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Basketball: Der Basketball-verrückte Chemiker wird 70

Basketball

Der Basketball-verrückte Chemiker wird 70

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    Er wird 70 Jahre alt: Wolfgang Malisch.
    Er wird 70 Jahre alt: Wolfgang Malisch. Foto: Foto: Fabian Frühwirth

    Wenn Basketball-Kenner hierzulande respektvoll über den „Professor“ sprechen, dann ist klar, wer gemeint ist: Professor Dr. Wolfgang Malisch. Der gebürtige Oberschlesier, den es im Alter von sechs Jahren nach Waldbüttelbrunn zog, hat sich aber nicht nur als Wissenschaftler einen Namen gemacht, sondern war als Manager der Kopf des Profi-Basketballs bei der DJK Würzburg – und auch heute noch berät der weltweit anerkannte Professor für Anorganische Chemie den Bundesligisten s. Oliver Baskets. An diesem Donnerstag feiert der Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, der von 1998 bis 2004 auch Vizepräsident der Basketball-Bundesliga war, den 70. Geburtstag. Wichtig sind ihm solche Tage nicht – guten Freunden hat er gleich schon einmal ausgerichtet, dass er lieber eine Messe in München besuchen wird, anstatt zu feiern. So ist er.

    Und wie ist der Mann, der 1980 nach Studium, Promotion und Habilitation zum Professor der Chemie an der Uni Würzburg ernannt worden war, einst zum Basketball gekommen? „Weil es kein anderer machen wollte“, hat er einmal – ganz pragmatisch, wie er ist – im Interview mit dieser Zeitung gesagt: Einige seiner Studenten spielten in der 1980er Jahren bei der DJK Basketball (Trainer war seinerzeit Bambergs heutiger Manager Wolfgang Heyder), und sie boten nach Vorlesungen auch Malisch Tickets an. Schnell hatte der passionierte Gitarrenspieler Gefallen gefunden, er wurde DJK-Abteilungsleiter, später dort Manager. Und er führte sowohl das Frauen- als auch das Männerteam – mit Dirk Nowitzki, Demond Greene oder Robert Garrett – in die Erste Liga.

    Seine wohl schwersten Basketball-Tage durchlebte der Mann mit den langen weißen Haaren und dem Schnauzbart, der mit seiner Firma für industrielle Auftragsforschung heute vor allem an Universitäten in Asien tätig ist, mit der Insolvenz der X-Rays im Jahre 2005. Er persönlich hatte nichts unversucht gelassen, den Niedergang des Bundesligisten zu stoppen, und selbst brachte er auch nicht unerhebliche finanzielle Opfer. Am Ende aber war das Schiff vor dem Kentern nicht mehr zu retten. „Sein Herzblut, seine unbändige Arbeit waren Inspiration dafür, dass wir es mit den Baskets noch einmal probiert haben“, erklärt s. Oliver-Baskets-Geschäftsführer Jochen Bähr: „Für uns war immer klar, dass Wolfgang mit dabei sein muss. Mit der Rückkehr in die Erste Liga wollten wir ihm auch etwas zurückgeben.“

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