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Würzburg: Die Fußball-Zwillinge von Würzburg

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Die Fußball-Zwillinge von Würzburg

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    Fototermin Anfang März in Würzburg auf der Alten Mainbrücke: (von links) Florian Kornprobst, Pressesprecher Karlsruher SC und Nico Eichelbrönner, Pressesprecher der Würzburger Kickers.
    Fototermin Anfang März in Würzburg auf der Alten Mainbrücke: (von links) Florian Kornprobst, Pressesprecher Karlsruher SC und Nico Eichelbrönner, Pressesprecher der Würzburger Kickers. Foto: Foto: Norbert Hohler

    So richtig eilig hatte es Nico Eichelbrönner nicht, damals, am 13. Juni 1992. Seine Mama war schon am Tag zuvor mit heftigen Wehen ins Martha-Haus in der Würzburger Sanderau gekommen. Doch der Bub ließ sich Zeit, wurde schließlich an jenem Samstag um 16:26 Uhr mit der Saugglocke geholt. "Ich bekam alles mit, wir waren im Kreißsaal nur durch einen Kunststoff-Vorhang getrennt" erinnert sich Barbara Kornprobst, bei der die Entbindung erheblich einfacher verlief: Florian war ohnehin 14 Tage zu früh dran und kam zweieinhalb Stunden nach Nico auf die Welt - gerade noch rechtzeitig zum Sandmann, wie die Mama am Telefon erzählt.

    Was diese Begebenheit erwähnenswert macht, ist ein irrer Zufall: Deutschland hat über 80 Millionen Einwohner, davon etwa 45 Millionen Berufstätige, darunter rund 150 000 Journalisten. Und die Kindsbett-Nachbarn von damals arbeiten heute beide als Pressesprecher im Profifußball - also in einem Job, den bundesweit gerade einmal 56 Vereine zu vergeben haben.

    "Dass es so kommt, war vor einigen Jahren nicht absehbar. Weder beim Verein, noch bei mir", sagt Nico Eichelbrönner, seit Anfang 2018 Pressesprecher beim Fußball-Drittligisten FC Würzburger Kickers. Florian "Flo" Kornprobst lächelt, als er Anfang März beim Treffen im Brückenbäck in Würzburg erzählt: "Bereits mit 27 Jahren Pressesprecher bei einem Fußball-Bundesligisten zu sein, ist für mich natürlich schon etwas Besonderes. Davon habe ich vor ein paar Jahren nicht einmal geträumt."

    Nicos Papa Raimund war einst ein herausragender Offensivspieler bei den Würzburger Kickers, die ganze Familie ist fußballverrückt, wie Mama Daniela erzählt: "Ich war schon als Kind im Kinderwagen mit meinem Papa in Margetshöchheim mit auf dem Fußballplatz. Und Raimund habe ich kennen gelernt, weil ich ihn im Tanzcafe Bossa Nova nach dem Heidingsfelder Fußballergebnis gefragt habe". Sohn Nico kickte in jungen Jahren zu Hause in Dipbach, später in Wiesentheid und aktuell – sofern es der Job zulässt – in Schwarzach. Seine Schwester Mona spielte Fußball beim ETSV Würzburg (Bayernliga) und ist derzeit ebenfalls in Schwarzach aktiv.

    Familie Kornprobst zog bald nach Florians Geburt (Schwester Sophia ist zwei Jahre jünger) aus der Sanderau nach Heidingsfeld. Und weil von dort Dirk Nowitzki herkam, hat ihn Basketball neben Fußball schon immer am meisten interessiert. "Wir waren bei fast allen Basketball-Heimspielen, hatten Dauerkarten". Doch auch zu den Würzburger Kickers gab es seinerzeit eine Verbindung: Florian hat in der Jugend am Dallenberg gekickt.

