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Basketball: Champions League: Die Würzburg Baskets gewinnen ihre Premiere in der Basketball Champions League: Mehr Balance sorgt für knappen Sieg

Basketball: Champions League

Die Würzburg Baskets gewinnen ihre Premiere in der Basketball Champions League: Mehr Balance sorgt für knappen Sieg

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    Zunge raus, Ball rein: Zac Seljaas zeigte am Dienstag beim ersten Champions-League-Sieg der Würzburger Vereinsgeschichte eine deutliche Leistungssteigerung.
    Zunge raus, Ball rein: Zac Seljaas zeigte am Dienstag beim ersten Champions-League-Sieg der Würzburger Vereinsgeschichte eine deutliche Leistungssteigerung. Foto: Julien Becker

    Basketball Champions League macht auch Spaß. Mit diesem Fazit kann man den ersten Sieg der FIT/One Würzburg Baskets im ersten Champions-League-Heimspiel der Geschichte zusammenfassen. Denn was die Würzburger in den ersten beiden Vierteln und dann den letzten Minuten boten, riss die 2019 Zuschauerinnen und Zuschauer in der tectake-Arena regelmäßig von ihren Sitzen. Nach einer 16-Punkte-Führung der Würzburger ging Hapoel Holon im Schlussviertel sogar mehrfach in Führung. Doch Mike Davis Jr., der 13 seiner 20 Punkte in der zweiten Halbzeit erzielte, und der stark aufspielende Jhivvan Jackson brachten den 85:76-Erfolg nach Hause.

    Der Auftritt einiger israelischer Spieler stand möglicherweise auch unter dem Eindruck der Nachrichten aus ihrer Heimat. Dem Vernehmen nach erfuhren die Spieler noch während der ersten Halbzeit von den Angriffen des Iran auf israelische Städte.

    Zac Seljaas erzielt die ersten acht Würzburger Punkte

    Mehr Balance als bei der Auswärtsniederlage in Ulm hatte Trainer Sasa Filipovski von seinem Team gefordert, und damit im Hinterkopf sicher auch an die Leistung von Kapitän Zac Seljaas gedacht. Der US-Amerikaner, der am Samstag zum dritten Mal Vater geworden war, sorgte aber zunächst dafür, dass nur ein Spieler punktete. Die ersten acht Würzburger Punkte gingen auf sein Konto. In Ulm erzielte das Guard-Trio um Jhivvan Jackson, Mike Davis Jr. und Mike Lewis II 62 der 76 Zähler, mit vier Punkten war Seljaas der vierterfolgreichste Würzburger. Am Dienstag hatte er schon früh seine Ausbeute aus dem Ulm-Spiel übertroffen. Nach einem Wurf aus der Mitteldistanz von Davis Jr. und einem schön von Jackson freigespielten Korbleger durch Owen Klassen stand es 12:3 für die Würzburger. Auch wenn es sich in den Punkten nur bedingt niederschlug, waren Fabian Bleck, Maximilian Ugrai und Owen Klassen deutlich involvierter ins Spiel der Domstädter.

    Die Israelis zeigten zu Beginn vor allem das, womit Filipovski gerechnet hatte. Die ersten vier Wurfversuche des achtfachen Champions-League-Teilnehmers waren Dreipunktewürfe. Erst als die Würzburger ihre Gäste mit einigen Ballverlusten einluden, kamen diese besser ins Spiel. Besonders der sehr athletische Center-Spieler Marcus Bingham Jr. hielt sein Team mit neun Punkten im ersten Viertel zumindest im Spiel, doch auch er konnte nicht verhindern, dass die Baskets zur ersten Viertelpause zweistellig mit 26:15 führten.

    Mike Davis Jr. auf dem Weg zum Korb. Der US-Amerikaner zeigte besonders in der Offensive eine starke Leistung.
    Mike Davis Jr. auf dem Weg zum Korb. Der US-Amerikaner zeigte besonders in der Offensive eine starke Leistung. Foto: Julien Becker

    Kaum eine Rolle spielte in der Anfangsphase der Holoner Aufbauspieler Elijah Mitrou-Long, den Filipovski vorab mit Otis Livingston II verglichen hatte, dem Würzburger Liga-MVP der vergangenen Saison. Tatsächlich ähnelte der kanadisch-griechische Point Guard dem US-Amerikaner nicht nur von der Spielweise her, sondern trug auch die gleiche Frisur und bewegte sich fast identisch über das Feld.

    Für derartige Beobachtungen war im zweiten Abschnitt Zeit, weil sich der Vorsprung der Würzburger zwischen zehn und 15 Punkten eingependelt hatte. Zu merken war auch, dass Sasa Filipovski es ernst meinte, mit der Verteilung der Kräfte. Schon im zweiten Viertel hatte er alle elf im Kader stehenden Spieler aufs Feld gebracht.

    Jhivvan Jackson verdient sich ein Sonderlob

    Ein Sonderlob verdiente sich dabei in der ersten Halbzeit Neuzugang Jhivvan Jackson. Der Puerto-Ricaner, der am Samstag in Ulm noch mit fünf Fouls vorzeitig auf die Bank musste, klebte wie eine Klette an Mitrou-Long oder Jalen Adams und zwang die Aufbauspieler der Gäste mehrfach zu schwierigen Abschlüssen. Dazu erzielte er im Spiel insgesamt 18 Punkte, gab drei direkte Korbvorlagen für seine Teamkollegen und klaute zwei Bälle vom Gegner.

    Holon gab sich jedoch nach dieser starken Würzburger Habzeit nicht geschlagen. Im dritten Viertel kämpfte sich das Team von Guy Goodes Punkt um Punkt heran. Nach einem Dreier von Yivtah Ziv waren sie zum Schluss des dritten Abschnitts bis auf sieben Punkte herangekommen und hatten den Großteil des 48:32-Vorsprungs der Baskets eingestampft.

    Zu Beginn des vierten Viertels wiederholte sich eine Szene, die Baskets-Fans aus dem Ulm-Spiel bekannt sein dürfte. Erneut ging Kapitän Zac Seljaas, nachdem er bei einem Wurf eng bedrängt wurde, zu Boden. Wie schon in der Bundesliga entschieden die Schiedsrichter auf technisches Foul gegen den Würzburger Kapitän. Den fälligen Freiwurf verwandelte Niv Misgav zum 66:62. Längst hatte Filipovski reagiert und Davis Jr. sowie Jackson zurück aufs Feld beordert. Aus dieser über lange Strecken einseitigen Partie war ein enges Basketballspiel geworden. 

    Basketball: Champions League, Männer
    FIT/One Würzburg Baskets – Hapoel Holon 85:76 (26:15, 22:17, 18:27, 19:17)
    Würzburg: Seljaas 23, Davis Jr. 20, Jackson 18, Kone 7, Ugrai 7, Lewis II 5, Klassen 4, Wank 1, Steinbach, Williams.
    Holon: Bingham Jr. 19, Ziv 12, Mitrou-Long 12, Tucker 10, Kyser 10, Misgav 3, Zalmanson, Artzi, Tal, Hanochi (beide nicht eingesetzt).
    Rebounds: 32 – 25. Vorlagen: 15 – 19. Ballverluste: 10 – 18. Treffer aus dem Feld: 31/68 (46%) – 24/44 (55%). Dreier: 12/31 (39%) – 7/18 (34%). Freiwürfe: 11/14 (79%) – 21/28 (75%). Zuschauende: 2019.

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