In den vergangenen Jahren waren sie Liga-Konkurrenten, in der Saison 2024/25 kämpfen der SV Kleinochsenfurt und der TSV Frickenhausen nun gemeinsam um Punkte in der Fußball-A-Klasse. Die beiden Klubs aus dem südlichen Landkreis Würzburg gehen eine Spielgemeinschaft (SG) ein und melden sowohl eine erste Mannschaft als auch ein Reserveteam.

Der Anstoss zum Zusammenschluss kam dabei vom TSV Frickenhausen. Nur elf Spieler und damit zu wenige, um weiterhin einen eigenständigen Spielbetrieb organisieren zu können, haben beim TSV fest für die nächste Saison zugesagt, berichtet Spieler und Vorstandsmitglied Nils Kemmer. Der Verein habe so zunächst vor der Entscheidung gestanden, sich entweder auf die Suche nach neuen Spielern oder aber auf die nach einem SG-Partner zu begeben.
Weil es für einen "Verein aus dem Mittelfeld der A-Klasse" jedoch schwierig sei, "fünf bis sechs Neuzugänge für sich zu gewinnen", fiel die Wahl der TSV-Verantwortlichen in Absprache mit den verbliebenen Akteuren auf Letzteres.
Frickenhausen hat Gespräche mit mehreren Vereinen geführt
Gespräche haben mit mehreren potenziellen Partnern stattgefunden, die mit Kleinochsenfurt seien "die besten", da "auf "Augenhöhe" gewesen, erklärt Kemmer, der auch selbst schon für die Rot-Schwarzen auflief. "Es war zwar eine sportliche Rivalität zwischen beiden Vereinen da, aber man konnte sich nach den Spielen immer die Hand geben und alles war gut", beschreibt der spielende Funktionär ein intaktes Verhältnis zwischen den Klubs.
Zudem hätten die vorhandene Qualität der Kleinochsenfurter Mannschaft sowie deren attraktives Sportgelände für eine künftige Zusammenarbeit gesprochen. "Der SV sieht bei sich ja Nachholbedarf in Sachen mannschaftlicher Geschlossenheit. Genau die können wir mit einbringen", weiß Kemmer um eine weitere Möglichkeit, wie sich beide Seiten gut ergänzen könnten.
Junge Spieler können im Verein gehalten werden
An ein Gelingen der Zusammenarbeit glaubt auch Kleinochsenfurts Vorsitzender Rainer Kernwein, der von einer "schwierigen, aber Vernunftsentscheidung" spricht und gleichzeitig "die Chance", welche sich aus dem Zusammenschluss für seinen Verein ergebe, hervorhebt. Nachdem sich neben Ex-Spielertrainer Edwin Aber mit Ahmed Diaby (FG Marktbreit/Martinsheim), Marcel Bucak (SG Sommerhausen/Winterhausen) und Shukri Selishta (SC Schwarzach) drei weitere Stammspieler nach Saisonende verabschiedeten, sehe es beim SV personell "auch nicht mehr so rosig" aus, sagt Kernwein.
Die Tatsache, dass man nun quantitativ dennoch so aufgestellt sei, dass man zwei Mannschaften melden könne, biete den Vorteil, "dass wir die jungen Spieler, die den Sprung in die erste Mannschaft nicht sofort schaffen, im Verein halten können. Um so einen Schritt zu gehen, muss man sich im Verein schon einig sein, aber bei uns im Gremium ist die Entscheidung einstimmig gefallen und bei den Frickenhäusern war es meines Wissens genauso", betont Kernwein.
Das Wichtigste ist das Zusammenwachsen der Mannschaft
Trainiert werden wird die A-Klassen-Mannschaft von Özgür Gül, den die Kleinochsenfurter bereits vor einigen Wochen für die nächste Saison engagierten. Der bisherige Frickenhäuser Trainer Philip Löffler, der den TSV erst in der vergangenen Winterpause übernommen hatte, nachdem Markus Hartsch von seinem Amt zurückgetreten war, verlässt den Verein dagegen wieder. Zu klären ist noch die Betreuung der Reservemannschaft in der B-Klasse.
Einig sind sich die Verantwortlichen beider Vereine, dass sportliche Ambitionen in der neuen Saison zugunsten des Zusammenwachsens der Mannschaften erst einmal hinten anstehen. "Wir wollen oben mitspielen, aber der Aufstieg ist definitiv nicht das Ziel", gibt Kernwein schon einmal die Richtung vor. Während sich der SV Kleinochsenfurt in der vergangenen Saison in der A-Klasse Würzburg 2 lange im Aufstiegsrennen befunden hatte und am Ende Platz drei belegte, beendete der TSV Frickenhausen die Spielzeit in der gleichen Liga als Siebter.