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WÜRZBURG: Benefizspiel Nowitzki gegen Neuer: Ein brutales Foul und Scampi vom Grill

WÜRZBURG

Benefizspiel Nowitzki gegen Neuer: Ein brutales Foul und Scampi vom Grill

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    Nach dem Spiel auf dem Nikolaushof: Die Dortmunder Bundesliga-Profis Mats Hummels (links) und Ilkay Gündogan mit Christoph Hennebergers Freundin Saliha.
    Nach dem Spiel auf dem Nikolaushof: Die Dortmunder Bundesliga-Profis Mats Hummels (links) und Ilkay Gündogan mit Christoph Hennebergers Freundin Saliha. Foto: Foto: Christoph Henneberger

    Die Farbe des Abends war Gold: Wer das gülden glänzende Bändchen um das Handgelenk getragen hat, durfte dabei sein bei der Aftershow-Party von Dirk Nowitzki und Manuel Neuer auf dem Nikolaushof hoch droben am Spittelberg über den Dächern Würzburgs. Gut und gerne 200 Gäste und Promi-Kicker waren es schließlich, die den Sonntagabend nach dem begeisterten Benefiz-Fußballspiel in der mit 10 800 Zuschauern ausverkauften flyeralarm Arena ausklingen ließen. „Bis auf Poldi waren eigentlich alle da“, sagt Christoph Henneberger, der seine Karriere als Basketball-Profi bei den s. Oliver Baskets in diesen Tagen ausklingen lässt und sich künftig primär aufs Lehramtsstudium konzentriert. „Eigentlich wollte ich bis früh um fünf bleiben und mich dann von dort aus gleich zur Uni fahren lassen, um mich für das Mathe-Examen einzuschreiben“, erzählt der 29 Jahre alte Würzburger: „Aber so um kurz nach vier Uhr ging der letzte Shuttle. Also bin ich noch mal nach Hause und dann eben von dort aus zur Uni. Aber ich war pünktlich um fünf da.“

    Zuvor hatte er freilich das Match am Würzburger Dallenberg verloren, die Dirk Nowitzki Allstars zogen beim 7:8 (3:3) gegen das Team von Manuel Neuer & friends den Kürzeren. „Es war ein fantastischer Tag und eine tolle Nacht. So eben, wie es ist, wenn sich Jungs zum Fußball verabreden. Da hatte keiner irgendwelche Allüren. Egal, ob Ilkay Gündogan, Manu Neuer oder Mats Hummels.“ Begeistert waren aber auch die Fußballprofis, wie etwa Ex-Nationalspieler Marcel Schäfer, deutscher Meister 2009 mit dem VfL Wolfsburg. „Ich war schon bei einigen Benefizspielen dabei, aber dies war mit Abstand das beste. Es war ein toller Nachmittag mit tollen Fans, das war auch für uns Spieler etwas ganz Besonderes.“ Fasziniert war Schäfer auch vom Abend: „Ich habe weltweit selten so eine schöne Location gesehen, sensationell. Hierher werde ich öfter mal kommen“, so der Abwehrspieler, der in seiner Heimat Straßbessenbach bei Aschaffenburg eine Wohnung besitzt und nach Mitternacht noch nach Hause gefahren ist.

    Via Facebook hat NBA-Fan Schäfer auch noch mal schmunzelnd zum angeblichen Foul an Dirk Nowitzki Stellung bezogen: „Das war kein Foul“, schrieb Schäfer – und später: „Vielleicht habe ich ihn ja doch berührt.“ Dazu veröffentlichte er ein Foto, das zeigt, wie er rund zwei Meter am Würzburger Hünen vorbeigrätscht. „Ein brutales Foul“, schmunzelte Paul Breitner, der zu diesem Zeitpunkt Co-Kommentator von Frank Buschmann war über die Szene, die auf dem Videoportal des Fußball-Magazins 11Freunde in der Kategorie „rüde Fouls und Tacklings“ zu sehen ist. Einer der wenigen Stars, die aus Zeitgründen auf Scampi, Lachs und allerlei vom Grill auf dem Nikolaushof verzichten mussten, war Nationalstürmer Lukas Podolski von Arsenal London. Die Atmosphäre war - so heißt das wohl - chillig: DJs legten an der Bar auf, eine Band spielte und die Breakdancer der Dancefloor Destruction Crew aus Schweinfurt begeisterte mit ihrer weltmeisterreifen Akrobatik. Die beiden Gastgeber, Neuer und Nowitzki, verließen ihre Party nicht wesentlich früher als Christoph Henneberger, der von „einem Tag“, spricht, „den ich nicht vergessen werde.“

