Dass Kristian Böhnlein seinen Vertrag beim Fußball-Regionalligisten FC 05 Schweinfurt verlängert hat, noch dazu bereits vor dem Erreichen des Klassenerhalts, registrierten Verantwortliche und Fans der Nullfünfer mit großer Freude. Schließlich ist der 33-jährige gebürtige Kronacher im Mittelfeld ein absoluter Leistungsträger. Er soll nach dem Umstieg von Profi- auf Amateurfußball ein Führungsspieler im deutlich regionaler zusammengestellten Kader werden.
Wie haben Sie diese verrückten Wochen mit sechs Siegen in Folge und den damit verbundenen Ligaverbleib erlebt? Wäre das ohne den Überraschungserfolg in Nürnberg am Ostermontag überhaupt möglich gewesen?
Kristian Böhnlein: Wir als Mannschaft und auch ich persönlich haben eine große Erleichterung verspürt. Die Unterstützung der Fans war überragend. Der 4:3-Sieg in Nürnberg war natürlich der zündende Funke, weil es uns gezeigt hat, dass wir auch in schwächerer Verfassung gewinnen können. Danach hatten wir einfach das Spielglück und Selbstbewusstsein, das wir vorher nicht hatten. Wenn's läuft, dann läuft's. Und dann darf auch gefeiert werden: Am Samstag nach dem Vilzing-Spiel hatten wir einen kleinen, entspannten Mannschaftsabend.

Für die anstehenden Relegationsspiele im Amateurfußball hat der Bayerische Fußball-Verband den Getränkeausschank aus Flaschen verboten.
Böhnlein: Da hat der Verband mal wieder was gemacht, nur damit irgendwas gemacht ist. Ich kenne das ja noch aus Kindertagen, wenn bei uns im Dorf Kreisklasse gegen Kreisliga gespielt hat. Ein Highlight, da sind die Jugendlichen mit dem Bollerwagen und Kästen um den Platz gelaufen. Das ging doch 30 Jahre lang gut. Ich würde schon gerne auf so ein Spiel gehen, es müsste aber günstig liegen, weil ich in der kurzen Sommerpause in eine andere Wohnung ziehe und in der zweiten Juni auch in den Urlaub weg will. Aber meine Freunde und Brüder haben alle keine Relegation mit ihren Mannschaften.
Wenn wir schon über Bier reden: Als Oberfranke ist man ja quasi von Geburt an Experte auf dem Gebiet. Wo gibt's denn die besseren Privatbrauereien, in Ober- oder Unterfranken?
Böhnlein: Eine ganz schwere Frage. Jetzt muss ich aufpassen, was ich sage. Also gutes Bier gibt es in Unterfranken schon auch. Aber in Oberfranken ist das einfach was besonderes. Allein bei uns rund um Kronach gibt es etliche gute, kleine Brauereien. Allen voran die Gampert-Bräu aus Weißenbrunn. Wir sagen: "A Gampert is net schlampert." Das ist aber auch überragend.