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Basketball: Bundesliga: Die zwei Baskets und drei Wiedersehen

Basketball: Bundesliga

Die zwei Baskets und drei Wiedersehen

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    Leon Kratzer (am Ball) im November 2019 beim Gastspiel mit den Skyliners Frankfurt in der s.Oliver Arena und umgeben von den Würzburgern (von links) Cameron Wells, Victor Rudd, Johannes Richter und Skyler Bowlin, von denen keiner mehr bei den Baskets spielt.
    Leon Kratzer (am Ball) im November 2019 beim Gastspiel mit den Skyliners Frankfurt in der s.Oliver Arena und umgeben von den Würzburgern (von links) Cameron Wells, Victor Rudd, Johannes Richter und Skyler Bowlin, von denen keiner mehr bei den Baskets spielt. Foto: Silvia Gralla

    Kramt man mal ein wenig in den Statistiken dieser noch jungen Saison, so nimmt es wahrlich nicht Wunder, dass sich am Samstagabend am Rande des Hardtbergs in Bonn zwei Tabellennachbarn ein Stelldichein geben. Sowohl die auf Rang 13 logierenden gastgebenden Baskets als auch die als 14. aus Würzburg anreisenden haben sieben ihrer zehn Partien verloren. Und geht man ein wenig in die zahlenhuberischen Details, was Wurfquoten, Rebounds und Assists angeht, darf man davon ausgehen, dass sich da ab 20.30 Uhr zwei Mannschaften auf ziemlich genauer Augenhöhe begegnen werden. 77 Punkte werfen die Würzburger im Schnitt in jedem Spiel - nur der auch nach elf Begegnungen bis Freitag noch sieglose Letzte Vechta traf genauso selten (am Abend freilich holten sich die Rastafari durch ein 90:82 gegen Bamberg den ersten Saisonerfolg und polierten so auch ihrer Trefferstatistik etwas auf). Bonn macht mit knapp 79 nicht einmal zwei Pünktchen mehr als die Unterfranken.

    Hoffnung können die Würzburger durchaus ziehen aus der jüngsten 80:86-Niederlage gegen den Tabellenzweiten Crailsheim am vergangenen Sonntag, weil sie "Herz gezeigt" und über weite Strecken couragiert agiert und "sehr viel gut gemacht haben", wie Denis Wucherer, Trainer der unterfränkischen Baskets, völlig zutreffend analysierte. Der den Unterschied ausmachende Knackpunkt war tatsächlich - nicht zum ersten Mal in dieser Runde - die Unerfahrenheit und deshalb fehlende Abgeklärtheit einiger Akteure.

    "Uns fehlt dieser eine Spieler, der in den wichtigen Situationen die richtigen Sachen macht."

    Baskets-Trainer Denis Wucherer

    "Uns fehlt dieser eine Spieler, der in den wichtigen Situationen die richtigen Sachen macht", hatte Wucherer am Sonntagabend noch gesagt und betont, die Mannschaft brauche eben noch einen "klassischen Aufbauspieler". Die Baskets durchpflügen natürlich den weltweiten Markt, und nach der Trennung von Tayler Persons (der inzwischen bereits beim polnischen Erstligisten GTK Gliwice angeheuert hat) Anfang der Woche, haben die Würzburger ihre Suche bestimmt noch intensiviert - aber offenbar noch keinen bezahlbaren Akteur gefunden, der ja auch stante pede helfen können soll.

    So lange behilft sich Wucherer wohl weiterhin mit einer Option, die er vermutlich eher als Notlösung ansieht: Cameron Hunt, vergangene Saison noch mit dem Farmteam der Würzburger in der drittklassigen ProB unterwegs, war zuletzt nicht nur zweimal der Treffsicherste seines Teams, sondern sollte das Spiel auch über weite Strecken dirigieren. Obwohl Wucherer ihn viel lieber auf Position zwei einsetzen würde: "Wir kennen seine Stärken, und die sind seine Schnelligkeit und mit Ball im Eins-gegen-Eins. Aber er ist kein klassischer Point Guard" - auch wenn der 23-jährige Amerikaner den derzeit mehr aus der Not geboren eben geben muss. Wobei Wucherer auch betont, dass die gewünschte Verpflichtung eines Spielmachers im Stile von Cameron Wells nicht zwangsläufig bedeuten würde, dass Hunt weniger als seine inzwischen durchschnittlich knapp 20 Minuten (gegen Crailsheim waren es gar knapp 30) bekommen würde.

    Rückkehrer Alex King (am Ball, im Zweikampf mit Ludwigsburgs Desi Rodriguez) verdiente drei Jahre lang seine Brötchen in Bonn.
    Rückkehrer Alex King (am Ball, im Zweikampf mit Ludwigsburgs Desi Rodriguez) verdiente drei Jahre lang seine Brötchen in Bonn. Foto: Heiko Becker

    Weil bis auf Vechta die Kellerkinder zuletzt punkteten und der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz nur noch ein Sieg beträgt, sind die nächsten beiden von vier Auswärtspartien am Stück für die Baskets (nach Bonn geht's Sonntag in einer Woche nach Frankfurt) durchaus wegweisende (ehe in Berlin und Oldenburg sowie gegen München wohl eher unlösbar erscheinende Aufgaben warten). Zehn Siege hat Wucherer als erstes Saisonziel ausgegeben, da man mit zehn Erfolgen die Sorgen um den Klassenerhalt erfahrungsgemäß getrost ad acta legen kann.

    Die Partie am Sonntag ist für drei Akteure der beiden Teams auch ein Treffen mit der Vergangenheit: Der in Würzburger Diensten stehende gebürtige Bonner Florian Koch spielte seit seiner Jugend zwölf Jahre lang für die Telekom Baskets, ehe er für ein Jahr nach Ludwigsburg ging und dann 2018 in die Domstadt. Baskets-Rückkehrer Alex King, mit inzwischen 591 Partien Rekordspieler der Liga, verdiente ab 2008 drei Jahre lang seine Brötchen in der ehemaligen Hauptstadt, ehe er das erste Mal nach Würzburg wechselte.

    Florian Koch (hier mit Crailsheims Haywood Highsmith) spielte zwölf Jahre lang für die Telekom Baskets Bonn.
    Florian Koch (hier mit Crailsheims Haywood Highsmith) spielte zwölf Jahre lang für die Telekom Baskets Bonn. Foto: Heiko Becker

    Auf der anderen Seite war der gebürtige Bayreuther Leon Kratzer 2017 von Brose Bamberg ein Jahr nach Würzburg ausgeliehen, wo er aber unter dem damaligen Trainer Dirk Bauermann nicht über die Rolle eines Ergänzungsspielers hinauskam, ehe er sich anschließend in Frankfurt innerhalb von eineinhalb Jahren zu einem der besten deutschen Bundesliga-Center entwickelte. In Bonn freilich kam der Noch-23-Jährige zumindest punktemäßig noch nicht so wirklich in Tritt. Wie der 28-jährige Koch in dieser Runde ja auch noch nicht richtig.

    Mal schauen, wer von den dreien seinen ehemaligen Arbeitgeber, die sich in der Bundesliga bis dato 16 Mal trafen, wobei die Würzburger neun Siege einfuhren, mehr ärgern kann.

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