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Hallenfußball:: „Die Schule hat Priorität“

Hallenfußball:

„Die Schule hat Priorität“

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    Wie der Vater, so der Sohn? Der Würzburger Fabio Bozesan, aktuell in Diensten der SpVgg Greuther Fürth, möchte einmal Fußballprofi wie sein Vater Claudiu werden, der in seiner aktiven Zeit auch für Rumänien in der Nationalelf aufgelaufen ist.
    Wie der Vater, so der Sohn? Der Würzburger Fabio Bozesan, aktuell in Diensten der SpVgg Greuther Fürth, möchte einmal Fußballprofi wie sein Vater Claudiu werden, der in seiner aktiven Zeit auch für Rumänien in der Nationalelf aufgelaufen ist. Foto: Foto: Stephan Rinke

    Man kann trefflich darüber streiten, ob es nun die Gene sind oder aber das Umfeld, was die Entwicklung eines Menschen bestimmt. Wurde beispielsweise Fabio Bozesan das Talent zum Fußballer schon mit in die Wiege gelegt, da sein Vater Claudiu selbst Profi und siebenfacher rumänischer Nationalspieler war? Oder war das Umfeld entscheidend, da der Vater als sportlicher Jugendkoordinator beim FC Würzburger Kickers ohnehin für die ideale Förderung sorgen konnte? So oder so wandelt Fabio nun auf Claudius Spuren und versucht in der Jugendabteilung der SpVgg Greuther Fürth den Sprung zum Profi-Fußballer zu schaffen. Ihn und noch viele weitere hoffnungsvolle Talente wird man an diesem Samstag und Sonntag beim mittlerweile 13. internationalen U-15-Turnier in der Würzburger s.Oliver Arena zu Gesicht kriegen.

    Felix Magath sagte einst als Fußballtrainer von Schalke 04 über den damals 17-jährigen Nachwuchsspieler Julian Draxler, er solle das Abitur abbrechen und sich ganz auf den Fußball konzentrieren. Draxler schaffte zwar beides – Abitur und den Durchbruch als Profi –, dennoch war Magaths Rat fahrlässig, denn viele, die es versuchen, schaffen gerade das eben nicht und stehen danach ohne Ausbildung da. Umso erfreulicher ist es, dass heutzutage bei der Jugendarbeit der Profi-Vereine verstärkt darauf geachtet wird, dass die Nachwuchsfußballer die Schule nicht vernachlässigen. „Wenn die Noten nicht stimmen, dann wird man nicht in den nächsten Jahrgang übernommen. Der Trainerstab redet gezielt mit den Eltern darüber, ob sich für den Spieler Fußball und Schule miteinander vereinbaren lassen“, beschreibt Fabio Bozesan seine Erfahrungen bei der U 15 von Greuther Fürth, mit der er in der höchsten Spielklasse, der vom VfB Stuttgart angeführten Regionalliga Süd, auf dem siebten Tabellenplatz überwintert.

    Würzburger Quartett in Fürth

    In Würzburg besucht der 14-Jährige die städtische Wirtschaftsschule in Grombühl. Viermal die Woche muss er zum Training nach Fürth fahren, am Wochenende kommen Spiele oder Turniere hinzu. Zeit für andere Hobbys bleibt da kaum, vor allem da auch in den Ferien sportliche „Hausaufgaben“ anstehen. „Das hört sich am Anfang alles schwer an, aber umso länger man das macht, umso mehr Spaß hat man auch daran. Für mich ist das keine Belastung und ich verspüre keinen Druck“, sagt Fabio, der als „Sechser“ vor allem im Zweikampfverhalten seine Stärken sieht. Entdeckt wurde der damalige Spieler des FC Würzburger Kickers von einem Scout vor zwei Jahren bei einem Spiel der Regionalauswahl, für die Bozesan auflief. Nach dem ersten Testspiel für die „Kleeblätter“ wurde er sofort verpflichtet.

    Zugute kommt ihm dabei, dass Co-Trainer Silvio Scinto selbst aus Würzburg kommt und ihn meistens mitnehmen kann. Allein ist er dabei nicht, denn auch die Würzburger Maximilian Breunig, Jakob Dietl und Kevin Friesorger laufen für die U 15 der Kleeblätter auf. „Bisher waren die Rahmenbedingungen gar nicht vorhanden, um Talente optimal zu fördern. Bei den Kickers hat sich in der Jugendarbeit – auch ohne Nachwuchsleistungszentrum – in den letzten Jahren sehr viel getan und wir wünschen uns alle, dass in Zukunft Spieler aus der eigenen Jugend den Sprung in die erste Mannschaft schaffen werden“, sagt Bozesan, der die momentan erfolgreiche U 19 der Kickers in der Landesliga Nord trainiert und das Interesse von Bernd Hollerbach, Trainer der ersten Mannschaft, an der Jugendarbeit lobt.

    Fabio, dessen großer Bruder Nino indes gerade an einem amerikanischen College an seiner Profi-Karriere arbeitet, hat indes höhere Ziele und würde – auch wenn es ihm in Fürth gefällt – am liebsten für den FC Bayern München spielen und dort womöglich seinen Lieblingsspieler Xabi Alonso beerben. „Der Weg zum Profi-Fußballer ist steinig und lang. Talent allein reicht nicht. Man braucht vor allem Einsatz und auch Glück“, wagt Vater Claudiu, der einst mit dem in etwa gleichalten rumänischen Idol George Hagi zusammenspielte und in Schweinfurt zu den Glanzzeiten des FC 05 in der Zweiten Liga aktiv war, keine Prognose über die Entwicklung seines Sohnes. In Fürth sieht er seinen 178 Zentimeter großen Spross aber zumindest gut aufgehoben und ist froh darüber, dass Fabio realistisch genug ist, um zu betonen: „Die Schule hat Priorität.“

    13. internationales U-15-Junioren-Hallenturnier

    Als eine von 15 Mannschaften wird die SpVgg Greuther Fürth am 13. internationalen U-15-Turnier am Samstag und Sonntag in der s.Oliver Arena teilnehmen, das von der Post SV Sieboldshöhe und dem SV Kürnach ausgerichtet wird. Als lokale Vertreter sind der FC Würzburger Kickers, der Würzburger FV, die JFG Mainfranken und der SV Kürnach vertreten. Hinzu kommen die Junioren-Mannschaften namhafter Klubs wie dem FC Bayern München, dem FC Basel oder dem Hamburger SV. Titelverteidiger ist die TSG 1899 Hoffenheim, gespielt wird nach den alten Hallenfußball-Regeln mit Bande.

    Gruppeneinteilung

    Gruppe A: TSG 1899 Hoffenheim, JFG Mainfranken Würzburg, FC Würzburger Kickers, 1. FC Kaiserslautern, Hamburger SV. Gruppe B: SpVgg Greuther Fürth, SV Kürnach, Stuttgarter Kickers, FC Basel, Bayer 04 Leverkusen.

    Gruppe C: Karlsruher SC, Würzburger FV, RB Leipzig, SC Freiburg, FC Bayern München.

    Spielplan

    Am Samstag von 13 bis 18 Uhr. Am Sonntag von 9 bis 11 Uhr (Ende Vorrunde), anschließend die Zwischenrunde und die Endrunde. Das Finale soll um 16.10 Uhr über die Bühne gehen.

    Eintrittspreise

    Die Tageskarte kostet vier Euro (zwei Euro ermäßigt), das Zweitagesticket gibt es für sechs Euro (3 Euro).

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