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Fußball-WM 2022: TV-Kritik: Wie Bastian Schweinsteiger mit Esther Sedlaczek die Position hält

Fußball-WM 2022

TV-Kritik: Wie Bastian Schweinsteiger mit Esther Sedlaczek die Position hält

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    Da geht's lang, mein Lieber: Esther Sedlaczek bringt Schweinsteiger auf Kurs
    Da geht's lang, mein Lieber: Esther Sedlaczek bringt Schweinsteiger auf Kurs Foto: ARD Screenshot

    Eine der Erkenntnisse aus dem Viertelfinalspiel zwischen Argentinien und den Niederlanden lautet: Bei Esther Sedlaczek wird stillgestanden. Zumindest dann, wenn man Bastian Schweinsteiger heißt. Hat der es doch gewagt, nach dem Ende des Elfmeterschießens aus dem gläsernen TV-Studio zu den feiernden Argentiniern hinunter zu gucken. Ist nachvollziehbar, für TV-Experten aber verpönt – schließlich wendet man dabei den ARD-Zuschauern folgerichtig den Rücken zu.

    Aber eben nicht mit Sedlaczek. Die drehte Schweinsteiger in die Kamera, ähnlich wie ein Trainer während einer taktischen Einheit einen Kicker auf die richtige Position. Als der Ex-Profi es später nochmals wagte, nach hinten zu blicken, setzte es einen neuen Rüffel: "Die Zuschauer freuen sich, wenn sie dir ins Gesicht schauen können."

    Die Episode nach dem dramatischen Viertelfinale am Freitagabend ist durchaus sinnbildlich für das Zusammenspiel zwischen den beiden: Mit den klaren Anweisungen der Moderatorin scheint der ehemalige Bayern-Kicker deutlich besser klarzukommen als noch bei der EM 2021, damals mit Jessy Wellmer. Bei dem Kontinentalturnier war es stellenweise erschreckend, welche Banalitäten Schweinsteiger von sich gab, wie er sich grinsend um klare Aussagen drückte und offenkundig darum bemüht war, niemandem zu sehr an den Karren zu fahren.

    Eineinhalb Jahre später scheint es ein anderer Schweinsteiger zu sein, der nun am Mikrofon steht: Mit klaren Ansagen (etwa der, dass Süle bei der Japan-Pleite einen kapitalen Bock geschossen hat) oder treffenden Analysen (etwa zum biederen Spielaufbau der Niederländer).

    Moderatorin Jessy Wellmer zeigt auch bei dieser WM, wie es nicht laufen soll

    Das mag daran liegen, dass der Ex-Bayern-Profi selbst an sich gearbeitet hat – dürfte aber ziemlich sicher eben auch mit Sedlaczek zu tun haben, die selbst etwa beim zurecht vielfach gerühmten Abschlussinterview mit Ex-DFB-Direktor Oliver Bierhoff gezeigt hat, was gefordert ist. Der Auftritt der weitgehend konzept- und kritiklos vor sich hin ulkenden Sedlaczek-Vorgängerin Jessy Wellmer dient da durchaus als Negativbeispiel, wie es auch laufen kann, aber eben nicht laufen soll. Wellmer, die eigentlich bei der WM ganz außen vor sein sollte und erst durch die Erkrankung von Alexander Bommes wieder im Einsatz ist, liefert auch jetzt wieder Negativbeispiele: Wellmer lässt ihre Talkgäste nicht ausreden, verpasst erkennbar Absprachen mit Außenreporterin Lea Wagner, stellt ihre Persönlichkeit über den Inhalt.

    Einen weiteren Rüffel fing sich Schweinsteiger übrigens auch noch ein: Als er davon sprach, dass – im Gegensatz zum TV-Studio – im Hause van Gaal die Frau der Boss sei. Von Sedlaczek gab es hierfür nur ein "Wie Bitte?" – und dann war wieder Ruhe im Karton.

    Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar steht in der Kritik, auch in der Redaktion haben wir ausführlich darüber diskutiert. Eine Einordnung, warum wir das Sportevent dennoch ausführlich journalistisch begleiten, lesen Sie in diesem Text.

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