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Fußball: Dritte Liga: 0:2 gegen Zwickau: Würzburger Kickers stürzen in den Keller

Fußball: Dritte Liga

0:2 gegen Zwickau: Würzburger Kickers stürzen in den Keller

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    Und wieder ein Gegentor: Der Zwickauer Elias Hutth (rechts) trifft per Kopf gegen die Kickes (von links Lion Schweers, Daniel Hägele und Eric Verstappen zum 1:0 für sein Team. Am Ende siegten die Sachsen gar mit 2:0.
    Und wieder ein Gegentor: Der Zwickauer Elias Hutth (rechts) trifft per Kopf gegen die Kickes (von links Lion Schweers, Daniel Hägele und Eric Verstappen zum 1:0 für sein Team. Am Ende siegten die Sachsen gar mit 2:0. Foto: foto2press/Frank Scheuring

    Die Würzburger Kickers taumeln in Richtung Tabellenende. 0:2 unterlag der Fußball-Drittligist am Samstag dem FSV Zwickau und gab dabei keine gute Figur ab. Anfangs fahrig, später leidenschaftslos wirkte das Auftreten der Rothosen. Und 21 Gegentreffer nach sieben Saisonspielen sprechen ohnehin für sich. Nun steht die Mannschaft von Trainer Michael Schiele auf einem Abstiegsplatz und wird dort zunächst einmal für zwei Wochen bleiben. Nach dem Toto-Pokal-Spiel am Dienstag (17.30 Uhr, Liveticker auf mainpost.de) bei Regionalligist TSV Aubstadt steht erst einmal ein spielfreies Wochenende auf dem Programm. Die Stimmung am Dallenberg ist auf jeden Fall im Keller.

    Das hatten sich die Kickers nämlich ganz anders vorgestellt. Gegen Zwickau sollte im vierten Heimspiel der dritte Sieg her. Und die Gäste hatten sich ja zumindest in den letzten Wochen auch nicht gerade als sattelfest präsentiert. 0:3 bei 1860 München und 3:5 gegen Kaiserslautern - so lauteten die letzten Ergebnisse der Westsachsen. Da sollte doch etwas drin sein für die Würzburger. Die sich freilich erst einmal etwas neues einfallen ließen, um die Gegentorflut einzudämmen. Eine Dreierabwekette mit Daniel Hägele als zentralem Mann, Kapitän Sebastian Schuppan und dem Ex-Münsteraner Lion Schweers bei seinem ersten Drittliga Startelf-Einsatz für die Kickers sollte für mehr defensive Stabilität sorgen. Es kam anders! "Das ist auch eine Sache, bei der Abstimmung das allerwichtigste ist", sagte Kapitän Sebastian Schuppan: "Da ist klar, dass nicht alle Mechanismen ineinander greifen. Das hat mich nicht überrascht."

    In der Halbzeit war der Versuch auch schon wieder beendet. Da holte Schiele den unglücklichen Schweers vom Platz und stellte wieder auf eine Viererkette um. 0:2 lagen die Kickers da schon in Rückstand, durch Tore, die auf diese Art und Weise nie und nimmer passieren dürfen, weil sie durch individuelle Patzer begünstigt wurden. Gerade einmal elf Minuten lang hofften die Würzburger, dass im siebten Spiel endlich einmal die Null stehen könnte. Dann holte Kickers-Torhüter Eric Verstappen mal wieder den Ball aus dem Netz. Ein haarsträubender Fehlpass von Patrick Sontheimer brachte Zwickau in Ballbesitz, der linke Flügelspieler Robert Herrmann konnte die Flanke nicht verhindern und im Strafraum kam schließlich Torschütze Elias Paul Huth erstaunlich frei aus kurzer Distanz zum Kopfball. Weder Hägele noch Schweers stand da beim Gegner. "Mannorientieter" hätte die Abwehr da agieren sollen, fand Schiele. Vor dem 2:0 von Leon Jensen schien sich gleich die gesamte Kickers-Hintermannschaft eine Auszeit genommen zu haben. Ohne einen echten Zweikampf führen zu müssen, kombinierten sich die Gäste durch den Strafraum, ehe der Torschütze auch noch Verstappen tunnelte. Es war eine typische Szene für diesen zeitweise recht blutleer wirkenden Auftritt.

    Okay, die Kickers konnten hernach auf zwei Chancen in der Startphase der Partie verweisen. "Wir sind super im Spiel gewesen", behauptete Schiele hinterher auf der Pressekonerenz. Fabio Kaufmann (6.) und Sontheimer (8.) hatten schließlich die ersten Gelegenheiten im Spiel. Es sollten für lange Zeit aber auch die einzigen Kickers-Chancen bleiben. Erst nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber mal wieder gefährlich vor das Zwickauer Gehäuse. Ein Pfostenkopfball von Luca Pfeiffer nach einem Kaufmann-Freistoß (53.) war letztlich das gefährlichste, was die Rothosen an diesem Nachmittag zustande brachten. Wirklich zittern mussten die Zwickauer zu keiner Phase der Partie. Merkwürdig emotionslos plätscherte die Partie dahin. Schiedsrichterin Riem Hussein musste keine einzige Gelbe Karte verteilen. Die Rothosen wirkten nicht nur orientierungslos und ratlos sondern am Ende auch ziemlich leblos.

    Was also ist nun zu tun? Öffentlich den Stab über seiner Mannschaft brechen, wollte Schiele nach der Partie nicht. Und auch Vorstandschef Daniel Sauer wollte "intern alles aufarbeiten." Was dabei zur Sprache kommt? Ein Torwartwechsel? Auch der scheint, wenn man die Worte des Trainers deutet, nach nunmehr 21 Gegentoren kein Tabu mehr zu sein. Und was ist nun mit Neuzugängen? "Wenn jemand da ist, er zu uns passt, werden wir was machen", kündigt Schiele an: "Mal sehen ob es nun einer oder zwei sind."

    An öffentlichen Debatte über den Trainer, die Kaderzusammnstellung oder das Spielsystem haben die Verantwortlichen am Dallenberg kein Interesse. Hinter verschlossenen Türen werde aber durchaus Tacheles geredet versprach Vereins-Chef Sauer: "Wir haben noch nie etwas schön geredet", sagte er und schob nach: "Bisher haben wir in einer solchen Situation noch immer die richtigen Schlüsse gezogen."

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