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Was macht eigentlich?: Vom DFB-Pokal-Keeper zum Osteopathen: Für Peter Hofmann ist das Leben ein Abenteuer

Was macht eigentlich?

Vom DFB-Pokal-Keeper zum Osteopathen: Für Peter Hofmann ist das Leben ein Abenteuer

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    "Ich war dabei": Der 15. August 1997 stellt das sportliche Highlight in der Laufbahn von Peter Hofmann dar. Immerhin stand er als Torwart der DJK Waldberg dem FC Bayern München gegenüber. Als Erinnerung dient auch das ergatterte Trikot von Oliver Kahn.
    "Ich war dabei": Der 15. August 1997 stellt das sportliche Highlight in der Laufbahn von Peter Hofmann dar. Immerhin stand er als Torwart der DJK Waldberg dem FC Bayern München gegenüber. Als Erinnerung dient auch das ergatterte Trikot von Oliver Kahn. Foto: Jürgen Schmitt

    Fast 25 Jahre ist es her, da hatte Peter Hofmann seinen sportlich wohl größten Moment. Nicht viele Amateur-Torhüter können sich ein Spiel gegen den FC Bayern München in die eigene Vita schreiben. Der ehemalige Keeper des FC 05 Schweinfurt hingegen hatte mit dem damaligen Landesligisten DJK Waldberg seine 90 Minuten gegen den deutschen Rekordmeister. Am 15. August 1997 stand Hofmann in der ersten Runde des DFB-Pokals Stars wie Giovane Elber, Mehmet Scholl oder Mario Basler gegenüber.

    Da machte es im Nachhinein auch nichts, dass Hofmann sein Ziel klar verfehlte. Nein, eine Überraschung gegen die übermächtigen Bayern von Giovanni Trapattoni hatte der damals 29-Jährige natürlich nicht im Kopf. "Weniger als zehn Tore" hoffte Hofmann zu kassieren. Doch die gab es bereits zur Pause, denn nach 45 Minuten führte das Star-Ensemble von der Isar mit 10:1.

    35 000 Zuschauer wohnten der Partie im Nürnberger Frankenstadion bei. Und die sahen nach 15 Minuten doch so eine Art Überraschung, weil Waldbergs Mittelstürmer Peter Haase Hofmanns Gegenüber Oliver Kahn zum 1:2-Anschlusstreffer überwand. Elber und Scholl hatten kurz zuvor die ersten beiden Treffer der Münchner erzielt. Dass Haases Kopfball-Tor der einzige Treffer der Rhöner bleiben sollte, was soll's.

    Der geburtige Aidhäuser spielte zuvor bis 1990 bei seinem Heimatverein TSV Aidhausen, folgte dann, als B-Klassen-Torwart, dem Ruf in die sieben Klassen weiter oben angesiedelte Zweite Bundesliga zum FC 05 Schweinfurt. Fünf Jahre später heuerte er bei der DJK Waldberg an, die der Torwart aus dem Haßgau auch eine Saison trainierte. Es folgten Trainer-Stationen beim FC Haßfurt und TSV Bergrheinfeld, bevor er bis 2019 als Physiotherapeut bei den Nullfünfern aktiv war.

    Heute kümmert sich der Physiotherapeut, Sport-Osteopath und Heilpraktiker in erster Linie um die Fitness der Tischtennisspieler des TSV Bad Königshofen. Peter Hofmann lebt mit seiner Frau und der elfjährigen Tochter nach wie vor in Aidhausen. Dort betreibt der 53-Jährige seit 2004 seine "Physio-Scheune".

    Peter Hofmann (links) stand viele Jahre im Waldberger Tor, hier auch 1999 beim 2:2 im Sander Seestadion. Mit im Bild:  Sands Dirk Bauer (Mitte), rechts am Boden Daniel Metz, hinten rechts Oliver Becker.
    Peter Hofmann (links) stand viele Jahre im Waldberger Tor, hier auch 1999 beim 2:2 im Sander Seestadion. Mit im Bild:  Sands Dirk Bauer (Mitte), rechts am Boden Daniel Metz, hinten rechts Oliver Becker. Foto: Adrian Price

    Frage: Für welchen Sport bewegen Sie sich noch?

    Peter Hofmann: Radfahren, Joggen, Senioren-Training in Bergrheinfeld.

    Und was bewegt Sie?

    Hofmann: Positiv: mit ehrlichen, lieben Menschen Zeit zu verbringen. Negativ: verlogene, geldgierige, bewusst menschenschädigende Unmenschen zu erleben.

    Wofür wären Sie heute gerne noch mal jung?

    Hofmann: In dieser Zeit…. Leider für nichts!

    Was schätzen Sie am Alter am meisten?

    Hofmann: Erfahrung, Einschätzung, Objektivität, am allermeisten Gesundheit.

    In welche Zeit würden Sie mit einer Zeitmaschine reisen und warum?

    Hofmann: In keine andere Zeit, jetzt und hier könnte die beste Zeit sein. 

    Ihr Lieblingsort?

    Hofmann: Unser Zuhause. 

    Was haben Sie vom Leben gelernt?

