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Würzburg Baskets: 2:1-Führung in der Serie: Den Würzburg Baskets gelingt die nächste Sensation gegen Ulm

Würzburg Baskets

2:1-Führung in der Serie: Den Würzburg Baskets gelingt die nächste Sensation gegen Ulm

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    Mit einer beeindruckenden Choreografie begrüßten die Fans der Würzburg Baskets ihre Mannschaft zum ersten Play-off-Heimspiel in acht Jahren. 
    Mit einer beeindruckenden Choreografie begrüßten die Fans der Würzburg Baskets ihre Mannschaft zum ersten Play-off-Heimspiel in acht Jahren.  Foto: Julien Becker

    Die Würzburg Baskets haben die nächste faustdicke Überraschung geschafft. In der Viertelfinal-Serie führen sie nun mit 2:1-Siegen, weil sie mit einer unglaublichen Energieleistung am Mittwochabend mit 82:79 (44:34) gegen ratiopharm Ulm gewannen. Damit haben die Baskets am Freitag in eigener Halle die Chance, den amtierenden deutschen Meister aus dem Wettbewerb zu werfen. "Am Freitag geht es weiter. Jetzt haben wir Matchball", kommentierte Zac Seljaas den Heimsieg.

    Schon vor der Partie gab es etwas zu feiern für die Würzburger. Denn Stefan Holz, Geschäftsführer der Basketball-Bundesliga, war in der Halle, um Javon Bess und Otis Livingston II ihre Trophäen zu überreichen. Bess wurde als Bester Verteidiger, Livingston II sogar als Bester Offensivspieler und Bester Spieler (MVP) ausgezeichnet. Gewählt hatten Medienvertreter, die Kapitäne und Sportdirektoren der 18 BBL-Klubs.

    Würzburg ist die physischere Mannschaft

    Wie am Montag erwischten die Würzburger auch ohne ihren verletzten MVP Livingston II den besseren Start. Wichtig, denn in den drei Duellen in der regulären Saison mussten die Würzburger immer von Beginn an einem Rückstand hinterherhecheln. Das kostete Kraft, die dann nach der erfolgten Aufholjagd fehlte, um die Partie noch endgültig zu drehen. Maximilian Ugrai, der auch beim letzten Play-off-Heimspiel der Baskets im Jahr 2016 auf dem Parkett stand, steuerte auf dem Weg zu einer 20:18-Führung im ersten Viertel sieben Punkte bei. 

    Aber vor heimischem Publikum hielt die Euphorie natürlich länger. Den Würzburgern gelang es, wie in Spiel eins, die physischer agierende Mannschaft auf dem Feld zu sein. Zwei Szenen, die das perfekt unterstrichen, waren zuerst Owen Klassens Dunking, als er vom Zonenrand abhob und Ulms spanisches Aufbautalent Juan Nunez höflich aus dem Weg ging. Und wenig später Felix Hoffmanns Offensivrebound, dem er direkte Punkte folgen ließ, nachdem Klassen hart um den Rebound gekämpft hatte. "Wir waren etwas zu soft am Anfang und Würzburg hat sehr physisch gespielt", meinte Karim Jallow nach dem Spiel beim übertragenden Streaming-Anbieter Dyn.

    Würzburg dominiert in der Zone

    26 ihrer 44 Punkte erzielten die Würzburger vor der Pause in der Zone, Ulm nur acht von 34. Auch das Reboundverhältnis sprach mit 23:15 zur Pause deutlich für die Unterfranken. Herausheben muss man die schönste Ballstafette der Würzburger. Nach einem Block von Darius Perry gegen Karim Jallow führte der Würzburger Aufbauspieler den Ball nach vorne und brachte ihn zu Bess auf dem Flügel. Der sah den einlaufenden Julius Böhmer, der sich unter dem Korb zwar nicht traute zu werfen, dafür aber den hinterhereilenden Klassen sah. Ohne den Ball überhaupt richtig zu fangen, fand er Seljaas, der natürlich den Dreier verwandelte.

