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Fußball: Kreisliga WÜ 1: Das Punkten fällt noch schwer: Kam der Doppel-Aufstieg des TSV Gerbrunn zu früh?

Fußball: Kreisliga WÜ 1

Das Punkten fällt noch schwer: Kam der Doppel-Aufstieg des TSV Gerbrunn zu früh?

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    Marian Glock (hier im Mai 2024) fehlt dem TSV Gerbrunn aktuell schmerzlich
    Marian Glock (hier im Mai 2024) fehlt dem TSV Gerbrunn aktuell schmerzlich Foto: Archivbild: Julien Becker

    Vor 21 Jahren stürzte der TSV Gerbrunn von der Bayernliga in die Kreisklasse ab, eine Saison darauf in die A-Klasse. Erstmals seit damals geht der Klub in diesem Jahr wieder auf höchster Kreisebene an den Start. Zudem meldeten die Verantwortlichen aufgrund extremer Spielerzuwächse eine dritte Mannschaft am Spielbetrieb an. Das Aushängeschild kam bislang aber nur mit Ladehemmungen aus den Startlöchern. Wie beurteilt Aufstiegstrainer Oliver Bieber die Gesamtsituation?

    Ein berühmtes Fußballzitat lautet: "Elf Freunde müsst ihr sein." Dieses verweist auf den Zusammenhalt einer Fußballmannschaft. Beim Aufsteiger TSV Gerbrunn mussten es an den ersten fünf Spieltagen bereits 28 Freunde sein. Aufgrund vieler urlaubs- und verletzungsbedingter Ausfälle war Bieber zu permanenten Umstellungen gezwungen. Beispielsweise kam Gerbrunns Ikone Matthias Tschirner Mitte des zweiten Durchgangs gegen die (SG) Oberpleichfeld/Dipbach/Prosselsheim zum Einsatz. Der 42-Jährige möchte sich grundsätzlich auf seine "Fußballrente" bei den Alten Herren konzentrieren.

    Trotz ansprechender Teil-Leistungen haben die Bieber-Schützlinge noch keine Punkte auf dem Konto. Die nach dem Aufstieg sicherlich anspruchsvollere Konkurrenz ist für den Coach nur ein Teil der Wahrheit: "Wir vollziehen noch einen Lernprozess und verlieren Spiele oftmals durch fehlende Erfahrung. Diesbezüglich hatten Gegner mit Routiniers in ihren Reihen uns gegenüber die Nase vorne. Wir müssen die Lücke ziemlich schnell schließen, wenn wir unsere zweifelsohne vorhandene Qualität in Punkte ummünzen wollen."

    Neun Ligaspiele in kürzester Zeit

    Hinsichtlich der sehr dünnen Personaldecke verweist Bieber ebenfalls auf fehlende Zeit. Aufgrund von drei Englischen Wochen absolviert der Aufsteiger von Ende Juli bis Ende August neun Ligaspiele, fast 30 Prozent des gesamten Fußballjahres. Danach würde sich die Kadersituation zwar deutlich entspannen, allerdings könne der Trainer mit seinem Team nicht so lange warten: "Wir dürfen nicht auf die Rückkehrer hoffen, ansonsten ist der Zug zum Klassenerhalt schnell abgefahren. Ich traue aber der Mannschaft zu, dass sie den Knoten in Kürze zum Platzen bringen wird."

    Bieber schätzt die Liga als "äußerst ausgeglichen" ein, oftmals entscheide die Tagesform über den Spielausgang. Allerdings habe fast jedes Team Unterschiedsspieler in seinen Reihen. Beim TSV wäre dies Marian Glock, der im kommenden Heimspiel (Sonntag, 15 Uhr) gegen Dettelbach und Ortsteile 2009 allerdings noch fehlen werde, sagt der Coach.

    In dieses Bild passt, dass sich die Gerbrunner auch gegen den Mitaufsteiger SpVgg Gülchsheim mit dem torlosen Halbzeitstand gut im Rennen befanden. Doch dann drückte deren Knipser Timo Eisenmann mit zwei Toren dem Spiel seinen Stempel auf, es setzte eine 0:4-Niederlage.

    Mit 54 Jahren als Spielertrainer nominiert

    Einen ähnlichen Spielverlauf verfolgte Bieber zuletzt beim Spitzenreiter TSV Kleinrinderfeld. Aufgrund einer extremen Ausfallquote nominierte sich der 54-Jährige selbst sogar nochmal zum Spielertrainer, er wechselte sich allerdings nicht ein. Nach zwei kapitalen Fehlern sowie einem Kontertor verlor der Aufsteiger die Partie erneut nach einem Unentschieden zur Pause mit 0:3.

    Trotz aller Widrigkeiten verweist Bieber auf eine sehr lange Runde und wirft die Flinte deshalb noch lange nicht ins Korn: "Klassenerhalt war von Beginn an unser erklärtes Ziel. Dies bleibt auch so, selbst wenn wir es über Entscheidungsspiele erreichen müssten. Außerdem können wir Relegation, immerhin sind wir darüber zweifach aufgestiegen."

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