Die FIT/One Würzburg Baskets haben am Mittwochabend im Pala Ferraris bei Bertram Derthona den Einzug ins Viertelfinale der Basketball Champions League (BCL) denkbar knapp verpasst. Nachdem sie den Großteil der Partie zurückgelegen waren, hatten sich die Würzburger Basketballer 75 Sekunden vor Schluss bis auf zwei Punkte herangekämpft. In der Schlussphase hatten die Gastgeber im alles entscheidenden letzten Gruppenspiel aber den längeren Atem und gewannen mit 80:74 (40:32).

Derthona dominierte in mehreren wichtigen Kategorien, beispielsweise bei den Punkten in der Zone mit 36:26. Ismael Kamagate und Paul Biligha setzten deutlich mehr Akzente als die Würzburger Center-Spieler Owen Klassen, Maximilian Ugrai und Fabian Bleck. Sie erzielten zusammen nur sechs Punkte (alle Klassen), Kamagate und Biligha kamen zusammen auf 29 Zähler.
Statistiken sprechen deutlicher gegen die Baskets
Auch bei den Punkten nach Ballverlusten lagen die Gastgeber deutlich in Front, zur Halbzeit sogar mit 17:0. "Wir wollten weniger Fehler machen als der Gegner, haben uns aber stattdessen viel zu viele unbedrängte Ballverluste geleistet", meinte Filipovski im Anschluss. Zu diesen, bei der BCL unter "Advanced Statistics", also fortschrittlicheren Statistik-Werte, geführten Werten, gehört noch ein weiterer. Der macht vielleicht am deutlichsten, woran es den Baskets am Mittwoch mangelte. Die fünf Bankspieler, die Derthona im Laufe der Partie immer mal wieder einwechselte, kamen insgesamt auf 24 Punkte, was für eine gute Breite im Kader spricht. Bei den Würzburgern, die sich dieses Jahr eigentlich ob der zusätzlichen Belastung unbedingt breiter aufstellen wollten, waren es nur deren sechs Zähler (Lewis 4, Dawkins 2).

Der erneut überragende Jhivvan Jackson (31) sowie Zac Seljaas (18) und Davion Mintz (13) machten 62 der 74 Würzburger Punkte. Die Rotation der deutschen Spieler um den von einer Krankheit geschwächten Lukas Wank, Hannes Steinbach, Maximilian Ugrai, Bazou Kone und Fabian Bleck kam in gut 63 Minuten zusammen Einsatzzeit auf null Punkte bei neun Wurfversuchen und zwei Versuchen von der Freiwurflinie.
Verantwortliche sind stolz auf das Team
Wenn man diese Zahlen betrachtet, ist es mehr als erstaunlich, dass die Würzburger kurz vor Schluss sogar die Chance hatten, die Partie noch zu drehen. Die Verteidigung, die über weite Strecke unter dem Korb zu viele einfache Zähler zuließ, wurde in der Schlussphase besser. Vor allem ist Sasa Filipovksis Spielsystem aber mittlerweile so auf einzelne Spieler zugeschnitten, dass diese sich perfekt entfalten können. Jhivvan Jackson ist nach Stanley Whittaker und Otis Livingston II mittlerweile der dritte Aufbauspieler, der unter dem Slowenen so richtig aufblüht. Zum Erreichen des Viertelfinales hätte es aber eine geschlossenere Teamleistung gebraucht.

"Trotzdem können wir sehr stolz darauf sein, was wir erreicht haben. Wir haben uns in jedem Spiel teuer verkauft und Würzburg international hervorragend vertreten", betonte Baskets-Geschäftsführer Steffen Liebler, der sich auch noch einmal bei den zahlreich mitgereisten Fans bedankte. Filipovski zeigte sich ebenfalls stolz: "Wir haben unsere Stadt und den Verein in Europa großartig präsentiert", sagte der Slowene.
Basketball: Champions League, Männer
Bertram Derthona – FIT/One Würzburg Baskets 80:74 (18:17, 22:15, 25:24, 15:18)
Derthona: Weems 16, Kamagate 15, Biligha 14, Vital 13, Kuhse 10, Candi 7, Baldasso 3, Gorham 2, Zerini, Josovic (beide nicht eingesetzt).
Würzburg: Jackson 31, Seljaas 18, Mintz 13, Klassen 6, Lewis 4, Dawkins 2, Bleck, Kone, Steinbach, Ugrai, Wank, Wishart (nicht eingesetzt).
Rebounds: 35 – 37 Vorlagen: 20 – 12. Ballverluste: 10 – 15. Treffer aus dem Feld: 28/67 (42%) – 26/60 (43%). Dreier: 8/33 (24%) – 8/26 (31%). Freiwürfe: 16/18 (89%) – 14/19 (73%). Schiedsrichter: Antonio Conde (Spanien), Julio Anaya (Panama), Mihkel Männiste (Estland).