Medaillen hat Manfred Dormann reichlich gesammelt. Schon die Aufzählung gleicht einem Marathon. Der dieser Tage 60 Jahre alt gewordene Dauerläufer aus Rottendorf wurde in diesem Jahr deutscher Mannschaftsmeister der Senioren im Berglauf, bayerischer Meister im Zehn-Kilometer-Straßenlauf. Im vergangenen Jahr holte er mit der deutschen Mannschaft bei der Senioren-Europameisterschaft Gold im Zehn-Kilometer-Straßenlauf. Die Liste ließe sich immer weiter und weiter fortsetzen. Über seinen jüngsten Erfolg aber sagt Manfred Dormann: „Das war mein schönster Sieg. Es war einfach traumhaft!“
2500 Jahre ist es nun genau her, dass in der Nähe des griechischen Örtchens Marathon die Athener in einer Schlacht die Perser besiegten, der Botenläufer Pheidippides eilends nach Athen lief, den Triumph verkündete und anschließend tot zusammenbrach – so die Legende. Grund genug für einen Lauf auf historischer Strecke mit Start in Marathon und Ziel im Panathinaikos-Stadion von Athen. „Es war der schwerste Marathon, den ich je gelaufen bin. Die Strecke ist unheimlich anspruchsvoll“, sagt Dorrmann. Am Ende war er der Schnellste – in seiner Altersklasse. Mit seiner Zeit von 3.06,18 Stunden ließ er nicht nur sämtliche 398 Kontrahenten in der Altersklasse 60 hinter sich sondern war auch schneller als 687 Läufer in der Altersklasse 55.
Aus 89 Nationen waren Läufer zum Jubiläumslauf nach Athen gekommen, allein 1200 Deutsche waren am Start. „Aber wie schwer die Strecke tatsächlich war, damit hatten wohl nicht alle gerechnet“, so Dorrmann. Das Hügelland rund um die griechische Hauptstadt habe es schon in sich. „Ich habe gezielt dafür trainiert. Mir das Rennen entsprechend eingeteilt. Vielen Konkurrenten ist am Ende schlichtweg die Luft ausgegangen“, so Dorrmann. Dabei hätte er gerade den Schlussabschnitt richtig genossen: „So viele Zuschauer habe ich noch nie bei einem Marathon erlebt. Am Ende ist man förmlich getragen worden. Für die letzten zwölf Kilometer habe ich gerade einmal 52 Minuten gebraucht.“