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Fußball: Zweite Bundesliga: 0:1 in Sandhausen: Kickers taumeln Richtung Liga drei

Fußball: Zweite Bundesliga

0:1 in Sandhausen: Kickers taumeln Richtung Liga drei

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    Die Entscheidung per Handelfmeter: Kickers-Keeper Hendrik Bonmann (vorne) ist geschlagen, Sandhausens Torschütze Kevin Behrens dreht zum Jubeln ab.
    Die Entscheidung per Handelfmeter: Kickers-Keeper Hendrik Bonmann (vorne) ist geschlagen, Sandhausens Torschütze Kevin Behrens dreht zum Jubeln ab. Foto: foto2press/Frank Scheuring

    Am Ende einer chaotischen Woche mit dem Rausschmiss von Bernhard Trares haben die Würzburger Kickers fast alle Hoffnung im Kampf um den Verbleib in der Zweiten Fußball-Bundesliga verloren. Nach dem 0:1 (0:1) im Kellertreffen beim Vorletzten SV Sandhausen hat das Tabellen-Schlusslicht zehn Punkte Rückstand auf Relegationsrang 16 und kann sich nun der Planung für Liga drei widmen. "Letztendlich war das heute von uns allen ein Tick zu wenig", sagte der mit Kapitänsbinde aufgelaufene Christian Strohdiek.

    Einen Impuls hatte sich Kickers-Sportvorstand Sebastian Schuppan erhofft vom Trainerwechsel vor diesem Endspiel im Kampf um den Klassenerhalt. Und er hatte zusammen mit Ralf Santelli denn auch einige Änderungen an der Aufstellung vorgenommen. Mit Patrick Sonheimer, Tobias Kraulich und Robert Herrmann kamen drei neue Akteure in die Startelf, von denen zwei unter Ex-Trainer Trares wahrscheinlich kaum Aussichten auf einen Platz in der Anfangsformation gehabt hätten. Während Herrmann im Kalenderjahr 2021 bis zum Sonntag auf insgesamt elf Spielminuten gekommen war, stand Kraulich seit dem Jahreswechsel sieben Minuten auf dem Platz, ehe er in Sandhausen zum zweiten Mal in dieser Spielzeit vom Start weg ran durfte. Sturm-Oldie Stefan Maierhofer gehörte indes nicht einmal zum Kader. Douglas, Rajiv van la Parra und Mitja Lotric saßen zunächst auf der Bank.

    Santelli, der das Coaching am Spielfeldrand übernahm, während Schuppan dahinter auf der Bank saß,  ist ein Anhänger eines offensiven 4-3-3-Systems und schickte die Rothosen dann auch so aufs Feld. Herrmann und David Kopacz agierten als Flügelstürmer, Ridge Munsy sollte in der Mitte für Torgefahr sorgen. So viel zum Plan. Wirklich gefährlich war das, was die Rothosen in der ersten Spielhälfte auf den holprigen Sandhäuser Rasen zeigten, aber kaum einmal: Gut, da waren die Chancen für Munsy (14.) und Kopacz (38.). "Wir haben in recht kurzer Zeit versucht, einen Impuls zu setzen", sagte der neue Kickers-Trainer hinterher. "Dass man das nicht so einfach abschütteln kann, ist auch völlig normal."

    Aber von neuem Mut war nun wirklich nicht viel zu sehen. Der dritte Trainerwechsel in dieser Saison hatte in der ersten Halbzeit keine Wirkung gezeigt. Die Partie spielte sich auf äußerst überschaubarem Niveau ab. Beide Teams konnten jene Probleme kaum kaschieren, die sie in die missliche Tabellensituation gebracht hatten. Dass die Gastgeber, die im zentralen Mittelfeld mit Janik Bachmann und Emanuel Taffertshofer gleich zwei Ex-Rothosen aufgeboten hatten, am Ende des ersten Durchgangs mit einem besseren Gefühl in die Pause gehen konnten, lag an einem Elfmeter. Einem mal wieder zumindest diskussionswürdigen Pfiff zuungunsten der Rothosen: Frank Ronstadt blockte einen Schuss von Kevin Behrens, eher mit der Schulter als mit dem Arm. Doch Videoschiedsrichter Tobias Welz korrigierte den Elfmeter-Pfiff von Benjamin Cortus nicht. Behrens schnappte sich den Ball und traf zum 1:0 für den Tabellenvorletzten.

    Nun könnte man also die leidige Schiedsrichter-Diskussion wiederbeleben. Glück hatten die Kickers mit den Schiedsrichter-Entscheidungen gewiss nicht oft. Am Ende aber muss man unter dem Strich auch feststellen, dass die Leistung der Rothosen über weite Strecken nicht dazu angetan war, die Schuld am Schlamassel bei anderen zu suchen. Von einem echten Aufbäumen im Kampf gegen den Abstieg war nichts zu spüren. Die Kickers machten nicht den Eindruck, als würden sie um ihre letzte Chance kämpfen. Der erhoffte Impuls war schlichtweg ausgeblieben. Sandhausen überließ den Kickers die Initiative, die Würzburger wussten nichts damit anzufangen. Der SVS schien lange nicht nur wegen des Lattentreffers von Biada (59.) einem zweiten Treffer deutlich näher als die Rothosen dem Ausgleich.

    Am Ende sollten die eingewechselten Offensivkräfte Lotric, Dominic Baumann und  Marvin Pieringer für neuen Schwung sorgen. Tatsächlich hatte Baumann per Kopf nach einem Lotric-Freistoß noch die dicke Chance zum 1:1. Doch Biada klärte kurz vor der Linie für den geschlagenen Heim-Keeper Stefanos Kapino - es blieb beim 0:1. "Leider haben wir uns die Ostereier heute nicht aus dem Nest holen können", so Santelis Fazit.

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