    Hofmann: Dass Gesundheit das höchste Gut ist und man aus negativen Erlebnissen am meisten lernen und profitieren kann.

    35 000 Zuschauer wohnten der Partie des damaligen Landesligisten DJK Waldberg gegen den FC Bayern München (rechts Münchens Thomas Helmer) in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde im Nürnberger Frankenstadion bei. 
    35 000 Zuschauer wohnten der Partie des damaligen Landesligisten DJK Waldberg gegen den FC Bayern München (rechts Münchens Thomas Helmer) in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde im Nürnberger Frankenstadion bei.  Foto: Anand Anders

    Und was hat Sie der Sport gelehrt?

    Hofmann: Dass Freude, Einstellung, Disziplin und Ehrlichkeit am meisten Erfolg bringt. 

    Bei welchem Thema werden Sie angriffslustig?

    Hofmann: Wenn man die Gesundheit der Kinder bewusst schädigt. Aber auch wissentliche Ungerechtigkeiten. 

    Wie waren die ersten Wochen/Monate nach Ihrem Karriereende in der Familie?

    Hofmann: Für mich gibt es keine Karrieren. Es gibt nur intensive Lebensabschnitte und weniger intensive Lebensabschnitte. Seit ich achtzehn bin, hatte ich nur intensive Abschnitte. 

    Welchen Moment Ihres Lebens würden Sie gerne noch einmal erleben?

    Hofmann: Sehr viele Momente. 

    Welches sportliche oder menschliche Foul würden Sie gerne rückgängig machen?

    Hofmann: Sportlich: Als ich als Kind meinem Freund das Bein gebrochen habe. Menschlich: Die Momente, in denen ich andere Menschen zu Unrecht verletzt habe. 

    Peter Hofmann heute: Als Osteopath bringt er etliche Sportler schnell wieder auf die Beine.
    Peter Hofmann heute: Als Osteopath bringt er etliche Sportler schnell wieder auf die Beine. Foto: Peter Hofmann

    Ihr Lieblingssportler heute?

    Hofmann: Joshua Kimmich. 

    Was war das größte Abenteuer Ihres Lebens?

    Hofmann: Das ganze Leben ist ein Abenteuer.

    Nach wessen Pfeife tanzen Sie heute?

    Hofmann: Nach meiner Frau ihrer…..nein, nur nach Gottes Pfeife.

    Worüber haben sie zuletzt gelacht?

    Hofmann: Über "mei' dummes G'schmarr". 

    Was regt Sie auf?

    Hofmann: Lieber nicht...

    Wen bewundern Sie – und wofür?

    Hofmann: Alle Menschen, die es wirklich ehrlich mit uns meinen und dies auch in der Öffentlichkeit vertreten. 

    Wer oder was macht Sie glücklich?

    Hofmann: Meine Familie.

    Was möchten Sie noch lernen?

    Hofmann: Sehr, sehr viel. Und auch mal nein sagen.

    Was möchten Sie unbedingt noch erleben?

    Hofmann: Weltreise.

    Vor dem großen Spiel gegen den FC Bayern: Waldberg Keeper Peter Hofmann betritt als einer der ersten den Rasen im Nürnberger Frankenstadion.
    Vor dem großen Spiel gegen den FC Bayern: Waldberg Keeper Peter Hofmann betritt als einer der ersten den Rasen im Nürnberger Frankenstadion. Foto: Anand Anders

    Wovon träumen Sie?

    Hofmann: Von einer ehrlichen Welt und Frieden.

    Welche Botschaft würden Sie (jungen Sportlern) gerne hinterlassen?

    Hofmann: Ohne Zielstrebigkeit und Fleiß kein Preis.

    Als wer oder was würden Sie wiedergeboren werden?  

    Hofmann: Als Peter Hofmann.

    Die Reihe: Was macht eigentlich...?Fast jeder in der Region kennt sie – aber kaum einer weiß, was sie heute machen. Früher waren sie erfolgreiche Sportler, Trainer oder Funktionäre. Doch wenn sie nach ihren Karrieren nicht mehr im Scheinwerferlicht der Arenen, Hallen und Stadien stehen und damit im Fokus der Öffentlichkeit, verschwinden sie in der Regel auch aus den Schlagzeilen.In unserer Reihe „Was macht eigentlich . . . ?“, die in losen Abständen erscheint, haben wir uns auf die Suche gemacht nach Menschen, die den Sport in Unterfranken im vergangenen Jahrhundert oder Jahrzehnt auf irgendeine Weise geprägt haben. Wir haben ihnen allen den gleichen Fragebogen zukommen lassen und sie gebeten, ihn für uns auszufüllen. Darin blicken sie zurück auf ihre Karrieren, verraten, was sie gegenwärtig auch jenseits des Sports bewegt und wovon sie in Zukunft noch träumen.Sie wollen wissen, was aus einer ehemaligen lokalen Sportgröße geworden ist? Dann schreiben Sie online in die Kommentare, über wen Sie gerne mehr erfahren würden. Wir versuchen, die Sportler zu kontaktieren, um herauszufinden, was sie eigentlich machen.

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