    Die Wege von Nico und Florian kreuzten sich schon in jungen Jahren - eher unbewusst: Weil die Mütter zusammen in der "Rückbildungsgymnastik" waren, haben die Steppkes das ein oder andere mal im Sandkasten zusammen gespielt. Und als beide freie Mitarbeiter im Main-Post-Sport waren, hatten sie auch kaum Berührungspunkte: Nico Eichelbrönner war hauptsächlich mit lokalem Fußball beschäftigt, während Florian Kornprobst seit der Wiedergründung der Baskets 2007 vor allem Basketball-Vorschauen über den jeweils nächsten Gegner schrieb und gelegentlich Spiele live tickerte.

    Unterlagen gegen die Nationalelf der Köche (links im Bild/schwarzweiß) beim Silvesterturnier 2011 in Rimpar mit der Main-Post-Mannschaft: Florian Kornprobst (stehend, 3. von rechts) und Nico Eichelbrönner (in der Hocke, ganz rechts). Beide waren seinerzeit freie Mitarbeiter dieser Zeitung.
    Unterlagen gegen die Nationalelf der Köche (links im Bild/schwarzweiß) beim Silvesterturnier 2011 in Rimpar mit der Main-Post-Mannschaft: Florian Kornprobst (stehend, 3. von rechts) und Nico Eichelbrönner (in der Hocke, ganz rechts). Beide waren seinerzeit freie Mitarbeiter dieser Zeitung. Foto: Uwe Beck

    Auch wenn die beiden 2011 zusammen in der Main-Post-Mannschaft im Rimpar gekickt haben: Aufgefallen, dass sie am selben Tag im Martha-Haus geboren worden waren, ist das erst Barbara Kornprobst. "Ich habe das Mannschaftsfoto von der Partie gesehen und zu Florian gesagt: Eichelbrönner? Das muss doch der Junge sein, der kurz vor dir geboren wurde."

    Unterdessen studierte Florian in Ansbach "Sportjournalismus", und nach dem Bachelor-Abschluss 2016 trat er beim damaligen Zweitligisten Karlsruher SC ein Volontariat an. Im Mai 2017 stieg der frühere Europapokal-Teilnehmer in Liga drei ab. Und eine Saison später gab es den großen Umbruch bei dem Traditionsverein - auch aus Kostengründen. "Mein Vorgänger musste nach 15 Jahren gehen. Ich war dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort und habe meine Arbeit bis dahin wohl nicht so schlecht gemacht."

    Ein junges Team versucht nun, den KSC, inzwischen wieder Zweitligist, zukunftsfest zu machen. "Neben dem Ligaalltag stehen bei uns viele größere Projekte an. Beispielsweise die mediale Begleitung des Stadion-Neubaus, den die Stadt mit 80 Millionen Euro vorfinanziert. Da gibt es viel zu erklären und zu berichten, das ist ein heißes Thema."

    Nico Eichelbrönner hat an der DHBW in Ravensburg BWL und Medienkommunikationswirtschaft mit Schwerpunkt Journalismus studiert, sein Partnerunternehmen war das Pressebüro Beck in Würzburg. Anschließend hat er sich selbständig gemacht. Auch auf Empfehlung des damaligen Kickers-Pressesprechers Fabian Frühwirth bekam er im Sommer 2016 ein Volontariat bei den Rothosen. Als Frühwirth am 1. Januar 2018 zum Bayerischen Fußballverband wechselte, rückte Nico Eichelbrönner als Kickers-Pressesprecher nach.

    Das erste Mal über ihren gemeinsamen Geburtstag haben die beiden anlässlich des Drittligaspiels der Kickers in Karlsruhe (2:0 für KSC) im Oktober 2017 gesprochen. Seitdem stehen sie regelmäßig in Kontakt und tauschen sich auch beruflich aus. „Vor allem in der aktuellen Zeit ist Flo für mich ein wichtiger Ansprechpartner, da bei uns viele Themen aufkommen, die der KSC durch den früheren Re-Start schon hinter sich hat“, erklärt Nico Eichelbrönner. An diesem Samstag (13. Juni) feiern die beiden Pressesprecher 28. Geburtstag, das Sternzeichen dazu passt - Zwillinge!

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