwas müde werdend präsentierten, eine bessere Ausbeute bei Standards. Ausreichend Freistöße provozierten die Nullfünfer in besten Positionen. Nur herum kam, wie schon in den Vorbereitungsspielen, nichts. "Diese Szenen müssen wir gefährlicher durchdrücken. Das bleibt Trainingsarbeit", blickte Reitmaier schon mal auf die drei Einheiten vor dem langen Tagesausflug ins Passauer Umland.

    Stilles Gedenken an Heinz Schröttle und Ernst Scheurer

    Dem dann vier Tage drauf, am Dienstag, 1. August (18.30 Uhr), gleich der nächste folgt: Bezirksligist FC Penzberg, bei dem der Ex-Schweinfurter Maximilian Bauer Co-Trainer ist, hat sich den FC 05 für die erste BFV-Pokal-Runde gezogen. Und sich bei diesem ob der hin und zurück annähernd 700 Kilometer keine Freunde gemacht: "So eine Tour ist fies, aber so ist das Geschäft. Muss ich halt einen Tag Urlaub mehr nehmen", nahm's Billick mit Galgenhumor. Und Reitmaier versprach: "Wir wollen das seriös und hochprofessionell angehen und eine Runde weiter kommen."

    Der im Alter von 76 Jahren verstorbene Heinz Schröttle (Bildmitte) bei seiner Ernennung zum Ehrenmitglied 2019.
    Der im Alter von 76 Jahren verstorbene Heinz Schröttle (Bildmitte) bei seiner Ernennung zum Ehrenmitglied 2019. Foto: Michi Bauer

    Vor dem Spiel hatte es eine Gedenkminute gegeben für Heinz Schröttle und Ernst Scheurer. Letzterer war Torwart der Regionalliga-Meistermannschaft von 1966 und verstarb im Alter von 89 Jahren. Schröttle, der nach langer, schwerer Krankheit  am Montag im Alter von 76 Jahren verstarb, war viele Jahre Sportleiter und Betreuer beim FC 05, er trug den Spitznamen "Bürgermeister des Sachs-Stadions". Bis zuletzt war er regelmäßiger Gast bei den Schweinfurter Spielen. An seiner statt war am Samstagnachmittag auf seinem Stammplatz auf der Ehrentribüne ein Engel und ein Mini-Trikot mit seinem Namen platziert.

    Die Statistik des SpielsFußball: Regionalliga Bayern MännerFC 05 Schweinfurt - SV Viktoria Aschaffenburg 0:0Schweinfurt: Wenzel - Hänschke, Billick, Trslic, Piwernetz - Feulner, Böhnlein - Sturm, Fery (73. Istrefi), Bozesan (59. Aksu) - Jabiri.Aschaffenburg: Grün - Klement (81. Schulz), Stein, Boutakhrit, Nadaroglu - Desch, Baier - Kleiner (83. Meyer), Verkaj (46. Paraschiv), Cheron (59. Schäfer) - Pieper (86. Sitter).Schiedsrichter: Simon Schreiner (Pfarrkirchen). Zuschauende: 1370. Gelb-Rot: Adam Jabiri (Schweinfurt, 90.+2).mib

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