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Würzburg Baskets: Die Würzburg Baskets können nur ein Viertel lang mithalten: Warum die hohe Niederlage zum Problem werden könnte

Würzburg Baskets

Die Würzburg Baskets können nur ein Viertel lang mithalten: Warum die hohe Niederlage zum Problem werden könnte

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    Der Würzburger Darius Perry (rechts) erwischte einen guten Start ins Spiel, tauchte dann aber immer mehr ab. 
    Der Würzburger Darius Perry (rechts) erwischte einen guten Start ins Spiel, tauchte dann aber immer mehr ab.  Foto: Julien Becker

    Die gute Nachricht vorneweg: Basketball-Bundesligist Würzburg Baskets hat im Play-off-Viertelfinale der Basketball-Bundesliga weiterhin Heimvorteil, egal wie deutlich die Niederlage am Montagabend ausfiel. Mit zwei Heimsiegen am Mittwoch und Freitag könnte Würzburg ins Halbfinale einziehen. Es bleibt der einzige positive Aspekt der 64:100 (39:50)-Niederlage im zweiten Spiel in Ulm.

    Wie würden die Würzburg Baskets auf den Ausfall von Otis Livingston II reagieren? Das war die große Frage vor der zweiten Partie gegen ratiopharm Ulm. Beim 78:65 (40:38)-Auftaktsieg am Samstagabend hatte sich der Würzburger Topscorer knapp drei Minuten vor Schluss das Innenband gerissen. 

    Würzburger Reaktion beeindruckt zunächst

    Die erste Reaktion der Würzburger war beeindruckend. Nach gut sieben Minuten führten die Baskets mit 19:12. Darius Perry hatte bereits vier Assists verteilt und selbst auch schon vier Punkte erzielt. Wie Livingston II häufig, spielte er auch das erste Viertel durch. Ulm hatte mal wieder Probleme mit dem Wurf von der Dreipunktelinie, glich aber bis zur Viertelpause durch Abschlüsse unter dem Korb noch zum 22:22 aus.

    Trainer Sasa Filipovski hatte bereits angekündigt, dass Perry und Julius Böhmer den Ausfall von Livingston II kompensieren und nun mehr Verantwortung übernehmen müssen. Dementsprechend beförderte er beide gleich in die erste Fünf und nahm Isaiah Washington, der sich mit Perry um den Spielaufbau kümmern soll, erstmal auf die Bank.

    Wieder eine Schwächephase im zweiten Viertel

    Wie im ersten Spiel hatten die Würzburger im zweiten Abschnitt ihre erste Schwächephase. Thomas Klepeisz, der am Samstag noch mit einem üblen Tritt gegen Owen Klassen negativ aufgefallen war und dessen Vertragsverlängerung vor Spielbeginn bekannt gegeben wurde, traf seinen ersten von zwei Dreiern und komplettierte einen 16:5-Lauf der Donaustädter. Filipovski nahm die Auszeit, weil er befürchten musste, dass die Halle in Ulm sonst vor Begeisterung auseinanderfällt.

    Den Würzburgern gelang es in dieser Phase nicht, den Gegner in seine normalen Halbfeld-Angriffe zu zwingen. Dort hatten die Ulmer am Samstag und auch teilweise im zweiten Spiel am Montag ihre Probleme. Speziell L.J. Figueroa, der für die Dominikanische Republik an der Weltmeisterschaft 2023 teilnahm, erzielte im Schnellangriff viele einfache Punkte. Zur Pause war er mit 14 Zählern der beste Ulmer Punktesammler, am Spielende mit 21 auch der beste Ulmer.

    Livingston II gibt Tipps von der Seitenlinie

    Livingston II wollte sich nicht mit seiner Rolle als Zuschauer zufriedengeben. Nach Filipovskis zweiter Auszeit schnappte er sich seine Teamkollegen und motivierte sie nochmal. Wann immer er die Möglichkeit sah Einfluss zu nehmen, stand er hinter der Bande und versuchte zu helfen. Doch auch die Tipps des MVP konnten den Elf-Punkte-Rückstand zur Pause nicht verhindern. 

    "Wir müssen noch besser verteidigen", hatte Filipovski am Sonntag noch gemahnt. Bei 50 Gegenpunkten zur Halbzeit konnte davon keine Rede sein. Vor allem zeigte der Deutsche Meister aber, welche offensiven Qualitäten im Kader stecken. Anton Gavel hatte nun die Spieler gefunden, die in der Offensive selbstbewusst die Würfe nahmen und dementsprechend auch trafen. "Auch ohne Otis dürfen wir keine 100 Punkte zulassen", analysierte Maximilian Ugrai nach der Partie beim übertragenden Streamingdienst Dyn. Im nächsten Spiel müsse man wieder physischer dagegen halten, fügte das Würzburger Eigengewächs noch hinzu.

    Filipovski schont seine Leistungsträger

    Das waren vor allem Figueroa, George de Paula und der 18-jährige Franzose Pacome Dadiet, der im Sommer wohl in die NBA wechselt. Ulms MVP-Kandidat Trevion Williams und Ex-Nationalspieler Karim Jallow, der im Saisonverlauf mit 12,5 Punkten pro Spiel bisher Ulms drittbester Punktesammler war, blieben wie schon im ersten Spiel blass.

    Als Filipovski im dritten Abschnitt beim Stand von 64:45 seine Rotation um Kapitän Felix Hoffmann erweiterte und gleichzeitig auch Böhmer wieder aufs Feld brachte, dürfte er schon das dritte Spiel am Mittwoch im Hinterkopf gehabt haben. Ulm hatte seinen Rhythmus im Angriff gefunden und glänzte nun mit spektakulären Alley-Oop-Dunks und zahlreichen Dreiern. Am Ende stand die deutlichste Niederlage der Saison. Bleibt die Frage, ob es den Würzburgern gelingt, die Ulmer Offensive, die jetzt Fahrt aufgenommen hat, nochmal in den Griff zu kriegen.

    Basketball: Bundesliga, Männer
    ratiopharm Ulm– Würzburg Baskets 100:64 (22:22, 28:17, 26:11, 24:14)
    Ulm: Figueroa 21/3 Dreier, de Paula 15, Dadiet 12, Herkenhoff 11, Nunez 10, Christen 10, Williams 6, Klepeisz 6, Jessup 4, Bretzel 3 Jensen 2, Jallow.
    Würzburg: Washington 14, Seljaas 14, Perry 14, Ugrai 11, Klassen 4, Hoffmann 3, Welp 2, Ndi 2, Bess, Böhmer.
    Rebounds: 43 – 33. Vorlagen: 22 – 13. Ballverluste: 8 – 18. Treffer aus dem Feld: 37/71 (52%) – 22/60 (37%). Dreier: 12/37 (32%) – 11/35 (31%). Freiwürfe: 14/17 (82%) – 9/14 (64%). Zuschauende: 6000.

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