Dingolfing wird in dieser Saison definitiv nicht mehr zum Lieblingsgegner der Mighty Dogs. Zum Rückrundenauftakt in der Eishockey-Bayernliga gelang es den Schweinfurtern erneut nicht, einen Vorsprung gegen die Isar-Rats über die Zeit zu retten. Zwar war der Vorsprung mit zwei Toren diesmal nicht so komfortabel wie zum Saisonstart, als die Schweinfurter zwischenzeitlich mit 7:4 geführt hatten, weil aber nur noch etwas mehr als zwei Minuten auf der Uhr waren, war die Enttäuschung bei den Hausherren am Ende dennoch riesengroß.
"Alles sah nach einem Sieg aus und am Ende stehen wir mit nur einem Punkt da", erlebte nicht nur ERV-Trainer Semjon Bär "ein kleines Déjà-vu". Dennoch wollte er seiner Mannschaft nach einem beherzten Auftritt keine Vorwürfe machen, sondern haderte eine wenig mit dem Spielglück. "Die Mannschaft hat heute alles gemacht, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben eigentlich nichts Schlechtes gemacht und dann kriegen wir zum 3:4 so ein abgefälschtes Ding." Dabei spielte Dingolfings Leon Abstreiter die Scheibe einfach scharf vor das Schweinfurter Tor, wo sie von Leonardo Ewalds Kufe durch die Beine von Goalie Benedict Roßberg zum Anschlusstreffer abgefälscht wurde.

Auf der anderen Seite war das Glück den Schweinfurtern bei zwei Latten- und einem Pfostentreffer ebenfalls nicht hold. Trotzdem kämpfte sich der ERV in einem intensiven Spiel nach zweimaligem Rückstand wieder zurück und ging im Schlussdrittel verdient mit 4:2 in Führung. Dass es dennoch nicht für mehr als einen Punkt reichte, lag auch an Gäste-Torjäger Anthony Gagnon, der 61 Sekunden vor der Schluss-Sirene zunächst das 4:4 besorgte. "Er saß ja im Schlussdrittel vier Minuten am Stück auf der Strafbank. Da hat er offenbar nochmal Kraft getankt", wich Gäste-Coach Dustin Whitecotton von der üblichen Analyse ab, dass Spiele nicht auf der Strafbank gewonnen werden.
Verlorene Punkte haben tabellarische Auswirkungen
Tatsächlich war der Stürmer dann auch in der Overtime hellwach und realisierte blitzschnell, dass sein Schweinfurter Pendant, Dylan Hood, sich statt zu ihm zur Wechselbank orientierte, drehte Richtung Tor und versenkte die Scheibe zum Extrapunkt für die Gäste. "Wir sind sicher nicht die talentierteste Mannschaft, geben aber niemals auf", machte Whitecotton seinem Team ein Kompliment, dass sicher auch für die Mighty Dogs gelten kann.
Dennoch haben die Schweinfurter in dieser Saison nun schon wiederholt in der Schlussphase einer Partie Punkte liegen lassen. Ein Umstand, der schnell abgestellt werden muss, wenn in dieser ausgeglichenen Liga die gesteckten Ziele erreicht werden sollen. Denn die fehlenden zwei Punkte gegen Dingolfing bedeuten gleich eine um vier Positionen schlechtere Platzierung (13.) in der Tabelle.
Eishockey: Bayernliga, Männer
ERV Schweinfurt – EV Dingolfing 4:5 n.V. (1:1, 0:1, 3:2, 0:1)
Tore: 0:1 Dennis Gulda (13., Leon Abstreiter, Marco Sedlar), 1:1 Georg Pinsack (20., Petr Pohl, Lukas Krumpe 5-4), 1:2 Anthony Gagnon (24., Sedlar, Sergej Janzen), 2:2 Dylan Hood (45., Tomas Cermak, Pohl), 3:2 Michal Bezouska (47., Pinsack, Pohl), 4:2 Alexander Asmus (55., Daniel Herzog, Nils Melchior), 4:3 Abstreiter (58., Maximilian Huber, William Theberger), 4:4 Gagnon (59., Dominik Schindlbeck, Theberge). Tor in der Overtime: 5:4 Gagnon (64.). Strafminuten: 12/16. Schiedsrichter: A. Drazic/C. Ober (S. Kechter/N. Zwingel). Zuschauende: 422.