Im Schatten der öffentlichkeitswirksamen Drittliga-Kampagne der Fußballer darf sich die Boxabteilung des FC Würzburger Kickers über einen frisch gebackenen Titelträger freuen. Bei den nordbayerischen Meisterschaften der Nachwuchsboxer in der Sporthalle des Würzburger Friedrich-König-Gymnasiums setzte sich der 16-jährige Dennis Jakob im Halbschwergewicht durch und bescherte der Domstadt damit den einzigen Titel des Tages.
„Dennis ist ein talentierter Boxer, der aber natürlich noch viel trainieren und arbeiten muss“, schätzt Trainer Ramush Tahiraj seinen Schützling ein. Unter den etwa 35 meist erwachsenen aktiven Boxern stellt der lange Giebelstädter bei den Kickers, für die er seit zweieinhalb Jahren boxt, die Ausnahme dar und war der einzige Vertreter seines Vereins, der sich für die Nachwuchsmeisterschaften qualifizieren konnte. Dort erwischte er schließlich einen guten Tag und überzeugte bereits im Halbfinale gegen Kai Reichart (ASC Nürnberg-Süd). Gerade als aus der Nürnberger Ecke in der dritten Runde das Handtuch in den Ring geworfen wurde, hatte der Kampfrichter das Duell mit einem technischen K. o. zu Gunsten des in allen Belangen überlegenen Jakob ohnehin abgebrochen. Im Finale setzte sich der Lokalpatriot dann schließlich gegen Adam Tamarov (BC Eichstätt) nach Punkten durch.
Seyhan Kaya verliert im Finale
Einen Titel gewonnen hätte auch Seyhan Kaya gerne, der für die Sportfreunde WVV um Bezirkssportwart und Veranstalter Hans Bales in den Ring stieg. Nachdem der 14-jährige Bamberger vor zwei Wochen bei seinem ersten Kampf in Marktredwitz überzeugt hatte, erhoffte sich Bales viel von seinem neuen Nachwuchsboxer, der erst seit Januar die Handschuhe für Würzburg schnürt: „Er macht das, was sich jeder Trainer wünscht, ist selbstbewusst und zeigt keine Angst.“ „Ich gehe einfach rein, meine Kämpfe sind nie langweilig“, gab sich der Schüler vor dem Finale zuversichtlich. Gegen Enjell Rusiti (ASV 1860 Neumarkt) reichte es im Junioren-Halbmittelgewicht dann aber doch nicht. Zwar ging Kaya, der nach Punkten verlor, couragiert zu Werke, man merkte ihm aber die mangelnde Kampferfahrung deutlich an.
Ohne Titel ging Jan Krämer vom Boxclub Tommy Würzburg im Junioren-Halbweltergewicht aus seinem Duell hervor. Zwar gewann er nach Punkten gegen Ronaldo Caushi (TV Aschaffenburg), bestritt aber nur einen Einlagekampf. Glücklos boxte hingegen sein Teamkamerad Nico Mangiagli im Jugend-Leichtgewicht, der gegen Vitali Gladkov (JT Ansbach) nach Punkten und gegen Erik Root (TSV Bad Windsheim) durch Technischen K. o. verlor.
Trösten können sich die Unterlegenen damit, dass in diesem Alter natürlich noch nichts verloren ist und dass man auch aus Niederlagen wichtige Erkenntnisse gewinnt. „Halb so wild“, bewertete Bales daher auch die Niederlage Kayas. Wie weit der zwei Jahre ältere Jakob derweil ist, wird sich nun bei den bayerischen Meisterschaften zeigen, für die er sich als einziger Würzburger Vertreter qualifiziert hat.