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Fußball: Regionalliga Bayern: Bei den Würzburger Kickers sendet das Publikum ein deutliches Zeichen

Fußball: Regionalliga Bayern

Bei den Würzburger Kickers sendet das Publikum ein deutliches Zeichen

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    Alexander Winkler (vorne) köpft nach einem Kopfball den Ball zum 2:0 für die Würzburger Kickers ins Tor. Am Ende siegten die Rothosen gegen Hankofen-Hailing deutlich mit 5:1.
    Alexander Winkler (vorne) köpft nach einem Kopfball den Ball zum 2:0 für die Würzburger Kickers ins Tor. Am Ende siegten die Rothosen gegen Hankofen-Hailing deutlich mit 5:1. Foto: Markus Römer, Scheuring

    Drei Siege in Serie und zuletzt ein 5:1 (3:1) gegen den völlig überfordert wirkenden Abstiegskandidaten SpVgg Hankofen-Hailing. Die Würzburger Kickers haben in der abgelaufenen Englischen Woche einiges dafür getan, um die Stimmung im eigenen Lager anzuheben. So richtig Begeisterung will rund um die Rothosen trotzdem weiterhin nicht aufkommen. Und das liegt nicht nur daran, dass die Chancen auf eine Aufholjagd in Richtung Tabellenspitze angesichts von neun Zählern Rückstand auf Tabellenführer FC Schweinfurt 05 fünf Spieltage vor Schluss äußerst gering sind.

    An der Geschichte rund um Mittelfeldspieler Maximilian Zaiser lässt sich noch immer ganz gut erklären, warum bei den Kickers einfach keine Ruhe einkehren will. Auch wenn es am Samstag mal so schien, als nehme das Ganze doch noch ein versöhnliches Ende. Da stand der 26-jährige Mittelfeldspieler frisch geduscht auf der Terrasse vor dem VIP-Zelt und erzählte freimütig, dass er "eine Gänsehaut" gehabt habe an diesem Nachmittag. Die Zuneigung des Würzburger Publikums war es, die Zaiser so berührte. Die Fans hatten ihn bei seiner Einwechslung zur Pause mit ihrem herzlichen Applaus förmlich auf das Feld getragen. Schon als sich Zaiser zu Spielbeginn auf den Weg in Richtung Auswechselbank gemacht hatte, hatte es Sprechchöre gegeben.

    Daumen hoch: Maximilian Zaiser bedankt sich bei den Fans für den Applaus und die Sprechchöre für ihn.
    Daumen hoch: Maximilian Zaiser bedankt sich bei den Fans für den Applaus und die Sprechchöre für ihn. Foto: Markus Römer, Scheuring

    Ein deutliches Zeichen von den Rängen war das, wie die Sympathien bei den Anhängerinnen und Anhängern derzeit verteilt sind. Der Applaus für Zaiser war auch ein Misstrauensvotum gegen Trainer Martin Lanig, der den Kickers-Regisseur, der seit bald drei Spielzeiten immer ein absoluter Führungsspieler war, zuletzt beim 1:0 in Aubstadt und beim 2:1 in Ansbach noch nicht einmal auf die Bank gesetzt hatte.

    Lanig bleibt Erklärung zu Zaiser weiter schuldig

    Eine schlüssige Erklärung für die Nichtberücksichtigung blieb Lanig ebenso schuldig wie eine für Zaisers Rückkehr ins Team. "Es ist immer so, dass wir den Kader und die Mannschaft so zusammenstellen, dass wir davon überzeugt sind, den größtmöglichen Erfolg erzielen zu können. Diesbezüglich ist die Entscheidung gefallen, dass Maxi wieder im Kader ist. Aufgrund der Gelben Karte für Tim Kraus ist er dann auch zur Pause reingekommen. So ist diese Entscheidung zu begründen", sagte er auf Nachfrage in der Pressekonferenz. Die mangelhafte Kommunikation nach innen und außen ist einer der Punkte, die Lanig im Kickers-Umfeld immer wieder vorgehalten wird. Da ist der Fall Zaiser nur ein Beispiel. 

    Und taktisch? Da hat der Kickers-Coach in den letzten Tagen wieder eine Rolle rückwärts hingelegt. Vom in der Winterpause einstudierten 4-4-2-System mit einer Mittelfeldraute hat sich Lanig inzwischen verabschiedet. Gegen Hankofen-Hailing agierten die Kickers mit einer Dreier-Abwehrkette mit Noah Awassi in der Mitte und den in dieser Englischen Woche herausragenden Routiniers Alexander Winkler und Daniel Hägele an seiner Seite. Die defensive Stabilität war und ist der große Kickers-Trumpf dieser Tage. Winkler, der am Samstag wie schon in Ansbach nach einer Standardflanke ins gegnerische Tor einnetzte und Hägele, der mit präzisen langen Bällen so manche Torchance einleitete, bringen zusätzlich für die Offensive ihre eigenen Stärken mit.

    Moritz Hannemann bejubelt sein Tor zum 1:0.
    Moritz Hannemann bejubelt sein Tor zum 1:0. Foto: Markus Römer, Scheuring

    "Wir machen jetzt einfache Dinge. Das tut uns gut", beschreibt Hägele den Wandel im Kickers-Spiel. Man könnte auch sagen: Die Kickers verlassen sich nun auf die individuelle Qualität ihrer Spieler. Nicht umsonst waren es am Samstag in erster Linie sehenswerte Einzelleistungen, die zu Toren führten. Durchaus bemerkenswert, nachdem über weite Strecken der Saison eine Debatte darüber geführt worden war, ob dieses Team überhaupt für die hohen Kickers-Ansprüche stark genug besetzt sei. Die Zeit von taktischen Experimenten scheint vorbei zu sein. Lanig versucht schlichtweg, Ergebnisse einzufahren. Womöglich, um für sich selbst einen guten Abgang zu gestalten?

    Auch wenn die Kickers die Öffentlichkeit mit der Verkündung ihrer Trainer-Entscheidung noch hinhalten, intern sind die Würfel offenbar bereits gefallen. Lanig soll anfangen, den Umbruch einzuleiten. Auch wenn er nächste Saison nicht mehr auf der Bank sitzt, wonach es derzeit trotz gültigen Vertrages aussieht. Mit Elijah Portnoy und Tiago De Moura verschaffte er am Samstag zwei Spielern aus dem eigenen Nachwuchs Spielzeit auf Regionalliga-Niveau. "Es war schon immer ein Thema, dass wir Spieler entwickeln wollen", sagte Lanig: "Das sind zwei Jungs, die Spaß und ihre Schritte nach vorne machen. Das ist ein Weg, den wir gerne gehen."

    Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
    Würzburger Kickers – SpVgg Hankofen-Hailing 5:1 (3:1)
    Würzburg: Hipper – Hägele, Awassi, Winkler – Montcheu (87. Portnoy), Kraus (46. Zaiser), Hannemann, Wessig (76. Harz) – Junge-Abiol (87. Fesser), Japaur (80. de Moura).
    Hankofen-Hailing: Maier – Hoffmann (46. Shalaji), Schneider, Gänger, Stockinger – Rabanter, Lermer, Pichlmeier (66. Laimer), Wagner (73. Lemberger) – Richter (73. Harlander), Pex (46. Ketzer).
    Schiedsrichter: Johannes Hamper (Katschenreuth). Zuschauende: 2143. Tore: 1:0 Moritz Hannemann (8.), 2:0 Alexander Winker (13.), 2:1 Andreas Wagner (17.), 3:1 Alem Japaur (43.), 4:1 Fabian Wessig (59.), 5:1 Theo Harz (86.).

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