    Im nächsten Angriff war dann Böhmer der Nutznießer der Ballstafette und nach seinem Dreier nahm Ulms Coach Anton Gavel nach nur 111 Sekunden in der zweiten Halbzeit beim 51:36 für Würzburg die erste Auszeit. Die Halle, mit 3140 Zuschauerinnen und Zuschauern restlos ausverkauft und stimmungsvoll wie selten zuvor, kochte förmlich über. Im dritten Abschnitt entwickelte sich ein richtig hochklassiges Basketballspiel, in dem Ulm zwar zwischenzeitlich mit einem 12:0-Lauf auf 53:51 verkürzte, doch Seljaas, Washington, Bess und Ugrai fanden eine Antwort auf die nun zunehmende Aggressivität der Schwaben, die angestachelt von ihrem Meistertrainer Gavel besser dagegenhielten.

    Würzburg zeigt die richtigen Reaktionen

    Nach Washingtons Dreier zum Ablauf des dritten Abschnitts gingen die Baskets mit einer Sieben-Punkte-Führung ins Schlussviertel. Und vieles erinnerte an das erste Spiel am Samstag, wo die Würzburger auf jeden Lauf der Ulmer die passende Antwort fanden. Beispielsweise als Jessup und Dadiet auf 66:64 verkürzt hatten, aber erneut Washington und Bess mit zwei Dreiern die Nerven der Würzburger beruhigten.

    Dreieinhalb Minuten vor Schluss wurde es hektisch. Zunächst hatte Seljaas mit einem Dreipunktewurf die Entscheidung auf der Hand, doch der US-Amerikaner vergab die mögliche Zehn-Punkte-Führung. Stattdessen wurde Ulms Topscorer Figueroa im Fastbreak gefoult und verkürzte auf fünf. Beim Kampf um den Rebound ging Karim Jallow aber zu hart mit dem Ellenbogen gegen Seljaas vor. Unsportliches Foul entschieden die Schiedsrichter. Seljaas traf beide Freiwürfe zum 75:69.

    Perry bleibt in wilder Schlussphase cool

    Noch wilder wurde es 1:58 Minuten vor Schluss, als Owen Klassen beim erfolgreichen Korbleger von Thomas Klepeisz gefoult wurde. Klassen bekam zwei Punkte und den Bonus-Freiwurf, wurde aber auch noch von Trevion Williams umgerissen und verletzte sich. Klassen musste vom Rettungsdienst am Rücken behandelt werden, während die Schiedsrichter erneut auf unsportliches Foul, dieses Mal gegen Williams, entschieden. Ugrai bedankte sich und verwandelte dreimal von der Linie zur vermeintlichen 80:72-Vorentscheidung, denn Würzburg bekam auch noch Ballbesitz.

    Doch das Drama war noch nicht vorbei. George De Paula und Klepeisz verkürzten auf 80:77 und hatten dann den letzten Angriff. Ein Dreier hätte Ulm in die Verlängerung gebracht, aber Ugrai beging ein sehr cleveres Foul an Williams, der mit zwei Freiwürfen nur verkürzen konnte. Ulm war 5,1 Sekunden vor Schluss gezwungen zu foulen und schickte Perry an die Linie. Der 25-Jährige behielt die Nerven und traf beide Würfe. Williams abschließender Versuch verfehlte sein Ziel. Der Jubel auf den Rängen kannte keine Grenzen mehr.

    Basketball: Bundesliga, Männer
    Würzburg Baskets – ratiopharm Ulm 82:79 (20:18, 24:16, 20:23, 18:22)

    Würzburg: Seljaas 17, Ugrai 14, Bess 13, Wahsington 12, Perry 12, Klassen 7, Hoffmann 4, Böhmer 3, Welp, Ndi (nicht eingesetzt). Hoffmann.
    Ulm: Klepeisz 15, Figueroa 14, Williams 12, Dadiet 10, Jessup 8, De Paula 8, Jallow 5, Herkenhoff 3, Christen 2, Nunez 2, Jensen, Bretzel (beide nicht eingesetzt).
    Rebounds: 38 – 35. Vorlagen: 20 – 19. Ballverluste: 12 - 9. Treffer aus dem Feld: 27/63 (43%) – 26/60 (43%).
    Dreier: 10/29 (34%) – 12/31 (39%). Freiwürfe: 18/20 (90%) – 15/21 (71%). Zuschauende: 3140.

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