    So geht es auch Michael Schlagbauer, dem Vorstandsvorsitzenden des FC Würzburger Kickers, in dessen Stadion das Match über die Bühne gegangen war – positiv wie negativ: „Es war eine große Nummer“, sagte er, „dass aber der Zoll kurz vor Stadionöffnung eine Kontrolle des Sicherheitspersonals durchgeführt hat, zeugt von wenig Fingerspitzengefühl.“ Acht Beamte kontrollierten im Rahmen einer einwöchigen Schwerpunktkontrolle im Sicherheits- und Wachdienstgewerbe in Unterfranken das Personal in der flyeralarm Arena durchg. „Wir prüfen hier auf Schwarzarbeit und Einhaltung des Mindestlohns“, sagt Pressesprecherin Tanja Manger vom Hauptzollamt Schweinfurt gegenüber dieser Zeitung. Kontrollen gab es auch beim Würzburger „Umsonst und Draußen“ – ob es im Rahmen des Benefizspiels zu Verstößen gekommen ist, konnte Manger nicht bestätigen: „Auf einzelne Veranstaltungen bezogene Daten dürfen wir nicht öffentlich machen.“ Schlagbauer zeigte indes wenig Verständnis: „Nur alle paar Jahre findet so etwas statt. Ausgerechnet dann ist so eine Kontrolle. Ob so etwas nötig ist, bezweifle ich.“ Die Kickers hatten am Sonntag 300 ehrenamtliche Helfer im Einsatz, 60 Angestellte unterschiedlicher Dienstleister waren vor Ort. Um das Spiel mit dieser Kulisse überhaupt über die Bühne zu bekommen, hatte der Verein 35 000 Euro in Sicherheitsmaßnahmen wie einen neuen Notausgang oder die Verbreiterung der Fluchtwege, investieren müssen. Das Stadion wurde der Dirk Nowitzki Stiftung kostenlos zur Verfügung gestellt, im Gegenzug bleiben die Einnahmen aus dem Verkauf von Essen und Getränken bei den Rothosen. Die Würzburger Verkehrs- und Versorgungsbetriebe (WVV) hatte für diesen Tag keinen Strom berechnet, der Sportbeirat der Stadt bewilligte kurzfristig noch einen Zuschuss. „Es zeigt also, dass gemeinsam doch etwas in Würzburg bewegt werden kann“, sagte Schlagbauer, dem wie vielen Besuchern und TV-Zuschauern auch der optisch nicht einwandfreie Zustand des Rasens nicht entgangen war: „Uns waren kurzfristig zwei Rasensprenger ausgefallen, der Ersatz konnte nicht den ganzen Platz beregnen, so dass einige Stellen durch die große Hitze verbrannt sind.“

    Eine Million TV-Zuschauer

    Die Live-Übertragung des Benefizspiels zwischen den Dirk Nowitzki Allstars und Manuel Neuer & friends am Sonntagnachmittag aus Würzburg hat kabel1 einen zweistelligen Marktanteil beschert und war die meistgesehene Sendung beim Privatsender an diesem Tag: In der Spitze sahen bis zu 1,18 Millionen Menschen zu, was einen Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen von 10,5 Prozent ergibt. Der Senderschnitt bei kabel1 liegt bei rund 4,1 Prozent.

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