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Fußball: Bayernliga: Aufstieg und Niedergang des FC Geesdorf: Bei einem Bayernliga-Abstieg verzichtet der Klub auch auf die Landesliga

Fußball: Bayernliga

Aufstieg und Niedergang des FC Geesdorf: Bei einem Bayernliga-Abstieg verzichtet der Klub auch auf die Landesliga

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    Geesdorfer Spieler beim Torjubel: Die aktuelle Mannschaft fällt nach dieser Saison, die voraussichtlich mit dem Abstieg aus der Bayernliga endet, auseinander. Deshalb verzichtet der FC Geesdorf auch darauf, eine Mannschaft für die Landesliga zu melden.
    Geesdorfer Spieler beim Torjubel: Die aktuelle Mannschaft fällt nach dieser Saison, die voraussichtlich mit dem Abstieg aus der Bayernliga endet, auseinander. Deshalb verzichtet der FC Geesdorf auch darauf, eine Mannschaft für die Landesliga zu melden. Foto: Hans Will

    Der FC Geesdorf, Tabellenletzter der Bayernliga Nord und daher möglicher Absteiger, verzichtet auch darauf, seine Fußball-Mannschaft in der Saison 2023/24 für die Landesliga zu melden. Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter bestätigt, dass ihn die Verantwortlichen vorab darüber in Kenntnis gesetzt hätten.

    Nach dem Bayernliga-Spiel am vergangenen Samstag gegen den TSV Kornburg informierten sie die Trainer und Spieler über diese Entscheidung, die sie am Montag öffentlich machten. "Nachdem uns in den vergangenen Wochen mehrere Spieler mitgeteilt haben, den Verein im Sommer zu verlassen oder kürzerzutreten, haben wir uns dazu entschieden, keine Zulassungsunterlagen zur Landesliga einzureichen", schreibt Geesdorfs Sportleiter Simon Weiglein in der Pressemitteilung.

    "Keine zehn Spieler" stünden aktuell für die nächste Saison zur Verfügung, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Und: "Uns war klar, dass dieser Schritt irgendwann kommen würde."

    Auf einen rasanten Aufstieg folgt beim FC Geesdorf das abrupte Ende

    Der Fußballklub aus dem nur 370 Einwohner zählenden Ortsteil von Wiesentheid (Lkr. Kitzingen) hat in den vergangenen 15 Jahren einen rasanten Aufstieg erlebt: von der A-Klasse bis in die Bayernliga. Nun geht es womöglich dorthin zurück.

    Die Entscheidung sei ihnen "alles andere als leicht gefallen", erklärt Weiglein, einer von aktuell nur noch wenigen Spielern, die selbst aus Geesdorf kommen. Sie sei auch "dem geschuldet, dass wir zur neuen Saison keine einheimischen Spieler mehr im Kader der ersten Mannschaft gehabt hätten", was den handelnden Personen immer wichtig gewesen sei. Weiglein selbst hatte auch schon länger überlegt, aus gesundheitlichen Gründen sportlich kürzerzutreten. Nun macht er es.

    Im Winter sei er noch zuversichtlich gewesen, eine Mannschaft für die neue Saison aufstellen zu können. Spieler, die nun gingen, hätten da noch signalisiert zu bleiben. Ebenso sei er sich bewusst, dass auswärtige Spieler den Klub auch gerne mal als Sprungbrett in eine höhere Liga sehen würden. "Nun bin ich es leid, jedes Jahr aufs Neue um zehn bis 15 neue Spieler kämpfen zu müssen", gesteht Weiglein. Wegen der vielen Abgänge wäre zum dritten Mal in Folge ein personeller Umbruch nötig gewesen. "Mit unserem Trainer sind wir zum Entschluss gekommen, dass das vor allem auch aus wirtschaftlicher Sicht nicht möglich ist."

    Drei Varianten, wie es mit den Geesdorfer Fußballern weitergehen könnte

    Was bedeutet es für den Verein, wenn er wohl aus der Bayernliga absteigt, aber keine Mannschaft für die Landesliga meldet? Drei Fälle sind möglich. Ihre Gemeinsamkeit: Der FC Geesdorf kehrt von der Landes- auf die Bezirksebene zurück. Wenn die Zulassung für eine Liga auf Verbandsebene nicht beantragt oder gar verweigert wird, informiert Reitstetter, fällt die Mannschaft in die höchste Liga in ihrem Bezirk zurück. Somit könnte der FC also in der Bezirksliga spielen.

    Simon Weiglein (rechts) zieht mit einem energischen Antritt im Heimspiel gegen Jahn Regensburg II an Benedikt Fischer vorbei.
    Simon Weiglein (rechts) zieht mit einem energischen Antritt im Heimspiel gegen Jahn Regensburg II an Benedikt Fischer vorbei. Foto: Hans Will

    Schweinfurts Kreisvorsitzender Gottfried Bindrim skizziert die zweite Möglichkeit: Verzichtet ein Verein freiwillig auf ein ihm zustehendes Spielrecht, werde die Mannschaft mindestens zwei Ligen tiefer eingeteilt. Auch das wäre die Bezirksliga oder, falls vom Verein gewünscht, auch tiefer. Den freiwilligen Verzicht müssten die Verantwortlichen bis zwei Spieltage vor dem Ende der aktuellen Saison gegenüber dem Verband erklären.

    Die dritte Möglichkeit wäre ein Mannschaftsrückzug. Dann müsste der Klub aber, will er weiter am Spielbetrieb teilnehmen, in der untersten Liga neu anfangen. Da die zweite Mannschaft des FC Geesdorf in einer Spielgemeinschaft mit dem TSV Abtswind III in der A-Klasse spielt und in dieser federführend ist, könnte sie zur neuen ersten Mannschaft werden. In welcher Konstellation, mit oder ohne Partnerverein, sei dann Sache des Vereins, teilt Bindrim mit.

    Trainer Jannik Feidel übernimmt die U-19-Junioren bei den Würzburger Kickers

    Für welchen dieser drei Fälle sich die Geesdorfer entscheiden, stehe derzeit noch nicht fest, sagt Weiglein. Das hänge davon ab, wie viele und welche Spieler für die nächste Saison zur Verfügung stünden.

    Geesdorfs aktueller Spielertrainer Jannik Feidel, der die Mannschaft im Sommer 2019 in der Landesliga übernommen und sie mit der Meisterschaft erstmals in der Klubgeschichte in die Bayernliga geführt hatte, hat bereits eine neue Aufgabe gefunden: Der 27-Jährige kehrt zu den Würzburger Kickers zurück, bei denen er vor seinem Engagement in Geesdorf die U 23 als Assistent von Rainer Zietsch betreut hatte, und übernimmt zur neuen Saison die U-19-Junioren.

    Noch sieben Bayernliga-Spiele haben die Geesdorfer vor sich. "Jeder, der wechseln will, muss schauen, so viele Minuten wie möglich zu spielen, um sich zu beweisen und anbieten zu können", setzt Simon Weiglein darauf, dass sich die zerfallende Mannschaft ordentlich verabschiede. Über das Ende der Geesdorfer Abenteuers im höherklassigen Fußball grollt er nicht: "Was wir erlebt haben, war einmalig." 

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