Mit 29 Punkten aus 17 Spielen hat der Würzburger FV die Hinrunde der aktuellen Saison in der Fußball-Bayernliga Nord beendet und steht mit einer Ausbeute von durchschnittlich 1,7 Punkten pro Spiel in der Halbzeit-Tabelle auf Platz sechs.
Eichstätt, Erlangen und Eltersdorf führen die Liga an. Aus diesem Trio wird im Mai mutmaßlich auch der Meister kommen. Mit etwas Abstand folgt der FC Ingolstadt II, danach sind Fortuna Regensburg und der Würzburger FV punktgleich. Der WFV hat vor dem Rückrundenstart sieben Punkte Rückstand auf den Zweiten und elf Punkte Vorsprung auf Platz 14, der in dieser Saison ein fester Relegationsplatz ist.

"Uns fehlen eigentlich vier Punkte, die wir liegen gelassen haben. Somit wäre die 30-Punkte-Marke, die wir anvisiert hatten, möglich gewesen. Mit dem sportlich Gezeigten bin ich sehr zufrieden, es gab nur wenige Ausreißer", bilanziert FV-Trainer Philipp Eckart.
Zwei Spieler waren jedes Mal dabei, zwei selten, vier noch gar nicht
In der Hinrunde setzte der WFV 25 Spieler ein, darunter Torhüter André Koob und Offensivspieler Fabio Hock in allen 17 Partien. Es folgen Adrian Istrefi und Julian Wild mit 16 Einsätzen sowie fünf Spieler mit 15 Partien. In den vorderen Mannschaftsteilen, im offensiven Mittelfeld und im Angriff, konnte Eckart häufiger auf dieselben Spieler setzen, in den hinteren, vor allem in der Abwehr, aber auch im defensiven Mittelfeld, gab es häufiger Wechsel.
Ein Quartett – Jan Bauer, Niclas Staudt, Luis Wagner und Nico Wagner – stand verletzungsbedingt in dieser Saison noch gar nicht auf dem Feld. Und Calvin Gehret hatte sich nach einem Kreuzbandriss zurückgekämpft, ehe ihn die gleiche Verletzung im anderen Knie erneut in eine Pause zwang. Auch Max Schebak kam noch nicht wie erhofft zum Zug.
"Adrian und Steffen (Krautschneider; Anm. d. Red.) helfen uns enorm weiter. Es spielen aber auch viele, die in der vergangenen Saison schon dabei waren und sich weiterentwickelt haben. Und uns fehlt nach wie vor in der Summe unfassbare individuelle Qualität", sagt Eckart.
WFV hat meist mehr Spielanteile, doch erzielt dabei zu wenige Tore
30 Tore hat der WFV geschossen, wobei Krautschneider mit acht Treffern die interne Torschützenliste vor Hock mit fünf Treffern anführt. Nur vier Mannschaften haben häufiger getroffen. "Trotzdem bin ich mit dieser Zahl nicht glücklich. Wir hätten durch unsere meist hohen Spielanteile mehr Tore schießen können. Aber wir bekommen nichts geschenkt, sondern müssen viel Aufwand betreiben und uns jeden Treffer hart erarbeiten", stellt Eckart fest.
Mit 27 Gegentoren stehen die Nullvierer zwar ligaweit nur auf Platz zehn, doch fällt hier das 0:6 bei Fortuna Regensburg ins Gewicht. In den restlichen Partien sind es nur 21 Gegentore gewesen, der FV stünde ohne die Klatsche in dieser Kategorie weitaus besser da. "Wir zeigen defensiv insgesamt eine stabile Leistung", urteilt der Trainer.
Langweilig war's nicht mit dem WFV in dieser Hinrunde. Das ist wohl auch eine Erklärung dafür, dass die Bayernliga-Hinrunde gefühlt wie ein D-Zug vorbeigerauscht ist.
Es gab einen Spielabbruch zur Halbzeit, als der Rasenplatz an der Mainaustraße wegen ergiebigen Regens stellenweise unter Wasser stand. Das 5:1 im Nachholspiel gegen den SSV Jahn Regensburg II war der bisher höchste Sieg. Dass es beim WFV was zu erleben gibt, scheint sich herumgesprochen zu haben, denn um die 500 Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten zuletzt die Heimspiele, sodass der Besucherschnitt auf 423 pro Partie gestiegen ist.

"Wir möchten als Mannschaft nicht nur erfolgreichen, sondern auch attraktiven Fußball zeigen. Sich nur hinten reinzustellen und die Bälle lang nach vorne zu bolzen, ist nicht das, was ich mir unter gutem Fußball vorstelle. Als Trainer ist es mir schließlich auch wichtig, dass beim Zusehen eine 'Handschrift' erkennbar ist", erklärt Eckart.
Kornburg als großes Fragezeichen mit starker individueller Qualität
Zum Rückrundenstart gastieren die Nullvierer in der auf Freitag, 25. Oktober, vorgezogenen Partie beim TSV Kornburg (19 Uhr). "Sie sind das große Fragezeichen der Liga. An einem guten Tag können sie gegen jede Mannschaft gewinnen", sagt Eckart über die von seinem Kollegen Hendrik Baumgart trainierte Mannschaft aus dem Süden Nürnbergs.
"Richtig stark" nennt er die individuelle Qualität des Gegners und zählt die höherklassig erfahrenen Danilo Dittrich, Bastian Herzner und Marcel Schelle auf. "Nebenbei" habe der TSV im Transferfenster auch Stürmer Salah El Berd aus Gebenbach "mitgenommen".
Fünfmal sind sich beide Teams in der Bayernliga begegnet. Für den WFV stehen dabei ein Sieg, zwei Unentschieden, eins davon im Hinspiel an der Mainaustraße (1:1), und zwei Niederlagen zu Buche. Personell, berichtet Eckart, werde sich im Vergleich zum vorherigen Auswärtsspiel in Neumarkt (1:1) bei seiner Mannschaft kaum etwas ändern.