Die Werbetrommel müsste vor diesem Duell gar nicht eigens gerührt werden: "Solche Partien sind doch das Salz in der Suppe", sagt der Abtswinder Trainer Thorsten Götzelmann vor dem unterfränkischen Duell zwischen dem Würzburger FV 04 und dem TSV Abtswind an diesem Samstag, 22. März, auf der Sepp-Endres-Sportanlage an der Mainaustraße (15 Uhr).
Zusätzliche Brisanz bringt die tabellarische Konstellation ins Duell: Beide Mannschaften haben nach 25 Spieltagen in der Fußball-Bayernliga Nord 32 Punkte gesammelt und 36 Tore geschossen. Noch müssen sie in der Tabelle nach unten blicken, wo drei Konkurrenten mit je 25 Punkten auf den Relegationsplätzen stehen. Wer gewinnt, kann sich etwas nach oben absetzen.
Der Wille entscheidet
"Obwohl ich selbst nicht dabei war, habe ich das Gefühl, dass das Duell in den vergangenen Jahren fast nur in eine Richtung gelaufen ist", spricht FV-Trainer Philipp Eckart die ungünstige Bilanz der Nullvierer gegen Abtswind an. Vor dem mit 3:1 gewonnenen Hinspiel waren die Blauen in den Vergleichen mit dem lokalen Konkurrenten sechsmal in Folge sieglos geblieben.
Für die Gäste aus dem östlichen Landkreis Kitzingen sprechen laut Eckart "ihre Qualität und ihre Herangehensweise". Deshalb müsse auch seine Mannschaft diesmal eine "ganz andere Haltung" mit "mehr Leben, mehr Emotionen" zeigen als im vorherigen Heimspiel gegen Bayern Hof (0:1). "Wir müssen darauf gefasst sein, dass Abtswind das genauso machen wird."
Abtswinds Trainer Götzelmann schlägt vor dem Rückspiel in dieselbe Kerbe: "Ich gehe davon aus, dass beide Teams in dieser Partie kein Motivationsproblem haben. Es wird darauf ankommen, wer mehr Willen zeigt. Wir müssen mehr Meter machen als der Gegner und die Zweikämpfe, im Rahmen des Erlaubten, aggressiver annehmen."
Das Unentschieden im Cham (1:1) sei für den WFV "ein Punktgewinn" gewesen, erklärt indes Eckart. Dennoch warten die Blauen jahresübergreifend seit neun Partien auf einen Sieg in der Liga. "Uns ist auch bewusst, dass wir uns nicht nur mit Unentschieden durchschlagen können", sagt ihr Trainer, der das eigene Publikum mit einem Sieg für dessen Unterstützung belohnen möchte. Zuletzt verfolgten über 700 Zuschauerinnen und Zuschauer die Partie gegen Hof.
Personelle Sorgen
Eckart hat allerdings weiterhin personelle Sorgen. Eine Grippewelle hat die Mannschaft in dieser Woche erwischt. "Jeden Tag meldet sich ein anderer krank", beschreibt der FV-Trainer. Wer ihm deshalb für das Heimspiel zur Verfügung steht, wisse er erst kurzfristig. Klar ist, dass Fabio Hock wieder einsatzbereit ist und im Kader stehen wird.
Auch die Gäste aus Abtswind hatten sich ihre Saisonfortsetzung nach der Winterpause erfolgreicher vorgestellt. Mit zwei Niederlagen in Kornburg (0:3) und zu Hause gegen Gebenbach (1:2) startete der TSV in die restliche Rückrunde. "Das Spiel gegen Gebenbach hätten wir niemals verlieren dürfen", sagt Götzelmann. "Uns muss klar sein, dass es in dieser Liga nicht der Fall sein wird, dass wir eine Partie mit lediglich 70 Prozent Einsatz gewinnen. Ich gehe aber auch fest davon aus, dass wir diesmal die Niederlage aus dem Hinspiel wiedergutmachen wollen."
Bei Abtswind fehlen die für längere Zeit verletzten Linus Grill, Tizian Hümmer und Justus Ronge. Felix Lehrmann verletzte sich in der Partie gegen Gebenbach, wodurch sein Einsatz gefährdet ist. Dagegen kehrt Egor Zelenskyi in den Kader zurück. In zehn Bayernliga-Duellen gewann der FV dreimal, der TSV siegte in sechs Partien, eine endete unentschieden.