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Faustball: Weltmeister! Der Schweinfurter Fabian Sagstetter holt mit Deutschland zum vierten Mal in Folge den Titel in Faustball

Faustball

Weltmeister! Der Schweinfurter Fabian Sagstetter holt mit Deutschland zum vierten Mal in Folge den Titel in Faustball

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    Da ist der Pokal: Kapitän Fabian Sagstetter (Vierter von links) feiert mit der deutschen Faustball-Nationalmannschaft den vierten WM-Titel in Folge.
    Da ist der Pokal: Kapitän Fabian Sagstetter (Vierter von links) feiert mit der deutschen Faustball-Nationalmannschaft den vierten WM-Titel in Folge. Foto: Valentin Weber

    Am Ende war es ein für diese Sportart nicht alltägliches Spektakel in der Mannheimer SAP-Arena: Gut 10.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das Endspiel um die Faustball-Weltmeisterschaft – und erlebten einen souveränen 4:0-Sieg über den ewigen Rivalen Österreich.

    Die Mannschaft von Trainer Olaf Neuenfeld blieb im gesamten Turnier ohne Satzverlust, hatte zuvor bereits nach souveränem Gruppensieg im Viertelfinale Chile und im Halbfinale Brasilien jeweils mit 3:0 bezwungen.

    "Das ist überwältigend, alles so groß, einfach verrückt, einfach unglaublich", tat sich Kapitän und Zuspieler Fabian Sagstetter wenige Minuten nach vierten WM-Triumph der Deutschen in Serie zunächst schwer, Worte zu finden. Der Schweinfurter, der mit dem TV Oberndorf in der Bundesliga spielt und in seiner Heimstadtstadt bereits sieben Mal zum Sportler des Jahres gewählt worden ist, erinnerte daran, dass "wir ein Jahr hart darauf hingearbeitet haben und es nun umso schöner ist, dass wir diesen Titel auch geholt haben. Das ist so cool".

    War 2022 zum siebten Mal Sportler des Jahres der Stadt Schweinfurt: Fabian Sagstetter (links, zusammen mit Ehrenpreis-Sieger Kurt Vogel).
    War 2022 zum siebten Mal Sportler des Jahres der Stadt Schweinfurt: Fabian Sagstetter (links, zusammen mit Ehrenpreis-Sieger Kurt Vogel). Foto: Anand Anders

    Ein Selbstläufer sei das nämlich keineswegs gewesen: "Wir haben gegen einen starken österreichischen Gegner gewonnen." Einen Gegner, der im dritten Satz durchaus an einer möglichen Wende dran war, ehe der doch noch mit 15:14 an Deutschland ging. Die restlichen Etappen sicherte sich der alte und neue Weltmeister mit 11:7, 11:3 und 11:7.

    "Der dritte Durchgang stand auf des Messers Schneide. Wenn der an Österreich geht, kann das Spiel kippen", wird der Bundestrainer auf der Verbandswebseite zitiert. "Aber wir haben die Nerven bewahrt und sind ruhig geblieben", so Sagstetter. Insgesamt war die deutsche Mannschaft vor allem in den langen Ballwechseln konstanter und dominanter.

    Der 32-jährige Berufsschullehrer hält seinen Sport für olympiareif

    In Mannheim waren insgesamt 16 Mannschaften am Start. Das Leistungsgefälle zwischen den Top-Nationen Deutschland, Österreich, Brasilien und Schweiz, die sich im kleinen Finale den Südamerikanern hat beugen müssen, sowie dem "Rest der Welt" ist zwar immer noch beträchtlich. Doch beispielsweise Chile deutete mit seinem überraschenden fünften Platz an, dass andere Nationen aufholen.

    Sieger-Interview: Nach dem finalen 4:0 der deutschen Faustballer über Österreich war der Schweinfurter Fabian Sagstetter ein begehrter Gesprächspartner der Journalisten.
    Sieger-Interview: Nach dem finalen 4:0 der deutschen Faustballer über Österreich war der Schweinfurter Fabian Sagstetter ein begehrter Gesprächspartner der Journalisten. Foto: Moritz Kaufmann

    Fabian Sagstetter hofft nun durch den Erfolg bei der Heim-WM auf einen Schub für den deutschen Faustballsport "in der medialen Wahrnehmung" und wünscht sich ohnehin schon länger eine Aufnahme ins olympische Programm. "Potenzial hat die Sportart", sagte der 32-jährige Berufsschullehrer im November 2022 bei der Übergabe des Bronzeschweinchens "Felix" anlässlich der Sportlerehrung im Rahmen der Schweinfurter Sportgala. Und ergänzte jetzt nach dem Turnier: "Dennoch ist Olympia, wenn überhaupt, sehr weit weg. Faustball ist aber schön anzuschauen, auch weil die Ballwechsel länger sind als beim Volleyball." Das und das recht einfache Regelwerk mache Faustball im Fernsehen gut nachvollziehbar.

    Der Motivator ist beeindruckt von der "Wahnsinnsstimmung"

    Sagstetter ist Vollblut-Faustballer. Schon Opa, Onkel und Vater waren Spitzen-Faustballer. Mit dem TV Oberndorf feierte der aktuell jüngste Spross der Faustball-Familie bereits einen zweiten Platz bei der deutschen Feld-Meisterschaft, einen dritten Im Europapokal. In der aktuellen Feldrunde reichte es zuletzt allerdings nur zu Rang fünf in der Süd-Staffel der zweigeteilten Bundesliga.

    Auch wenn ihm jetzt auf dem Spielfeld in Mannheim der Ausnahmeangreifer Patrick Thomas ein wenig die Show stahl, für das Team ist Fabian Sagstetter immer noch eine unentbehrliche Stütze: "Als Motivator, der Stimmung auf dem Feld macht", wie er selbst sagt. Und als Anlaufstation für die Jungen. Selbst hat er als Goldmedaillengewinner in Österreich 2011, Argentinien 2015 und in der Schweiz 2019 sowie in über 100 Länderspielen bereits ausreichend Erfahrung sammeln dürfen. Wie lange er noch weitermacht, will er sich erst noch ausrechnen. Jetzt geht's erst einmal in den Urlaub. Nach Frankreich.

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